Johann Gottfried Kinkel: Unterschied zwischen den Versionen
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''' | Johann '''Gottfried Kinkel''' wurde 1815 in Oberkassel geboren, war Theologe, Dichter, Professor und Symbolfigur der deutschen Märzrevolution von 1848. | ||
Gottfried Kinkel hat in Bonn mit vielen anderen 1848 den Demokratischen Verein gründete, ganz in die Nähe des politikwissenschaftlichen Seminars am Hofgarten. | Gottfried Kinkel hat in Bonn mit vielen anderen 1848 den Demokratischen Verein gründete, ganz in die Nähe des politikwissenschaftlichen Seminars am Hofgarten. Er war Redakteur der „Bonner Zeitung", die ab 1849 unter dem Namen „Neue Bonner Zeitung" erschien. Und auf der Bonner Rathaus-Treppe schwang Kinkel zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Fahne. | ||
Am 5. Februar 1849 wurde er für den Wahlkreis Bonn-Sieg in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt und gehörte zu den Befürwortern | Am 5. Februar 1849 wurde er für den Wahlkreis Bonn-Sieg in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt und gehörte zu den Befürwortern der demokratisch-republikanischen Bewegung. | ||
Am 13. November 1882 starb Gottfried Kinkel nach längerer Krankheit in Zürich. In Bonn wurde die Kinkelstraße in [[Oberkassel]] nach ihm benannt. | Wegen Beteiligung am [[Zeughaus in Siegburg|Siegburger Zeughaussturm]] im Mai 1849 wurde er angeklagt, am 2. Mai 1850 aber vom Geschworenengericht in Köln freigesprochen. Freischärler um [[Carl Schurz]] und Gottfried Kinkel hatten von Bonn aus versucht, die damalige Waffenkammer zu stürmen, wurden aber auf halbem Weg gestoppt und auseinandergetrieben. So ging der mißglückte "Sturm auf das Siegburger Zeughaus" in die Geschichte ein. | ||
Nach der Teilnahme am badischen Aufstand geriet er in preußische Gefangenschaft und wurde im August 1849 in Rastatt zu lebenslanger Zuchthausstrafe verurteilt. Aus der Haft in der Festung Spandau konnte Kinkel allerdings in der Nacht vom 6.11. auf den 7.11.1850 befreit werden, nachdem es Carl Schurz gelungen war, einen Wärter zu bestechen. | |||
Nach dem Tod seiner Ehefrau [[Johanna Kinkel]], die ihm im Jahr 1851 ins Londoner Exil gefolgt war, heiratete Kinkel im Jahr 1860 erneut und nahm 1866 eine Professur für Kunstgeschichte in Zürich an. Von Zürich aus entfaltete er auch eine rege Vortragstätigkeit, die er nach seiner Amnestierung auf Deutschland ausdehnte. | |||
Am 13. November 1882 starb Gottfried Kinkel nach längerer Krankheit in Zürich. | |||
In Bonn wurde die Kinkelstraße in [[Oberkassel]] nach ihm benannt. | |||
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Für den in Oberkassel geborenen Dichter, Politiker und Hochschullehrer Gottfried Kinkel (1882 gestorben) wurde auf Betreiben renommierter Oberkasseler Bürger im Juni 1906 in der Nähe der evangelischen Kirche ein Denkmal errichtet, das der Düsseldorfer Bildhauer Gustav Rutz geschaffen hat. Die Kinkel-Büste thront auf einer ionischen Säule, die an Kinkels kunstgeschichtliche Lehrtätigkeit erinnern soll. Die Vorderseite des Denkmals schmückt ein Medaillon, in dem Kinkels Frau Johanna dargestellt wird. Ein paar Maikäfer erinnern an den Dichterkreis "Maikäferbund", den das Ehepaar Kinkel im 19. Jahrhundert um sich geschart hatte. | Für den in Oberkassel geborenen Dichter, Politiker und Hochschullehrer Gottfried Kinkel (1882 gestorben) wurde auf Betreiben renommierter Oberkasseler Bürger im Juni 1906 in der Nähe der evangelischen Kirche ein Denkmal errichtet, das der Düsseldorfer Bildhauer Gustav Rutz geschaffen hat. Die Kinkel-Büste thront auf einer ionischen Säule, die an Kinkels kunstgeschichtliche Lehrtätigkeit erinnern soll. Die Vorderseite des Denkmals schmückt ein Medaillon, in dem Kinkels Frau Johanna dargestellt wird. Ein paar Maikäfer erinnern an den Dichterkreis "Maikäferbund", den das Ehepaar Kinkel im 19. Jahrhundert um sich geschart hatte. Eine Zeit lang war auch der [[Schaumburger Hof]] (ehemals „Unter den Linden) in [[Plittersdorf]] der Treffpunkt des in 1840 gegründeten Maikäferbunds. | ||
In der Weimarer Republik wurde das Denkmal zu dem Ort, an dem sich vor allem Sozialdemokraten jährlich am 18. März versammelten, um des Ausbruchs der 1848er-Revolution zu gedenken. | In der Weimarer Republik wurde das Denkmal zu dem Ort, an dem sich vor allem Sozialdemokraten jährlich am 18. März versammelten, um des Ausbruchs der 1848er-Revolution zu gedenken. Diese Tradition ging 1933 verloren und ist nach 1945 nicht wieder aufgelebt. | ||
== siehe auch == | == siehe auch == | ||
* [[Carl Schurz]] | |||
* [[Gottfried-Kinkel-Denkmal Oberkassel]] | * [[Gottfried-Kinkel-Denkmal Oberkassel]] | ||
* [[Gottfried-Kinkel-Schule]] (Städtische Gemeinschaftsgrundschule in Oberkassel) | |||
* [[Johanna Kinkel]] | * [[Johanna Kinkel]] | ||
== Weblinks und Quellen == | == Weblinks und Quellen == | ||
* Björn Thomann, Gottfried Kinkel, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/gottfried-kinkel-/DE-2086/lido/57c9346d84d030.44827723 (am 27.03.2024) | |||
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Kinkel_(Schriftsteller) Wikipedia-Eintrag] | * [https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Kinkel_(Schriftsteller) Wikipedia-Eintrag] | ||
* [https://www.heimatverein-oberkassel.de www.heimatverein-oberkassel.de] mit online-Chronik | * [https://www.heimatverein-oberkassel.de www.heimatverein-oberkassel.de] mit online-Chronik |
Aktuelle Version vom 27. Juli 2024, 21:48 Uhr
Johann Gottfried Kinkel wurde 1815 in Oberkassel geboren, war Theologe, Dichter, Professor und Symbolfigur der deutschen Märzrevolution von 1848.
Gottfried Kinkel hat in Bonn mit vielen anderen 1848 den Demokratischen Verein gründete, ganz in die Nähe des politikwissenschaftlichen Seminars am Hofgarten. Er war Redakteur der „Bonner Zeitung", die ab 1849 unter dem Namen „Neue Bonner Zeitung" erschien. Und auf der Bonner Rathaus-Treppe schwang Kinkel zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Fahne.
Am 5. Februar 1849 wurde er für den Wahlkreis Bonn-Sieg in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt und gehörte zu den Befürwortern der demokratisch-republikanischen Bewegung.
Wegen Beteiligung am Siegburger Zeughaussturm im Mai 1849 wurde er angeklagt, am 2. Mai 1850 aber vom Geschworenengericht in Köln freigesprochen. Freischärler um Carl Schurz und Gottfried Kinkel hatten von Bonn aus versucht, die damalige Waffenkammer zu stürmen, wurden aber auf halbem Weg gestoppt und auseinandergetrieben. So ging der mißglückte "Sturm auf das Siegburger Zeughaus" in die Geschichte ein.
Nach der Teilnahme am badischen Aufstand geriet er in preußische Gefangenschaft und wurde im August 1849 in Rastatt zu lebenslanger Zuchthausstrafe verurteilt. Aus der Haft in der Festung Spandau konnte Kinkel allerdings in der Nacht vom 6.11. auf den 7.11.1850 befreit werden, nachdem es Carl Schurz gelungen war, einen Wärter zu bestechen.
Nach dem Tod seiner Ehefrau Johanna Kinkel, die ihm im Jahr 1851 ins Londoner Exil gefolgt war, heiratete Kinkel im Jahr 1860 erneut und nahm 1866 eine Professur für Kunstgeschichte in Zürich an. Von Zürich aus entfaltete er auch eine rege Vortragstätigkeit, die er nach seiner Amnestierung auf Deutschland ausdehnte.
Am 13. November 1882 starb Gottfried Kinkel nach längerer Krankheit in Zürich.
In Bonn wurde die Kinkelstraße in Oberkassel nach ihm benannt.
Bonner Köpfe
Gottfried Kinkel gehört zu den Persönlichkeiten, an die in Bonn auf dem Weg der Bonner Köpfe erinnert wird.
Gottfried Kinkel - Denkmal
Für den in Oberkassel geborenen Dichter, Politiker und Hochschullehrer Gottfried Kinkel (1882 gestorben) wurde auf Betreiben renommierter Oberkasseler Bürger im Juni 1906 in der Nähe der evangelischen Kirche ein Denkmal errichtet, das der Düsseldorfer Bildhauer Gustav Rutz geschaffen hat. Die Kinkel-Büste thront auf einer ionischen Säule, die an Kinkels kunstgeschichtliche Lehrtätigkeit erinnern soll. Die Vorderseite des Denkmals schmückt ein Medaillon, in dem Kinkels Frau Johanna dargestellt wird. Ein paar Maikäfer erinnern an den Dichterkreis "Maikäferbund", den das Ehepaar Kinkel im 19. Jahrhundert um sich geschart hatte. Eine Zeit lang war auch der Schaumburger Hof (ehemals „Unter den Linden) in Plittersdorf der Treffpunkt des in 1840 gegründeten Maikäferbunds.
In der Weimarer Republik wurde das Denkmal zu dem Ort, an dem sich vor allem Sozialdemokraten jährlich am 18. März versammelten, um des Ausbruchs der 1848er-Revolution zu gedenken. Diese Tradition ging 1933 verloren und ist nach 1945 nicht wieder aufgelebt.
siehe auch
- Carl Schurz
- Gottfried-Kinkel-Denkmal Oberkassel
- Gottfried-Kinkel-Schule (Städtische Gemeinschaftsgrundschule in Oberkassel)
- Johanna Kinkel
Weblinks und Quellen
- Björn Thomann, Gottfried Kinkel, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/gottfried-kinkel-/DE-2086/lido/57c9346d84d030.44827723 (am 27.03.2024)
- Wikipedia-Eintrag
- www.heimatverein-oberkassel.de mit online-Chronik