Bonner Stadtbefestigung
Zur Bonner Stadtbefestigung gehörten im Mittelalter das Stockentor nach Süden, das Sterntor nach Westen, das Kölntor nach Norden und die Rheinpforte nach Osten. Im 17. Jahrhundert wurde der mittelalterlicher Mauerring aus dem 13. Jahrhundert durch weitere Festungsanlagen ergänzt.
Während der Regentschaft von Kurfürst Ferdinand Maria wurde mit dem Ausbau der Stadt zur Festung begonnen. Der Alte Zoll gehört aus dieser Zeit zu den Bastionen, die noch vollständig im Stadtbild erhalten geblieben sind. Im Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Terrain 1642 unter Kurfürst Ferdinand Maria als sogenannte Drei-König-Bastion Teil der Stadtbefestigung.
Teilbereiche der ehemaligen Stadtmauer finden sich noch in der Cassiusbastei oder Teile der ehemaligen Heinrich-Bastion in der Tiefgarage der Sparkasse am Friedensplatz. Weniger bekannt ist dagegen, dass die Beethovenhalle in Bonn auf der ehemaligen Bastion Sankt Michael errichtet wurde.
Auch in der Kaiserpassage sind hinter Glas Überreste einer Bastionsmauer aus dem 17. Jahrhundert zu sehen. Im Jahr 2000 war die Kaiserpassage erweitert worden. Damals wurden Teile der alten Stadtmauer freigelegt, die im Innern der Passage nach wie vor hinter Glas zu bewundern sind.
Reste der ehemaligen Sterntor-Bastion sind noch im Annagraben unterhalb des Bonner Landgerichts vorhanden.
Das heutige Sterntor ist allerdings nur ein „Nachbau“, der am Rande des Bottlerplatzes aus Resten der alten Bonner Stadtmauer errichtet wurde. Das ursprüngliche Sterntor aus dem 13. Jahrhundert stand einige Meter entfernt am Ende der Sternstraße. Im Jahr 1898 wurde es abgerissen, um Platz für den zunehmenden Verkehr in der Stadt zu schaffen. Ab 1900 entstand in der Vivatsgasse dann das Ersatzbauwerk, wobei eine Toranlage und ein quadratischer Turm an einen bereits vorhandenen Halbrundturm angebaut wurden.
Weblinks und Quellen
- bonn.de/sterntor
- General-Anzeiger, 499 Tipps für einen schönen Tag in Bonn & Umgebung, Königswinter 2015, S. 47 ff.