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Die Seite wurde neu angelegt: „Datei:Info Rharbarberschlitten IMG 0140.jpg|thumb|Informationsstele zum Rhabarberschlitten]] Lülsdorf ist ein Ortsteil der Stadt Niederkassel im Rhein-Sieg-Kreis. Die Burg Lülsdorf, eine mittelalterliche Burggründung der 1214 erstmals urkundlich genannten Vögte von Lülsdorf, liegt am südöstlichen Rand der alten Siedlung von Lülsdorf und unmittelbar am Rhein. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts diente die Burg als Sitz der Amtleute…“
 
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Datei:Info Rharbarberschlitten IMG 0140.jpg|thumb|Informationsstele zum Rhabarberschlitten]]
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[[Lülsdorf]] ist ein Ortsteil der Stadt [[Niederkassel]] im [[Rhein-Sieg-Kreis]].
[[Lülsdorf]] ist ein Ortsteil der Stadt [[Niederkassel]] im [[Rhein-Sieg-Kreis]].


Die [[Burg Lülsdorf]], eine mittelalterliche Burggründung der 1214 erstmals urkundlich genannten Vögte von Lülsdorf, liegt am südöstlichen Rand der alten Siedlung von Lülsdorf und unmittelbar am Rhein. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts diente die Burg als Sitz der Amtleute des bergischen Amts Löwenburg, bevor sie 1583 im Truchsesssischen und 1632 im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt wurde und 1702 endgültig zur Ruine wurde. Vom mittelalterlichen Baubestand wurden 1949 in den Neubau das Untergeschoss des Bergfrieds sowie Teile des Wohngebäudes integriert.
Die [[Burg Lülsdorf]], eine mittelalterliche Burggründung der 1214 erstmals urkundlich genannten Vögte von Lülsdorf, liegt am südöstlichen Rand der alten Siedlung von Lülsdorf und unmittelbar am Rhein. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts diente die Burg als Sitz der Amtleute des bergischen Amts Löwenburg, bevor sie 1583 im Truchsesssischen und 1632 im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt und 1702 endgültig zur Ruine wurde. Vom mittelalterlichen Baubestand wurden 1949 in den Neubau das Untergeschoss des Bergfrieds sowie Teile des Wohngebäudes integriert.


Der Bau der alten Jakobuskirche am Ort stammte vermutlich aus dem 11. bis 12. Jahrhundert und wurde um 1300 auch im „Liber valoris ecclesiarum Coloniensis dioceses“ erwähnt, dem Eigentums- und Steuerverzeichnis der Diözese Köln. Die ebenfalls in der Rheinstraße, nur etwa 200 Meter entfernt erbaute Nachfolgekirche St. Jakobus entstand als hoch aufragender neugotischer Bau. Der Grundstein wurde 1878 gelegt und der Kirchbau im Jahr 1880 fertiggestellt. Der alte Kirchturm der früheren Jakobuskirche (heute Stadtgalerie) liegt an der Einmündung der Straße Auf dem Pemel in die Rheinstraße.  
Der Bau der alten Jakobuskirche am Ort stammte vermutlich aus dem 11. bis 12. Jahrhundert und wurde um 1300 auch im „Liber valoris ecclesiarum Coloniensis dioceses“ erwähnt, dem Eigentums- und Steuerverzeichnis der Diözese Köln. Die ebenfalls in der Rheinstraße, nur etwa 200 Meter entfernt erbaute [[Kirche Sankt Jakobus Lülsdorf|Nachfolgekirche St. Jakobus]] entstand als hoch aufragender neugotischer Bau. Der Grundstein wurde 1878 gelegt und der Kirchbau im Jahr 1880 fertiggestellt. Der alte Kirchturm der früheren Jakobuskirche (heute Stadtgalerie) liegt an der Einmündung der Straße Auf dem Pemel in die Rheinstraße.  


Als Museum besteht heute die [[Alte Schmiede Lülsdorf]], die 1888 an der Uferstraße errichtet wurde. Über ein Jahrhundert blieb die Schmiede in Familienbesitz, bis die Stadt Niederkassel im Jahr 2007 das Gebäude erwarb.  
Als Museum besteht heute die [[Alte Schmiede Lülsdorf]], die 1888 an der Uferstraße errichtet wurde. Über ein Jahrhundert blieb die Schmiede in Familienbesitz, bis die Stadt Niederkassel im Jahr 2007 das Gebäude erwarb.  
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In der Zeit von 1914 bis 1965 erfolgte noch Personenverkehr auf der [[Kleinbahn Siegburg–Zündorf|Kleinbahn von Siegburg nach Zündorf]] (in der Bevölkerung auch ''„Rhabarberschlitten“'' genannt) zwischen [[Siegburg]], [[Troisdorf]], [[Niederkassel]] und Zündorf. Heute wird noch Güterverkehr zwischen Troisdorf und Lülsdorf durchgeführt.
In der Zeit von 1914 bis 1965 erfolgte noch Personenverkehr auf der [[Kleinbahn Siegburg–Zündorf|Kleinbahn von Siegburg nach Zündorf]] (in der Bevölkerung auch ''„Rhabarberschlitten“'' genannt) zwischen [[Siegburg]], [[Troisdorf]], [[Niederkassel]] und Zündorf. Heute wird noch Güterverkehr zwischen Troisdorf und Lülsdorf durchgeführt.


Die Personenfähre von Lülsdorf nach Wesseling steht bis heute für Rheinquerungen zwischen Lülsdorf und Wesseling zur Verfügung. Die Fähre  „RheinSchwan“ wird gemeinsam von den Stadtwerken Wesseling GmbH und den Stadtwerken Niederkassel (Betriebsführung) betrieben.
Die [[Fähre Wesseling-Lülsdorf|Personenfähre von Lülsdorf nach Wesseling]] steht bis heute für Rheinquerungen zwischen Lülsdorf und Wesseling zur Verfügung. Die Fähre  „RheinSchwan“ wird gemeinsam von den Stadtwerken Wesseling GmbH und den Stadtwerken Niederkassel (Betriebsführung) betrieben.


== Informationen ==
== Informationen ==

Aktuelle Version vom 5. September 2024, 16:21 Uhr

Informationsstele zum "Rhabarberschlitten", der einst am Ort verkehrte.

Lülsdorf ist ein Ortsteil der Stadt Niederkassel im Rhein-Sieg-Kreis.

Die Burg Lülsdorf, eine mittelalterliche Burggründung der 1214 erstmals urkundlich genannten Vögte von Lülsdorf, liegt am südöstlichen Rand der alten Siedlung von Lülsdorf und unmittelbar am Rhein. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts diente die Burg als Sitz der Amtleute des bergischen Amts Löwenburg, bevor sie 1583 im Truchsesssischen und 1632 im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt und 1702 endgültig zur Ruine wurde. Vom mittelalterlichen Baubestand wurden 1949 in den Neubau das Untergeschoss des Bergfrieds sowie Teile des Wohngebäudes integriert.

Der Bau der alten Jakobuskirche am Ort stammte vermutlich aus dem 11. bis 12. Jahrhundert und wurde um 1300 auch im „Liber valoris ecclesiarum Coloniensis dioceses“ erwähnt, dem Eigentums- und Steuerverzeichnis der Diözese Köln. Die ebenfalls in der Rheinstraße, nur etwa 200 Meter entfernt erbaute Nachfolgekirche St. Jakobus entstand als hoch aufragender neugotischer Bau. Der Grundstein wurde 1878 gelegt und der Kirchbau im Jahr 1880 fertiggestellt. Der alte Kirchturm der früheren Jakobuskirche (heute Stadtgalerie) liegt an der Einmündung der Straße Auf dem Pemel in die Rheinstraße.

Als Museum besteht heute die Alte Schmiede Lülsdorf, die 1888 an der Uferstraße errichtet wurde. Über ein Jahrhundert blieb die Schmiede in Familienbesitz, bis die Stadt Niederkassel im Jahr 2007 das Gebäude erwarb.

In der Zeit von 1914 bis 1965 erfolgte noch Personenverkehr auf der Kleinbahn von Siegburg nach Zündorf (in der Bevölkerung auch „Rhabarberschlitten“ genannt) zwischen Siegburg, Troisdorf, Niederkassel und Zündorf. Heute wird noch Güterverkehr zwischen Troisdorf und Lülsdorf durchgeführt.

Die Personenfähre von Lülsdorf nach Wesseling steht bis heute für Rheinquerungen zwischen Lülsdorf und Wesseling zur Verfügung. Die Fähre „RheinSchwan“ wird gemeinsam von den Stadtwerken Wesseling GmbH und den Stadtwerken Niederkassel (Betriebsführung) betrieben.

Informationen

Zahlreiche Informationen zu Niederkassel und seinen Ortsteilen finden sich im Wiki-Artikel zur Stadt Niederkassel.

siehe auch