Pädagogische Akademie Bonn: Unterschied zwischen den Versionen

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In [[Preußen]] galt in den 1920-er Jahren eine Neuordnung der Lehrerbildung, wobei eine Reifeprüfung und ein hochschulmäßiges Studium für Volksschullehrer vorausgesetzt wurden. Die für die [[Rheinprovinz]] gegründete '''„Pädagogische Akademie“''' wurde in [[Bonn]] eingerichtet, zunächst in der ehemaligen [[Wilhelmschule Bonn|Wilhelmschule]], die nach diversen Umbauten am 1. Mai 1926 als Akademie eingeweiht werden konnte. Ein Neubau entstand dann zwischen 1930 und 1933 nach den Plänen von Martin Witte im Bonner Süden. Bei der Einweihung der Pädagogischen Akademie in der [[Gronau]] war diese das damals modernste Gebäude Bonns. Ab 1948 wurde es der Sitz des Parlamentarischen Rats und anschließend [[Bundeshaus]].  
Die für die [[Rheinprovinz]] gegründete '''„Pädagogische Akademie“''' wurde in den 1920-er Jahren in [[Bonn]] eingerichtet, zunächst in der ehemaligen [[Wilhelmschule Bonn|Wilhelmschule]], die nach diversen Umbauten am 1. Mai 1926 als Akademie eingeweiht werden konnte.  


Die Pädagogische Akademie zog in die umgebaute [[Karlschule Bonn|Karlsschule]] in die Nordstadt, bevor dann zwischen 1957 und 1965 an der [[Römerstraße Bonn|Römerstraße]] ein Neubau und in den 1970-er Jahren weitere Erweiterungsbauten entstanden. Für die damalige Pädagogischen Hochschule Rheinland, Abteilung Bonn entstand ein Komplex aus mehreren miteinander verbundenen Einzelbauten. In dem zwölfstöckigen Hochhaus waren seither die pädagogische Fakultät und die Informatik-Abteilung der Universität Bonn untergebracht. Nach der Entdeckung von Schadstoffen in der Rauminnenluft wurde dieses Gebäude dann im Jahr 2010 geräumt.
Ein Neubau entstand dann zwischen 1930 und 1933 nach den Plänen von Martin Witte im Bonner Süden. Bei der Einweihung der Pädagogischen Akademie in der [[Gronau]] war diese das damals modernste Gebäude Bonns. Es war in den letzten Jahren der [[Weimarer Demokratie]] im Stil der weißen Moderne entstanden und diente nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] von September 1948 bis Mai 1949 als Tagungsort des Parlamentarischen Rates, anschließend wurde es zum [[Bundeshaus]] umgestaltet.


Inzwischen steht das schadstoffbelastete Gebäude der ehemaligen Pädagogischen Fakultät in Bonn-Castell bereits seit vielen Jahren leer. Schon abgerissen wurden 2021 und 2022 die Bibliothek, das Sportinstitut, die Mensa und die Tiefgarage. Im Altbau an der Römerstraße 164 werden noch Hörsäle, Seminarräume, Büroräume und Räume für Labore genutzt. Der Hochschulsport findet in einer Dreifachsporthalle und einer kleinen Sporthalle statt und soll offenbar auch während der weiteren Bauarbeiten auf dem Gelände erhalten bleiben.
Die Pädagogische Akademie zog in dieser Zeit in die umgebaute [[Karlschule Bonn|Karlsschule]] in der Bonner Nordstadt, bevor dann zwischen 1957 und 1965 an der [[Römerstraße Bonn|Römerstraße]] ein Neubau und in den 1970-er Jahren weitere Erweiterungsbauten entstanden. Für die damalige Pädagogischen Hochschule Rheinland, Abteilung Bonn wurde ein Komplex aus mehreren miteinander verbundenen Einzelbauten geschaffen. In dem zwölfstöckigen Hochhaus waren seither die pädagogische Fakultät und die Informatik-Abteilung der Universität Bonn untergebracht. Nach der Entdeckung von Schadstoffen in der Rauminnenluft wurde dieses Gebäude dann im Jahr 2010 geräumt.
 
Inzwischen steht das schadstoffbelastete Gebäude der ehemaligen Pädagogischen Fakultät bereits seit vielen Jahren leer. Schon abgerissen wurden 2021 und 2022 die Bibliothek, das Sportinstitut, die Mensa und die Tiefgarage. Im Altbau an der Römerstraße 164 werden noch Hörsäle, Seminarräume, Büroräume und Räume für Labore genutzt. Der Hochschulsport findet in einer Dreifachsporthalle und einer kleinen Sporthalle statt und soll offenbar auch während der weiteren Bauarbeiten auf dem Gelände erhalten bleiben.


Nach einer für 2024 ausgeschriebenen Schadstoffsanierung und -entsorgung soll das Hochhaus ober- und unterirdisch abgebrochen werden.
Nach einer für 2024 ausgeschriebenen Schadstoffsanierung und -entsorgung soll das Hochhaus ober- und unterirdisch abgebrochen werden.


== siehe auch ==
== siehe auch ==
[[Datei:Bundeshaus Bonn IMG 0910.jpg|thumb|Ehemaliges Bundeshaus in Bonn]]
* [[Bundeshaus]]
* [[Römerstraße 164]]
* [[Römerstraße 164]]



Aktuelle Version vom 18. März 2025, 19:06 Uhr

Die für die Rheinprovinz gegründete „Pädagogische Akademie“ wurde in den 1920-er Jahren in Bonn eingerichtet, zunächst in der ehemaligen Wilhelmschule, die nach diversen Umbauten am 1. Mai 1926 als Akademie eingeweiht werden konnte.

Ein Neubau entstand dann zwischen 1930 und 1933 nach den Plänen von Martin Witte im Bonner Süden. Bei der Einweihung der Pädagogischen Akademie in der Gronau war diese das damals modernste Gebäude Bonns. Es war in den letzten Jahren der Weimarer Demokratie im Stil der weißen Moderne entstanden und diente nach dem Zweiten Weltkrieg von September 1948 bis Mai 1949 als Tagungsort des Parlamentarischen Rates, anschließend wurde es zum Bundeshaus umgestaltet.

Die Pädagogische Akademie zog in dieser Zeit in die umgebaute Karlsschule in der Bonner Nordstadt, bevor dann zwischen 1957 und 1965 an der Römerstraße ein Neubau und in den 1970-er Jahren weitere Erweiterungsbauten entstanden. Für die damalige Pädagogischen Hochschule Rheinland, Abteilung Bonn wurde ein Komplex aus mehreren miteinander verbundenen Einzelbauten geschaffen. In dem zwölfstöckigen Hochhaus waren seither die pädagogische Fakultät und die Informatik-Abteilung der Universität Bonn untergebracht. Nach der Entdeckung von Schadstoffen in der Rauminnenluft wurde dieses Gebäude dann im Jahr 2010 geräumt.

Inzwischen steht das schadstoffbelastete Gebäude der ehemaligen Pädagogischen Fakultät bereits seit vielen Jahren leer. Schon abgerissen wurden 2021 und 2022 die Bibliothek, das Sportinstitut, die Mensa und die Tiefgarage. Im Altbau an der Römerstraße 164 werden noch Hörsäle, Seminarräume, Büroräume und Räume für Labore genutzt. Der Hochschulsport findet in einer Dreifachsporthalle und einer kleinen Sporthalle statt und soll offenbar auch während der weiteren Bauarbeiten auf dem Gelände erhalten bleiben.

Nach einer für 2024 ausgeschriebenen Schadstoffsanierung und -entsorgung soll das Hochhaus ober- und unterirdisch abgebrochen werden.

siehe auch

Ehemaliges Bundeshaus in Bonn

Weblinks und Quellen