Novemberpogrome 1938: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Novemberpogrome 1938''' (bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch '''Reichspogromnacht''' genannt) waren in der Zeit des Nationalsozialismus organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im damaligen Deutschen Reich.
Die '''Novemberpogrome 1938''' (bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch '''Reichspogromnacht''' genannt) waren in der Zeit des Nationalsozialismus organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im damaligen Deutschen Reich.


In Bonn - wie auch in anderen Städten und Gemeinden - wurden Synagogen sowie Wohnungen und Geschäfte von Jüdinnen und Juden nicht nur in der Nacht vom 9. November auf den 10. November verwüstet und zerstört, sondern am Morgen des 10. November. Am hellichten Tag wurden damals die Synagogen in Bonn, Bad Godesberg, Beuel, Mehlem und Poppelsdorf in Brand gesteckt.
In Bonn wurden am Morgen des 10. November, am hellichten Tag die Synagogen in Bonn, Bad Godesberg, Beuel, Mehlem und Poppelsdorf in Brand gesteckt. In der Bonner Region wurden mehr als 20 Synagogen verwüstet und angesteckt, jüdische Friedhöfe geschändet, Geschäfte und Wohnungen von Juden zerstört sowie jüdische Männer verhaftet und zum Teil für Wochen ins Konzentrationslager gebracht.


Nur wenige Menschen in Bonn, wie beispielsweise die Lehrerin [[Marie Kahle]], zeigten Courage. Schon nach der „Machtergreifung“ 1933 stand Marie Kahle mehrfach jüdischen Mitbürgern bei. Ebenso half sie einer jüdischen Nachbarin, deren Geschäft am 10. November zerstört worden war. Sie und ihre Familie waren daraufhin heftigsten Repressalien ausgesetzt, die letztlich zur Flucht aus Deutschland führten. Das Porträt von Marie Kahle gehört seit 2005 zum Bonner „Walk of Fame“, dem Weg berühmter Persönlichkeiten in der  [[Bonngasse]]. Nach ihr wurden in Bonn eine Straße und die vierte Bonner Gesamtschule benannt.  
Die Gewaltaktionen wurden von der nationalsozialistisch gelenkten Presse als spontan „aufwallender Volkszorn“ dargestellt, heißt es in der Schrift von Astrid Mehmel und Sandra Seider mit dem Titel „Sie brannten am helllichten Tag - Der Novemberpogrom in Bonn".
 
Nur wenige Menschen, wie beispielsweise die Bonner Lehrerin [[Marie Kahle]], zeigten Courage. Schon nach der „Machtergreifung“ 1933 stand sie mehrfach jüdischen Mitbürgern bei. Ebenso half sie einer jüdischen Nachbarin, deren Geschäft am 10. November zerstört worden war. Sie und ihre Familie waren daraufhin heftigsten Repressalien ausgesetzt, die letztlich zur Flucht aus Deutschland führten. Das Porträt von Marie Kahle gehört seit 2005 zum Bonner „Walk of Fame“, dem Weg berühmter Persönlichkeiten in der  [[Bonngasse]]. Nach ihr wurden in Bonn eine Straße und die [[Marie-Kahle-Gesamtschule Bonn|vierte Bonner Gesamtschule]] benannt.  


== siehe auch ==
== siehe auch ==
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== Weblinks und Quellen ==
== Weblinks und Quellen ==
* [ Wikipedia-Eintrag]
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Kahle_(Lehrerin) Wikipedia-Eintrag]
 
'''Weiterführende Literatur:'''
* Sandra Dentler, „Volksgemeinschaft“ in Bonn - Die Bonner Gesellschaft und die Judenverfolgung von 1933 bis 1942, Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2020 ([https://edoc.ub.uni-muenchen.de/view/autoren/Dentler=3ASandra=3A=3A.html edoc.ub.uni-muenchen.de])
* Website der [[Bonner Geschichtswerkstatt]]:
** [http://www.bonner-geschichtswerkstatt.de/index.php/projekte/bad-godesberg Stadtteilgeschichte Bad Godesberg: "Der Mord an den Godesberger Juden 1933-1945"]
** [http://www.bonner-geschichtswerkstatt.de/index.php/projekte/beuel-76 Stadtteilgeschichte Beuel: "Schicksale Beueler Juden und Jüdinnen"]




[[Kategorie: Bonn]]
[[Kategorie: Bonn]]
[[Kategorie: Jüdische Geschichte und Kultur]]
[[Kategorie: Jüdische Geschichte und Kultur]]
'''Das Jahr 2022:'''
* An Stelle des Bonn-Centers entstand von 2019 bis 2022 das Gebäudeensemble „Neuer Kanzlerplatz“ am [[Bundeskanzlerplatz]] im Bonner Stadtteil [[Gronau]]. Die Fertigstellung erfolgte Ende 2022.
* Bonn verfügte Ende 2022 über ca. 30 Fahrradstraßen-Kilometer. In den Jahren 2023 und 2024 sollen weitere 21 km hinzukommen.
== Weblinks und Quellen ==
* [https://de.wikipedia.org/wiki/2022 wikipedia.org: 2022]
[[Kategorie: Jahr]]

Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 15:44 Uhr

Die Novemberpogrome 1938 (bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch Reichspogromnacht genannt) waren in der Zeit des Nationalsozialismus organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im damaligen Deutschen Reich.

In Bonn wurden am Morgen des 10. November, am hellichten Tag die Synagogen in Bonn, Bad Godesberg, Beuel, Mehlem und Poppelsdorf in Brand gesteckt. In der Bonner Region wurden mehr als 20 Synagogen verwüstet und angesteckt, jüdische Friedhöfe geschändet, Geschäfte und Wohnungen von Juden zerstört sowie jüdische Männer verhaftet und zum Teil für Wochen ins Konzentrationslager gebracht.

Die Gewaltaktionen wurden von der nationalsozialistisch gelenkten Presse als spontan „aufwallender Volkszorn“ dargestellt, heißt es in der Schrift von Astrid Mehmel und Sandra Seider mit dem Titel „Sie brannten am helllichten Tag - Der Novemberpogrom in Bonn".

Nur wenige Menschen, wie beispielsweise die Bonner Lehrerin Marie Kahle, zeigten Courage. Schon nach der „Machtergreifung“ 1933 stand sie mehrfach jüdischen Mitbürgern bei. Ebenso half sie einer jüdischen Nachbarin, deren Geschäft am 10. November zerstört worden war. Sie und ihre Familie waren daraufhin heftigsten Repressalien ausgesetzt, die letztlich zur Flucht aus Deutschland führten. Das Porträt von Marie Kahle gehört seit 2005 zum Bonner „Walk of Fame“, dem Weg berühmter Persönlichkeiten in der Bonngasse. Nach ihr wurden in Bonn eine Straße und die vierte Bonner Gesamtschule benannt.

siehe auch

Weblinks und Quellen

Weiterführende Literatur: