Aennchen Schumacher: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 24. November 2024, 17:21 Uhr
Anna Schumacher, genannt Aennchen (* 22. Januar 1860 in Godesberg; † 26. Februar 1935 in Bad Godesberg) war zur Zeit des Kaiserreichs eine weit über die Stadt hinaus bekannte Godesberger Gastwirtin, die in zahlreichen Gedichten und Liedern besungen wird.
Im Jahr 1925 wurde sie Ehrenbürgerin von Godesberg.
Die „Lindenwirtin“ liegt auf dem Burgfriedhof begraben.
Gasthaus „Zur Lindenwirtin“
Aennchen Schumacher übernahm nach dem Tod des Vaters schon als 18-jähriges Mädchen dessen Gasthof, dem sie 1891 den Namen „Zur Lindenwirtin“ gab und den sie zu einem der bekanntesten Studentenlokale im Rheinland machte.
Das Lokal der „Lindenwirtin Aennchen“ wurde nicht zuletzt durch das Trinklied „Keinen Tropfen im Becher mehr“ über die Grenzen Bad Godesbergs hinaus bekannt.
Es ist bereits seit dem Jahr 2016 geschlossen.
Zur Lindenwirtin
„Wisst Ihr, wer die Wirtin war,
schwarz das Auge, schwarz das Haar?
Aennchen war’s, die Feine.
Wisst Ihr, wo die Linde stand,
jedem Burschen wohlbekannt?
Zu Godesberg am Rheine.“
Aennchen Schumacher, die „Lindenwirtin“, ist und bleibt die wohl meistbesungene Gastwirtin Deutschlands, wenn nicht gar der Welt. Sie wollte eigentlich Lehrerin werden, musste jedoch, nach dem Tod des Vaters, im Alter von 18 Jahren dessen „Gasthof zum Godesberg“ übernehmen. Ihr rheinischer Frohsinn, ihre Musikalität und ihre liebenswerte Autorität sprach sich schnell unter den Bonner Studenten (darunter viele königlicher oder sonstiger adeliger Abstammung) herum. Bis zu 400 Studenten kehrten bei ihr pro Abend ein. Den Beinamen „Lindenwirtin“ verdankte sie einem damals populären Studentenlied – und eine Linde stand auch noch vor der Tür. Aennchen Schumacher, die selber gerne sang, sammelte die Lieder der Burschenschaften und brachte sie als Büchlein („Kleines Kommersbuch“) heraus. Aennchens Popularität war so groß, dass sie an ihrem 75. Geburtstag über 5 000 Glückwünsche aus aller Welt erhielt. Als Adresse reichte meistens „Aennchen, Deutschland“. Wie bekannt sie wirklich war, zeigt eine Postkarte kaiserlicher Offiziere aus dem chinesischen Kiautschou aus dem Jahre 1902. Im Adressfeld stand nur: „An n – Deutschland“. Ein kleines „n“ ist (nicht nur) auf rheinisch ein „än-chen“. Die wegen ihrer Kürze rekordverdächtige Postkarte reiste um den halben Erdball – und kam zielsicher an. 1935, kurz vor ihrem Tod, wurde Aennchen Schumacher von der damals noch selbstständigen Stadt Bad Godesberg mit der Ehrenbürgerschaft geehrt. Nach ihr sind heute der Aennchenplatz und die Aennchenstraße benannt.
- Adresse: Zur Lindenwirtin Aennchen, Aennchenplatz 2, 53173 Bonn
Mediografie
- Bettina Köhl: Betreiber fürs Aennchen gesucht – Maler Gregor Cramer springt ein, weil sich der Investor zurzeit auf andere Projekte konzentriert, in: General-Anzeiger vom 13. September 2018
- Ebba Hagenberg-Miliu: Aennchen Schumacher war Godesbergs erste Influencerin, in: General-Anzeiger vom 3. Juni 2023