Mannstaedt-Werke Troisdorf: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Alte und neue Werkhalle in FWH IMG 0001.jpg|thumb|An den Mannstaedt-Werken im Troisdorfer Ortsteil Friedrich-Wilhelms-Hütte]] | |||
Die '''Mannstaedt GmbH''' ist heute ein Produzent von warmgewalzten Stahlprofilen in der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe (GMH Gruppe) und hat ihren Hauptsitz in [[Troisdorf]]. | Die '''Mannstaedt GmbH''' ist heute ein Produzent von warmgewalzten Stahlprofilen in der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe (GMH Gruppe) und hat ihren Hauptsitz in [[Troisdorf]]. | ||
Ursprungsunternehmen waren die im Jahr 1825 gegründete ''Friedrich-Wilhelms-Hütte'' im heutigen gleichnamigen Troisdorfer Ortsteil und die 1885 von Mannstaedt und Langen erworbene Walzwerk-Abteilung der Maschinenbau-Anstalt „Humboldt“ in Köln-Kalk. | Ursprungsunternehmen waren die im Jahr 1825 gegründete ''[[Friedrich-Wilhelms-Hütte]]'' im heutigen gleichnamigen Troisdorfer Ortsteil und die 1885 von Mannstaedt und Langen erworbene Walzwerk-Abteilung der Maschinenbau-Anstalt „Humboldt“ in Köln-Kalk. | ||
Das vor etwa 200 Jahren entstandene Hüttenwerk an der [[Agger]]mündung der Sieg, jenseits des heutigen Sankt Augustiner Stadtteils Menden, erwarb im Jahr 1911 die Mannstaedt AG aus Köln-Kalk und verlagerte ihre gesamte Produktion hierher. | |||
Unternehmer Louis Mannstaedt, der mit seinem Eisenwalzwerk von Köln-Kalk nach Troisdorf zog, wollte auch seine Mitarbeiter zum Umzug bewegen und schaffte Wohnsiedlungen, in denen die einfachen Arbeiter, die Vorarbeiter und die Büroangestellten Häuser und Gärten bekamen. Im Umfeld entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert Werkssiedlungen, neben dem Kasino-Viertel insbesondere die Werkssiedlungen "Rote Kolonie" und "Schwarze Kolonie". | |||
== Weblinks und Quellen == | == Industrialisierung == | ||
Der wirtschaftliche Aufschwung am Ort begann mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. 1815 kam das Rheinland zu Preußen und 1825 wurde mit dem Bau der Friedrich-Wilhelms-Hütte (später: Mannstaedt-Werke) begonnen, aus der sich im Laufe der Zeit der gleichnamige Troisdorfer Ortsteil entwickelt. 1825 gründete der ehemalige Leiter des Bergamtes in Bonn, Johann Wilhelm Windgassen (1779–1852), eine Eisenschmelze am Mühlengraben in der Nähe der Agger-Mündung in die Sieg. | |||
Nach Besitzerwechsel und verschiedenen Umformungen erfolgte die Angliederung eines Walzwerks und in 1910/11 wurde die Hütte zum Sitz des Façon-Werks Louis Mannstaedt und Cie. AG. Das Werk war seit dem Ende des 19. Jahrhunderts führend in der Herstellung von Profileisen. | |||
== Siedlungen für Arbeiter und Angestellte == | |||
[[Datei:Ansicht Rote Kolonie IMG 0044.jpg|thumb|Troisdorf - Ansicht aus der Roten Kolonie]] | |||
[[Datei:Kita am Bismarckplatz Troisdorf IMG 0047.jpg|thumb|Rote Kolonie Troisdorf - Kita Bismarckplatz]] | |||
Nach dem Beschluss zum Anfang des 20. Jahrhunderts das Walzwerk von Köln-Kalk nach Troisdorf zu verlegen, entstanden dort vier Siedlungen für die Arbeiter und Angestellten der Mannstaedt-Werke: | |||
Die Schwarze Kolonie im [[Troisdorf]]er Ortsteil Friedrich-Wilhelms-Hütte wurde für die Arbeiter des Werks erbaut. Die heute unter Denkmalschutz stehende Siedlung erhielt ihren Namen aufgrund der schwarzen Dachziegel und ist ein Dokument für die Industrialisierung Troisdorfs. | |||
Die Rote Kolonie gehört heute zum Ortsteil Troisdorf-West. Sie wurde für die Meister und Vorarbeiter des Werks erbaut. Die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Siedlung erhielt ihren Namen aufgrund der roten Dachziegel. | |||
* '''vgl. dazu:''' [https://rote-kolonie.de/ rote-kolonie.de] | |||
Das Kasinoviertel entstand ebenfalls Anfang des 20. Jahrhunderts und bot Wohnraum für höhere Angestellte und Beamte der Mannstaedt-Werke. Im heutigen Wohnviertel des Ortsteils Troisdorf-West stehen besonders repräsentative Gebäude. | |||
Auch die Facharbeiterwohnhäuser an der Elisabethstraße/ Landgrafenstraße im Ortsteil Oberlar wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Viele der seinerzeit zur Unterbringung von Facharbeitern erbauten Wohnhäuser sind noch weitgehend unverändert erhalten. | |||
== siehe auch == | |||
* [[Rote und schwarze Kolonie Troisdorf]] | |||
== Weblinks und Quellen == | |||
* ''Denkmalbereiche in Troisdorf - Siedlungen des Eisenwerks Friedrich-Wilhelm-Hütte''. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-266696 (Abgerufen: 8. Juli 2023) | |||
* „Denkmalbereich „Troisdorf - Beamtensiedlung Kasino-Viertel“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-22175-14042017-266680 (Abgerufen: 25. August 2023) | * „Denkmalbereich „Troisdorf - Beamtensiedlung Kasino-Viertel“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-22175-14042017-266680 (Abgerufen: 25. August 2023) | ||
* [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mannstaedt_(Unternehmen) | * „Denkmalbereich „Troisdorf - Werkssiedlung Rote Kolonie“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-22193-14042017-266679 (Abgerufen: 25. August 2023) | ||
* „Denkmalbereich „Troisdorf - Werkssiedlung Schwarze Kolonie“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-22208-14042017-266681 (Abgerufen: 25. August 2023) | |||
* [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mannstaedt_(Unternehmen) Wikipedia-Eintrag/ Mannstaedt-Werke] | |||
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Kolonie Wikipedia-Eintrag/ Rote Kolonie] | |||
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Kolonie Wikipedia-Eintrag/ Schwarze Kolonie] | |||
[[Kategorie: Rhein-Sieg-Kreis]] | [[Kategorie: Rhein-Sieg-Kreis]] | ||
[[Kategorie: Troisdorf]] | |||
[[Kategorie:Industriegeschichte]] |
Aktuelle Version vom 23. August 2024, 13:37 Uhr
Die Mannstaedt GmbH ist heute ein Produzent von warmgewalzten Stahlprofilen in der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe (GMH Gruppe) und hat ihren Hauptsitz in Troisdorf.
Ursprungsunternehmen waren die im Jahr 1825 gegründete Friedrich-Wilhelms-Hütte im heutigen gleichnamigen Troisdorfer Ortsteil und die 1885 von Mannstaedt und Langen erworbene Walzwerk-Abteilung der Maschinenbau-Anstalt „Humboldt“ in Köln-Kalk.
Das vor etwa 200 Jahren entstandene Hüttenwerk an der Aggermündung der Sieg, jenseits des heutigen Sankt Augustiner Stadtteils Menden, erwarb im Jahr 1911 die Mannstaedt AG aus Köln-Kalk und verlagerte ihre gesamte Produktion hierher.
Unternehmer Louis Mannstaedt, der mit seinem Eisenwalzwerk von Köln-Kalk nach Troisdorf zog, wollte auch seine Mitarbeiter zum Umzug bewegen und schaffte Wohnsiedlungen, in denen die einfachen Arbeiter, die Vorarbeiter und die Büroangestellten Häuser und Gärten bekamen. Im Umfeld entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert Werkssiedlungen, neben dem Kasino-Viertel insbesondere die Werkssiedlungen "Rote Kolonie" und "Schwarze Kolonie".
Industrialisierung
Der wirtschaftliche Aufschwung am Ort begann mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. 1815 kam das Rheinland zu Preußen und 1825 wurde mit dem Bau der Friedrich-Wilhelms-Hütte (später: Mannstaedt-Werke) begonnen, aus der sich im Laufe der Zeit der gleichnamige Troisdorfer Ortsteil entwickelt. 1825 gründete der ehemalige Leiter des Bergamtes in Bonn, Johann Wilhelm Windgassen (1779–1852), eine Eisenschmelze am Mühlengraben in der Nähe der Agger-Mündung in die Sieg.
Nach Besitzerwechsel und verschiedenen Umformungen erfolgte die Angliederung eines Walzwerks und in 1910/11 wurde die Hütte zum Sitz des Façon-Werks Louis Mannstaedt und Cie. AG. Das Werk war seit dem Ende des 19. Jahrhunderts führend in der Herstellung von Profileisen.
Siedlungen für Arbeiter und Angestellte
Nach dem Beschluss zum Anfang des 20. Jahrhunderts das Walzwerk von Köln-Kalk nach Troisdorf zu verlegen, entstanden dort vier Siedlungen für die Arbeiter und Angestellten der Mannstaedt-Werke:
Die Schwarze Kolonie im Troisdorfer Ortsteil Friedrich-Wilhelms-Hütte wurde für die Arbeiter des Werks erbaut. Die heute unter Denkmalschutz stehende Siedlung erhielt ihren Namen aufgrund der schwarzen Dachziegel und ist ein Dokument für die Industrialisierung Troisdorfs.
Die Rote Kolonie gehört heute zum Ortsteil Troisdorf-West. Sie wurde für die Meister und Vorarbeiter des Werks erbaut. Die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Siedlung erhielt ihren Namen aufgrund der roten Dachziegel.
- vgl. dazu: rote-kolonie.de
Das Kasinoviertel entstand ebenfalls Anfang des 20. Jahrhunderts und bot Wohnraum für höhere Angestellte und Beamte der Mannstaedt-Werke. Im heutigen Wohnviertel des Ortsteils Troisdorf-West stehen besonders repräsentative Gebäude.
Auch die Facharbeiterwohnhäuser an der Elisabethstraße/ Landgrafenstraße im Ortsteil Oberlar wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Viele der seinerzeit zur Unterbringung von Facharbeitern erbauten Wohnhäuser sind noch weitgehend unverändert erhalten.
siehe auch
Weblinks und Quellen
- Denkmalbereiche in Troisdorf - Siedlungen des Eisenwerks Friedrich-Wilhelm-Hütte. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-266696 (Abgerufen: 8. Juli 2023)
- „Denkmalbereich „Troisdorf - Beamtensiedlung Kasino-Viertel“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-22175-14042017-266680 (Abgerufen: 25. August 2023)
- „Denkmalbereich „Troisdorf - Werkssiedlung Rote Kolonie“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-22193-14042017-266679 (Abgerufen: 25. August 2023)
- „Denkmalbereich „Troisdorf - Werkssiedlung Schwarze Kolonie“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-22208-14042017-266681 (Abgerufen: 25. August 2023)
- Wikipedia-Eintrag/ Mannstaedt-Werke
- Wikipedia-Eintrag/ Rote Kolonie
- Wikipedia-Eintrag/ Schwarze Kolonie