Werner Wichterich: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Werner Wichterich''' (1880-1952) wurde in Euskirchen geboren und kam im Jahr 1908 mit seiner Familie nach Godesberg, wo er lange Zeit als Werkmeister und Betriebsleiter der Badeofenfabrik Godesia tätig war und wo auch das Haus der Familie in der Weißenburgstraße entstand.  
'''Werner Wichterich''' (1880-1958) wurde in Euskirchen geboren und kam im Jahr 1908 mit seiner Familie nach Godesberg (ab 1926: Bad Godesberg) wo er lange Zeit als Werkmeister der [[Godesia Badeöfen|Badeofenfabrik Godesia]] tätig war und wo auch das Haus der Familie in der nahe gelegenen Weißenburgstraße entstand.  


Bekannt ist Werner Wichterich besonders für sein politisches und soziales Engagement in Godesberg, nicht nur als Mitbegründer des [[SPD]]-Ortsvereins. Auch der [[Arbeiterwohlfahrt]] oder dem Aufsichtsrat des Gemeinnützigen Bauverein GmbH gehörte er von 1918 bis 1933 an, wurde 1919 zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt und war SPD-Fraktionsvorsitzender.
Bekannt ist Werner Wichterich besonders für sein politisches und soziales Engagement in Godesberg, nicht nur als Mitbegründer des [[SPD]]-Ortsvereins. Auch der [[Arbeiterwohlfahrt]] oder dem Aufsichtsrat des Gemeinnützigen Bauverein GmbH gehörte er an und wurde 1919 zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt. Nach der Gemeinderatswahl zogen die Sozialdemokraten unter seiner Führung erstmals mit 7 Vertretern in den Gemeinderat ein. <ref>Otto Knirr, [https://www.yumpu.com/de/document/view/21631631/broschure-otto-knirr Die Entstehung und Entwicklung der Arbeiterbewegung in Bad Godesberg], Bad Godesberg 2012</ref>


Zur Zeit der NS-Gewaltherrschaft wurde er verfolgt und mehrfach verhaftet. Im April 1945 konnte er seine politische Tätigkeit wieder aufnehmen und wurde in den von der Militärregierung genehmigten Bürgerrat berufen. Bis 1946 leitete Wichterich in Bad Godesberg das Wirtschafts- und Ernährungsamt, von 1946 bis 1950 war er als ehrenamtlicher Beigeordneter und Dezernent für Soziales tätig.  
Zur Zeit der NS-Gewaltherrschaft wurde er verfolgt und mehrfach verhaftet, auch im Zuge der  "Aktion Gewitter", einer reichsweite Verhaftungswelle der Nazis vom 22. bis 24. August 1944 nach dem gescheiterten Hitler-Attentat. Verhaftet wurden in Bad Godesberg seinerzeit neben Werner Wichterich auch [[Joseph Roth]], Johann Schwalb, Caspar Emsbach, [[Hubert Peter]], [[Bernhard Laufenberg]] und Jean Gilles.
 
Im April 1945 konnte Werner Wichterich seine politische Tätigkeit wieder aufnehmen und wurde in den von der Militärregierung genehmigten Bürgerrat berufen. Bis 1946 leitete Wichterich in Bad Godesberg das Wirtschafts- und Ernährungsamt, von 1946 bis 1950 war er als ehrenamtlicher Beigeordneter und Dezernent für Soziales tätig.  


Von 1946 bis 1956 war er Stadtverordneter und erwarb sich auch als stellvertretender Bürgermeister in den Jahren 1950 bis 1954 Verdienste um die Stadt. Am 31. Juli 1952 wurde er zum Ehrenbürger ernannt.  
Von 1946 bis 1956 war er Stadtverordneter und erwarb sich auch als stellvertretender Bürgermeister in den Jahren 1950 bis 1954 Verdienste um die Stadt. Am 31. Juli 1952 wurde er zum Ehrenbürger ernannt.  


Nach seinem Tod am 26. April 1958 erhielt er auf dem [[Zentralfriedhof Bad Godesberg]] im Ortsteil [[Plittersdorf]] ein Ehrenbegrab.  
Nach seinem Tod am 26. April 1958 erhielt er auf dem [[Zentralfriedhof Bad Godesberg]] im Ortsteil [[Plittersdorf]] ein Ehrengrab.  


In 1968 wurde im Bad Godesberger Ortsteil [[Schweinheim]] die [[Wichterichstraße]] nach ihm benannt.
In 1968 wurde im Bad Godesberger Ortsteil [[Schweinheim]] die [[Wichterichstraße]] nach ihm benannt.
== Literatur ==
* Jürgen Küpper, Werner Wichterich - 6. April 1880 – 26. April 1958, in: Godesberger Heimatblätter - Band 36, S. 94, Bad Godesberg 1998


== Weblinks und Quellen ==
== Weblinks und Quellen ==
* [https://www.bonn.de/themen-entdecken/bildung-lernen/gedenkbuch-verfolgter.php Eintrag im Gedenkbuch verfolgter Stadt- und Gemeindeverordneter des Bonner Stadtarchivs]
* [https://www.bonn.de/themen-entdecken/bildung-lernen/gedenkbuch-verfolgter.php Eintrag im Gedenkbuch verfolgter Stadt- und Gemeindeverordneter des Bonner Stadtarchivs]
'''Einzelnachweise:'''


[[Kategorie: Bad Godesberg]]
[[Kategorie: Bad Godesberg]]
[[Kategorie: Person]]
[[Kategorie: Person]]

Aktuelle Version vom 10. Dezember 2024, 15:54 Uhr

Werner Wichterich (1880-1958) wurde in Euskirchen geboren und kam im Jahr 1908 mit seiner Familie nach Godesberg (ab 1926: Bad Godesberg) wo er lange Zeit als Werkmeister der Badeofenfabrik Godesia tätig war und wo auch das Haus der Familie in der nahe gelegenen Weißenburgstraße entstand.

Bekannt ist Werner Wichterich besonders für sein politisches und soziales Engagement in Godesberg, nicht nur als Mitbegründer des SPD-Ortsvereins. Auch der Arbeiterwohlfahrt oder dem Aufsichtsrat des Gemeinnützigen Bauverein GmbH gehörte er an und wurde 1919 zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt. Nach der Gemeinderatswahl zogen die Sozialdemokraten unter seiner Führung erstmals mit 7 Vertretern in den Gemeinderat ein. [1]

Zur Zeit der NS-Gewaltherrschaft wurde er verfolgt und mehrfach verhaftet, auch im Zuge der "Aktion Gewitter", einer reichsweite Verhaftungswelle der Nazis vom 22. bis 24. August 1944 nach dem gescheiterten Hitler-Attentat. Verhaftet wurden in Bad Godesberg seinerzeit neben Werner Wichterich auch Joseph Roth, Johann Schwalb, Caspar Emsbach, Hubert Peter, Bernhard Laufenberg und Jean Gilles.

Im April 1945 konnte Werner Wichterich seine politische Tätigkeit wieder aufnehmen und wurde in den von der Militärregierung genehmigten Bürgerrat berufen. Bis 1946 leitete Wichterich in Bad Godesberg das Wirtschafts- und Ernährungsamt, von 1946 bis 1950 war er als ehrenamtlicher Beigeordneter und Dezernent für Soziales tätig.

Von 1946 bis 1956 war er Stadtverordneter und erwarb sich auch als stellvertretender Bürgermeister in den Jahren 1950 bis 1954 Verdienste um die Stadt. Am 31. Juli 1952 wurde er zum Ehrenbürger ernannt.

Nach seinem Tod am 26. April 1958 erhielt er auf dem Zentralfriedhof Bad Godesberg im Ortsteil Plittersdorf ein Ehrengrab.

In 1968 wurde im Bad Godesberger Ortsteil Schweinheim die Wichterichstraße nach ihm benannt.

Literatur

  • Jürgen Küpper, Werner Wichterich - 6. April 1880 – 26. April 1958, in: Godesberger Heimatblätter - Band 36, S. 94, Bad Godesberg 1998

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise: