Lüftelberg: Unterschied zwischen den Versionen
Wogner (Diskussion | Beiträge) Die Seite wurde neu angelegt: „Lüftelberg]] ist ein Ortsteil der Stadt Meckenheim im Rhein-Sieg-Kreis. Das Herrenhaus Burg Altendorf am Ort ist ein ehemals wasserumwehrter Rittersitz. Von der mittelalterlichen Burg sind neben dem zugeschütteter Brunnen noch einige Mauerreste vorhanden. Im heutigen Herrenhaus (Burgstraße 5) präsentiert der Verein Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum e.V. seit 2013 im Heimatmuseum mehr als 7.000-jährige Geschichte der Stadt und ihr…“ |
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Lüftelberg]] ist ein Ortsteil der Stadt [[Meckenheim]] im [[Rhein-Sieg-Kreis]]. | [[Datei:Burg Lüftelberg IMG 0090.jpg|thumb|Burg Lüftelberg]] | ||
[[Lüftelberg]] ist ein Ortsteil der Stadt [[Meckenheim]] im [[Rhein-Sieg-Kreis]]. | |||
Der Ort wird als „Berge“ im Jahr 1248 erstmals urkundlich genannt, bereits ab 1260 aber nach der Volksheiligen Lüfthildis, die der Legende nach um 800 auf der [[Burg Lüftelberg]] lebte und seit dem 17. Jahrhundert als Mitpatronin der romanischen Pfarrkirche St. Petrus am Ort aufgeführt wird, in der sich auch ihr Grab befindet. | |||
Mit zwölf Infotafeln wird am Ort auf die Heimatgeschichte aufmerksam gemacht. Informationen finden sich zur [[Burg Lüftelberg]], zur Mühle mit dem rekonstruiertem Mühlrad, zum historischen Dorfbrunnen und der Bronzeplastik von Adam Schall von Bell am Dorfplatz, zur Heiligen Lüfthildis, zum römischen Aquädukt und zum [[Bahnhof Kottenforst]]. | |||
== Historischer Ortskern == | == Historischer Ortskern == | ||
[[Datei:Statue Adam Schall Lüftelberg IMG 0086.jpg|thumb|Statue von Adam Schall am Lindenplatz in Lüftelberg]] | |||
In Form eines Straßendorfes ist der historische Dorfkern entlang des Lüfthildisgässchens, der Flerzheimerstraße sowie entlang der Petrusstraße angelegt. Nach Nordosten reicht er bis zur Nord- und Südstraße, nach Südwesten bis zum Burghofweg. Zum Mühlen- bzw. Swistbach hin, schließen sich im Süden die Lüftelberger Mühle und die Burg Lüftelberg an. | |||
[[Burg Lüftelberg]]: Die Burg wurde einst von den Rittern von Lüftelberg nahe bei der Kirche errichtet und im 9. und 10. Jahrhundert befestigt. Urkundlich wurde die als Wasserburg erbaute Anlage erstmals im Jahr 1280 urkundlich erwähnt. Das heutige Schloss stammt aus dem späten 18. Jahrhundert und wurde von dem Architekten Johann Heinrich Roth als barockes Landschloss im Stil eines Maison de plaissance gestaltet. Die Lüftelberger Mühle, die ehemalige Burgmühle, liegt in einer Senke gegenüber der Burg an der Schloßstraße. | [[Burg Lüftelberg]]: Die Burg wurde einst von den Rittern von Lüftelberg nahe bei der Kirche errichtet und im 9. und 10. Jahrhundert befestigt. Urkundlich wurde die als Wasserburg erbaute Anlage erstmals im Jahr 1280 urkundlich erwähnt. Das heutige Schloss stammt aus dem späten 18. Jahrhundert und wurde von dem Architekten Johann Heinrich Roth als barockes Landschloss im Stil eines Maison de plaissance gestaltet. Die Lüftelberger Mühle, die ehemalige Burgmühle, liegt in einer Senke gegenüber der Burg an der Schloßstraße. | ||
[[Datei:Kirche Sankt Petrus Lüftelberg IMG 0083.jpg|thumb|Kirche Sankt Petrus in Lüftelberg]] | |||
[[Kirche Sankt Petrus Lüftelberg]]: Älteste Bauteile der Kirche sind der Turm und das Langhaus, die vermutlich aus dem 11./12. Jahrhundert stammen. Der Ursprung des Bauwerks liegt in einem Wehrturm, der von der Michaelskapelle im oberen Stockwerk der Kirche aus direkt mit der Burg verbunden war. Kunsthistorisch ist der Kirchbau wegen der überaus zahlreichen Zeugnisse der Lüfthildisverehrung bedeutend. Die ehemaligen Burgherren gestalteten in Verehrung der Heiligen, die auf der Burg gelebt haben soll, die romanische Pfarrkirche ungewöhnlich reichhaltig. Im 17. Jahrhundert nahm die Verehrung der Heiligen so stark zu, dass Lüftelberg sogar zum Wallfahrtsort wurde. Der Todestag der Heiligen Lüfthildis wird bis heute alljährlich am 23. Januar mit dem Winter-Lüfthildisfest begangen. | [[Kirche Sankt Petrus Lüftelberg]]: Älteste Bauteile der Kirche sind der Turm und das Langhaus, die vermutlich aus dem 11./12. Jahrhundert stammen. Der Ursprung des Bauwerks liegt in einem Wehrturm, der von der Michaelskapelle im oberen Stockwerk der Kirche aus direkt mit der Burg verbunden war. Kunsthistorisch ist der Kirchbau wegen der überaus zahlreichen Zeugnisse der Lüfthildisverehrung bedeutend. Die ehemaligen Burgherren gestalteten in Verehrung der Heiligen, die auf der Burg gelebt haben soll, die romanische Pfarrkirche ungewöhnlich reichhaltig. Im 17. Jahrhundert nahm die Verehrung der Heiligen so stark zu, dass Lüftelberg sogar zum Wallfahrtsort wurde. Der Todestag der Heiligen Lüfthildis wird bis heute alljährlich am 23. Januar mit dem Winter-Lüfthildisfest begangen. | ||
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Zahlreiche Informationen zu Meckenheim und seinen Ortsteilen finden sich im Wiki-Artikel zur Stadt [[Meckenheim]]. | Zahlreiche Informationen zu Meckenheim und seinen Ortsteilen finden sich im Wiki-Artikel zur Stadt [[Meckenheim]]. | ||
== siehe auch == | == siehe auch == | ||
* [[Burg Lüftelberg]] | * [[Burg Lüftelberg]] | ||
* [[Kapelle zur schmerzhaften Muttergottes Lüftelberg]] | * [[Kapelle zur schmerzhaften Muttergottes Lüftelberg]] | ||
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* [[Lüftelberger Dachziegel]] | * [[Lüftelberger Dachziegel]] | ||
* [[Lüftelberger Mühle]] | * [[Lüftelberger Mühle]] | ||
* [[Lüfthildis-Mysterienspiele]] | |||
== Weblinks und Quellen == | |||
* Nicole Schmitz (2021): „Historischer Ortskern Lüftelberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-315841 (Abgerufen: 27. August 2024) | |||
* [https://www.meckenheim.de/cms117/stadtportrait_touristik/ortsteile_partnerstadt/lueftelberg/ www.meckenheim.de/lueftelberg]. | |||
Aktuelle Version vom 7. November 2024, 21:14 Uhr
Lüftelberg ist ein Ortsteil der Stadt Meckenheim im Rhein-Sieg-Kreis.
Der Ort wird als „Berge“ im Jahr 1248 erstmals urkundlich genannt, bereits ab 1260 aber nach der Volksheiligen Lüfthildis, die der Legende nach um 800 auf der Burg Lüftelberg lebte und seit dem 17. Jahrhundert als Mitpatronin der romanischen Pfarrkirche St. Petrus am Ort aufgeführt wird, in der sich auch ihr Grab befindet.
Mit zwölf Infotafeln wird am Ort auf die Heimatgeschichte aufmerksam gemacht. Informationen finden sich zur Burg Lüftelberg, zur Mühle mit dem rekonstruiertem Mühlrad, zum historischen Dorfbrunnen und der Bronzeplastik von Adam Schall von Bell am Dorfplatz, zur Heiligen Lüfthildis, zum römischen Aquädukt und zum Bahnhof Kottenforst.
Historischer Ortskern
In Form eines Straßendorfes ist der historische Dorfkern entlang des Lüfthildisgässchens, der Flerzheimerstraße sowie entlang der Petrusstraße angelegt. Nach Nordosten reicht er bis zur Nord- und Südstraße, nach Südwesten bis zum Burghofweg. Zum Mühlen- bzw. Swistbach hin, schließen sich im Süden die Lüftelberger Mühle und die Burg Lüftelberg an.
Burg Lüftelberg: Die Burg wurde einst von den Rittern von Lüftelberg nahe bei der Kirche errichtet und im 9. und 10. Jahrhundert befestigt. Urkundlich wurde die als Wasserburg erbaute Anlage erstmals im Jahr 1280 urkundlich erwähnt. Das heutige Schloss stammt aus dem späten 18. Jahrhundert und wurde von dem Architekten Johann Heinrich Roth als barockes Landschloss im Stil eines Maison de plaissance gestaltet. Die Lüftelberger Mühle, die ehemalige Burgmühle, liegt in einer Senke gegenüber der Burg an der Schloßstraße.
Kirche Sankt Petrus Lüftelberg: Älteste Bauteile der Kirche sind der Turm und das Langhaus, die vermutlich aus dem 11./12. Jahrhundert stammen. Der Ursprung des Bauwerks liegt in einem Wehrturm, der von der Michaelskapelle im oberen Stockwerk der Kirche aus direkt mit der Burg verbunden war. Kunsthistorisch ist der Kirchbau wegen der überaus zahlreichen Zeugnisse der Lüfthildisverehrung bedeutend. Die ehemaligen Burgherren gestalteten in Verehrung der Heiligen, die auf der Burg gelebt haben soll, die romanische Pfarrkirche ungewöhnlich reichhaltig. Im 17. Jahrhundert nahm die Verehrung der Heiligen so stark zu, dass Lüftelberg sogar zum Wallfahrtsort wurde. Der Todestag der Heiligen Lüfthildis wird bis heute alljährlich am 23. Januar mit dem Winter-Lüfthildisfest begangen.
Kapelle zur schmerzhaften Muttergottes Lüftelberg: Die Kapelle in der Kottenforststraße entstand als eingeschossiger Ziegelsteinbau mit romanischen Stilelemeten. Sie wurde mit Satteldach und kleiner Apsis im Jahr 1884 nach den Plänen des in Lüftelberg geborenen Architekten Anton Becker errichtet.
Lindenplatz: Am Lindenplatz in Lüftelberg steht seit 2014 die Statue von Adam Schall von Bell, der 1591 wahrscheinlich in Lüftelberg geboren wurde. Der Jesuit, Wissenschaftler und Missionar starb im Jahr 1666 in Peking als hoher Beamter am Hof des Kaisers.
Informationen
Zahlreiche Informationen zu Meckenheim und seinen Ortsteilen finden sich im Wiki-Artikel zur Stadt Meckenheim.
siehe auch
- Burg Lüftelberg
- Kapelle zur schmerzhaften Muttergottes Lüftelberg
- Kirche Sankt Petrus Lüftelberg
- Lüftelberger Dachziegel
- Lüftelberger Mühle
- Lüfthildis-Mysterienspiele
Weblinks und Quellen
- Nicole Schmitz (2021): „Historischer Ortskern Lüftelberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-315841 (Abgerufen: 27. August 2024)
- www.meckenheim.de/lueftelberg.