Beueler Industriegeschichte: Unterschied zwischen den Versionen

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==Das Jahrzehnt des Wiederaufbaues (1945 - 1955)==
==Das Jahrzehnt des Wiederaufbaues (1945 - 1955)==
März 1945: Von Oberkassel vorstoßend, erreichen die Truppen der 78. amerikanischen Infanteriedivision das Zentrum von Beuel. An diesem Tag ging in hier der grauenhafte Krieg zu Ende. Gegen vier Uhr am Nachmittag erreichten die Amerikaner die Einfahrt der Germania-Brotfabrik in der Kreuzstraße. Mit der MP im Anschlag durchsuchten sie die Gebäude nach Waffen und deutschen Soldaten. Was sie fanden, waren einige Männer, Deutsche und Fremdarbeiter, die der Kriegseinsatz hierher verschlagen hatte.Unter den großen Backöfen brannte noch das Feuer. Eine Rauchfahne, die einzige und letzte weit und breit, stieg aus dem Schornstein hervor. Die hohen Schlote schauten, drüben hinter der Eisenbahn, stumm und reglos auf die zerstörten Häuser und Hallen herab. Der Krieg hatte von den einstigen Stätten der Arbeit fensterlose Ruinen und Berge von Trümmern zurückgelassen. Selbst die Straßen in der schwer zerstörten  Stadt waren von Bomben zerfetzt und mit Geröll übersät. Um den amerikanischen Jeeps den Weg zu bahnen, wurden schwere Räumbagger eingesetzt. Ein einziges deutsches Fahrzeug rollte noch durch die Stadt. Es war ein Pferdewagen, der mit Kannen beladen war. Mit den Kannen wurde das Wasser aus Brunnen heran geschafft und  versorgte so die in Bunkern, Kellern und Erdlöchern hausenden Menschen. Da gab es aber auch noch einen Handwagen. Mit ihm beförderte ein Franzose das Brot aus der Brotfabrik ins Krankenhaus.  
März 1945: Von Oberkassel vorstoßend, erreichen die Truppen der 78. amerikanischen Infanteriedivision das Zentrum von Beuel. An diesem Tag ging hier der grauenhafte Krieg zu Ende. Gegen vier Uhr am Nachmittag erreichten die Amerikaner die Einfahrt der Germania-Brotfabrik in der Kreuzstraße. Mit der Maschinenpistole im Anschlag durchsuchten sie die Gebäude nach Waffen und deutschen Soldaten. Was sie fanden, waren einige Männer, Deutsche und Fremdarbeiter, die der Kriegseinsatz hierher verschlagen hatte.Unter den großen Backöfen brannte noch das Feuer. Eine Rauchfahne, die einzige und letzte weit und breit, stieg aus dem Schornstein hervor. Die hohen Schlote schauten, drüben hinter der Eisenbahn, stumm und reglos auf die zerstörten Häuser und Hallen herab. Der Krieg hatte von den einstigen Stätten der Arbeit fensterlose Ruinen und Berge von Trümmern zurückgelassen. Selbst die Straßen in der schwer zerstörten  Stadt waren von Bomben zerfetzt und mit Geröll übersät. Um den amerikanischen Jeeps den Weg zu bahnen, wurden schwere Räumbagger eingesetzt. Ein einziges deutsches Fahrzeug rollte noch durch die Stadt. Es war ein Pferdewagen, der mit Kannen beladen war. Mit den Kannen wurde das Wasser aus Brunnen heran geschafft und  versorgte so die in Bunkern, Kellern und Erdlöchern hausenden Menschen. Da gab es aber auch noch einen Handwagen. Mit ihm beförderte ein Franzose das Brot aus der Brotfabrik ins Krankenhaus.  


Beuel war von allen Zufahrten abgeschnitten und die Menschen lebten ohne Hoffnung dem Morgen entgegen. Um den quälenden Hunger zu stillen, reichten die winzigen Rationen nicht aus. Die 160 Sack Wehrmachtsmehl, die in der Brotfabrik zurückgeblieben waren und die Dauerwurstvorräte, die durch die Gauleitung der NSDAP-Westfalen im Nährmittelwerk Kessler & Comp.  eingelagert waren, waren bald aufgezehrt. Jeder Winkel im Garten oder Vorgarten wurde urbar gemacht und bepflanzt, Selbstversorgung stand an erster Stelle. Die Schornsteine begann langsam wieder zu rauchen. Aus den Trümmern wurde das Brennholz herausgesucht oder auf Ennert und Finkenberg geschlagen.<ref name=":5">Stadtverwaltung Beuel. ''Unsere Stadt Beuel: Zerstörung und Wiederaufbau 1945 - 1955''. Beuel: W. Knauth; 1956. Seite 186 - 187</ref>   
Beuel war von allen Zufahrten abgeschnitten und die Menschen lebten ohne Hoffnung dem Morgen entgegen. Um den quälenden Hunger zu stillen, reichten die winzigen Rationen nicht aus. Die 160 Sack Wehrmachtsmehl, die in der Brotfabrik zurückgeblieben waren und die Dauerwurstvorräte, die durch die Gauleitung der NSDAP-Westfalen im Nährmittelwerk Kessler & Comp.  eingelagert waren, waren bald aufgezehrt. Jeder Winkel im Garten oder Vorgarten wurde urbar gemacht und bepflanzt, Selbstversorgung stand an erster Stelle. Die Schornsteine begann langsam wieder zu rauchen. Aus den Trümmern wurde das Brennholz herausgesucht oder auf Ennert und Finkenberg geschlagen.<ref name=":5">Stadtverwaltung Beuel. ''Unsere Stadt Beuel: Zerstörung und Wiederaufbau 1945 - 1955''. Beuel: W. Knauth; 1956. Seite 186 - 187</ref>   
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Der Bonner General-Anzeiger berichtet in seiner Ausgabe vom 6.11.2008 und dem Titel „Beueler Traditionsfirma awa schließt zum Jahresende”:<blockquote>Das mehr als 100 Jahre alte Beueler Traditionsunternehmen awa schließt zum Jahresende. Das bestätigte Geschäftsführer Dirk Theuns am Mittwoch dem General-Anzeiger. 76 Beschäftigte seien vom Aus des Herstellers von Dachbededeckungen betroffen.
Der Bonner General-Anzeiger berichtet in seiner Ausgabe vom 6.11.2008 und dem Titel „Beueler Traditionsfirma awa schließt zum Jahresende”:<blockquote>Das mehr als 100 Jahre alte Beueler Traditionsunternehmen awa schließt zum Jahresende. Das bestätigte Geschäftsführer Dirk Theuns am Mittwoch dem General-Anzeiger. 76 Beschäftigte seien vom Aus des Herstellers von Dachbedeckungen betroffen.


Details wollten weder Geschäftsführung noch Betriebsrat nennen, da bis nächste Woche noch Verhandlungen über einen Sozialplan laufen. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen herrscht in der Belegschaft "extreme Verunsicherung" über die Modalitäten der Schließung. Der kanadische Mutterkonzern IKO hatte die awa - ehemals A.W. Andernach - im Jahr 2003 aus der Insolvenz übernommen.
Details wollten weder Geschäftsführung noch Betriebsrat nennen, da bis nächste Woche noch Verhandlungen über einen Sozialplan laufen. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen herrscht in der Belegschaft "extreme Verunsicherung" über die Modalitäten der Schließung. Der kanadische Mutterkonzern IKO hatte die awa - ehemals A.W. Andernach - im Jahr 2003 aus der Insolvenz übernommen.
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===Rheinische Tapetenfabrik Schleu & Hoffmann G.m.b.H.===
===Rheinische Tapetenfabrik Schleu & Hoffmann G.m.b.H.===
Hier wurde ebenfalls ein beachtenswerter  Beitrag zur Aufwärtsentwicklung der Beueler Industrie geleistet. Das Werk war einmal das bedeutendste seiner Branche, aber in der Nacht vom 18. Oktober 1944, wurden fast die Hälfte der Fabrikgebäude bei einem alliierten Bombenangriff zerstört. Unter heute kaum vorstellbaren Schwierigkeiten wurde das Werk wieder instandgesetzt. Dank der vorhandenen Papiervorräte, die während des Kreiges zugeteilt waren, hätte die Produktion recht früh wieder anlaufen können.Doch die Militärregierung war der Auffassung, dass Tapeten nicht zu den lebenswichtigen Gütern gehören, die von der deutschen Industrie erzeugt werden durften. Größere Menge der Rohstoffe wurden beschlagnahmt und aus dem Werk geschafft. Die mühsam wieder zusammen gebauten Maschinen ruhten, bis zu dem Tag der Währungsreform, an dem das Werk seinen Produktionspermit erhielt.
Hier wurde ebenfalls ein beachtenswerter  Beitrag zur Aufwärtsentwicklung der Beueler Industrie geleistet. Das Werk war einmal das bedeutendste seiner Branche, aber in der Nacht vom 18. Oktober 1944, wurden fast die Hälfte der Fabrikgebäude bei einem alliierten Bombenangriff zerstört. Unter heute kaum vorstellbaren Schwierigkeiten wurde das Werk wieder instandgesetzt. Dank der vorhandenen Papiervorräte, die während des Krieges zugeteilt waren, hätte die Produktion recht früh wieder anlaufen können.Doch die Militärregierung war der Auffassung, dass Tapeten nicht zu den lebenswichtigen Gütern gehören, die von der deutschen Industrie erzeugt werden durften. Größere Menge der Rohstoffe wurden beschlagnahmt und aus dem Werk geschafft. Die mühsam wieder zusammen gebauten Maschinen ruhten, bis zu dem Tag der Währungsreform, an dem das Werk seinen Produktionspermit erhielt.


Auf einem Teil des Werkgeländes entsteht die chemische Fabrik Dr. L. C. Marquart. Zwei Jahre nach Beginn des Wiederaufbaus arbeiten bereits wieder 130 Mann an 16 Druckmaschinen (tägliche Produktion von 25.000 Tapetenrollen). Im Aufschwung der 50er Jahre wird die Produktion gesteigert und es entstehen neue Werksflächen und Bürogebäude. 1957 wird das gegenüberliegende Gelände der Rheinischen Möbelfabrik erworben. Durch den Bau einer Brücke sind jetzt beide Gebäude miteinander verbunden. Der neu erworbene Teil beherbergt die Buchbinderei für die Musterbücher, das Papierlager und den gesamten Filmdruck.
Auf einem Teil des Werkgeländes entsteht die chemische Fabrik Dr. L. C. Marquart. Zwei Jahre nach Beginn des Wiederaufbaus arbeiten bereits wieder 130 Mann an 16 Druckmaschinen (tägliche Produktion von 25.000 Tapetenrollen). Im Aufschwung der 50er Jahre wird die Produktion gesteigert und es entstehen neue Werksflächen und Bürogebäude. 1957 wird das gegenüberliegende Gelände der Rheinischen Möbelfabrik erworben. Durch den Bau einer Brücke sind jetzt beide Gebäude miteinander verbunden. Der neu erworbene Teil beherbergt die Buchbinderei für die Musterbücher, das Papierlager und den gesamten Filmdruck.


Die 70er Jahre kündigen die bevorstehende Krise an, der Wohnungsbau läßt spürbar nach. Es wurde noch einmal modernisiert, aber zu Beginn der 80er Jahre geht das Unternehmen Konkurs<ref>Eintrag im HRB 303: Zeile 9: "Durch Beschluss des Amtsgerichts Bonn vom 1.2.1980 ist über das Vermögen der Gesellschaft das Anschlußkonkursverfahren eröffnet worden. Damit ist die Gesellschaft aufgelöst." Zeile 10: "Durch Beschluss des Amtsgerichts Bonn vom 30. April 1985 ist das Konkursverfahren über das Vermögen der Gesellschaft nach Abhalten des Schlußtermins aufgehoben". Zeile 13: Am 25. September 1986 wurde die Gesellschaft von Amts wegen aus dem Handelregister gelöscht.</ref>. Damit endet die Geschichte der Rheinischen Tapetenfabrik.<ref>"Fabrikgeschichte der Tapetenfabrik Bonn-Beuel", URL: https://www.tapetenfabrik.de/index.php?s=fg (Abgerufen: 25.05.2023)</ref>
Die 70er Jahre kündigen die bevorstehende Krise an, der Wohnungsbau lässt spürbar nach. Es wurde noch einmal modernisiert, aber zu Beginn der 80er Jahre geht das Unternehmen Konkurs<ref>Eintrag im HRB 303: Zeile 9: "Durch Beschluss des Amtsgerichts Bonn vom 1.2.1980 ist über das Vermögen der Gesellschaft das Anschlußkonkursverfahren eröffnet worden. Damit ist die Gesellschaft aufgelöst." Zeile 10: "Durch Beschluss des Amtsgerichts Bonn vom 30. April 1985 ist das Konkursverfahren über das Vermögen der Gesellschaft nach Abhalten des Schlußtermins aufgehoben". Zeile 13: Am 25. September 1986 wurde die Gesellschaft von Amts wegen aus dem Handelregister gelöscht.</ref>. Damit endet die Geschichte der Rheinischen Tapetenfabrik.<ref>"Fabrikgeschichte der Tapetenfabrik Bonn-Beuel", URL: https://www.tapetenfabrik.de/index.php?s=fg (Abgerufen: 25.05.2023)</ref>


Seit 1984 wird das Fabrikgelände in der Auguststraße als Kultur- und Gewerbepark genutzt. Teile der Anlage, dabei besonders die Fassaden, sind als eingetragenes Baudenkmal geschützt.
Seit 1984 wird das Fabrikgelände in der Auguststraße als Kultur- und Gewerbepark genutzt. Teile der Anlage, dabei besonders die Fassaden, sind als eingetragenes Baudenkmal geschützt.


===Nährmittelwerk Kessler & Comp. (KESSCO)===
===Nährmittelwerk Kessler & Comp. (KESSCO)===
Das Unternehmen hat 1955 sein goldenes Jubiläum feiern können. 1905 wagte Gustav Kessler sen. den Schritt in die Selbständigkeit und gründete in Hilden (Rheinland) die Firma Kessler & Comp. Nährmittelwerke. 1917 verlegte er den Firmensitz nach Beuel.<ref name=":4">"Die Unternehmensgeschichte ", URL: https://www.kessko.de/unternehmen/geschichte/ (Abgerufen: 31.05.2023)</ref> Ein halbes Jahrundert hat das Kessko-Werk buchstäblich dem guten Geschmack gedient.  
Das Unternehmen hat 1955 sein goldenes Jubiläum feiern können. 1905 wagte Gustav Kessler sen. den Schritt in die Selbständigkeit und gründete in Hilden (Rheinland) die Firma Kessler & Comp. Nährmittelwerke. 1917 verlegte er den Firmensitz nach Beuel.<ref name=":4">"Die Unternehmensgeschichte ", URL: https://www.kessko.de/unternehmen/geschichte/ (Abgerufen: 31.05.2023)</ref> Ein halbes Jahrhundert hat das Kessko-Werk buchstäblich dem guten Geschmack gedient.  


Aus dem tägliche Bedarf der unzähligen Konditoreien, Bäckereien und Süßwarenfabriken sind die Halbfabrikate Kuvertüren, Marzipan-, Perispan- und Makronenmassen, Mandel- und Nusspräparate, Nougat- und Glasurmassen nicht mehr wegzudenken.Auch die anderen Erzeugnisse haben in allen Teilen des Bundesgebietes einen festen und noch wachsenden Kundenstamm gefunden.  
Aus dem tägliche Bedarf der unzähligen Konditoreien, Bäckereien und Süßwarenfabriken sind die Halbfabrikate Kuvertüren, Marzipan-, Persipan- und Makronenmassen, Mandel- und Nusspräparate, Nougat- und Glasurmassen nicht mehr wegzudenken.Auch die anderen Erzeugnisse haben in allen Teilen des Bundesgebietes einen festen und noch wachsenden Kundenstamm gefunden.  


Zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens im Jahre 2005 wird das Straßenschild Gustav-Kessler-Straße von den Brüdern Wolfgang und Helmut Kessler eingeweiht. Der Zusatz "Gründer der Firma KESSKO 1905, Förderer von Beueler Wirtschaft, Sport und Brauchtum" zeichnet die Firma für ihr soziales Engagement aus.<ref name=":4" /> Das Unternehmen befindet sich auch heute noch an der Königswinterer Straße.
Zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens im Jahre 2005 wird das Straßenschild Gustav-Kessler-Straße von den Brüdern Wolfgang und Helmut Kessler eingeweiht. Der Zusatz "Gründer der Firma KESSKO 1905, Förderer von Beueler Wirtschaft, Sport und Brauchtum" zeichnet die Firma für ihr soziales Engagement aus.<ref name=":4" /> Das Unternehmen befindet sich auch heute noch an der Königswinterer Straße.
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===Metallwarenfabrik Rudolf Althoff===
===Metallwarenfabrik Rudolf Althoff===
Sie hatt sich 1948 an der Industriebahn in Pützchen eine neue Produktionsstätte geschaffen. Mit der Herstellung von von Armaturen und Stahlrohrsitzgestellen für die Automobil- und Maschinenindustrie hatte sie ebenfalls einen Anteil an der günstigen Aufwärtsentwicklung.  <ref name=":9" />
Sie hat sich 1948 an der Industriebahn in Pützchen eine neue Produktionsstätte geschaffen. Mit der Herstellung von von Armaturen und Stahlrohrsitzgestellen für die Automobil- und Maschinenindustrie hatte sie ebenfalls einen Anteil an der günstigen Aufwärtsentwicklung.  <ref name=":9" />


Das Unternehmen ist im Bonner Handelsregister unter ''HRA 947 - Rudolf Althoff Metallwaren & Armaturenfabrik e.K''. eingetragen und wird seit 2021 von einer Erbengemeinschaft geführt.  
Das Unternehmen ist im Bonner Handelsregister unter ''HRA 947 - Rudolf Althoff Metallwaren & Armaturenfabrik e.K''. eingetragen und wird seit 2021 von einer Erbengemeinschaft geführt.  
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===Metall- und Blechwarenfabrik Albin Fleck===
===Metall- und Blechwarenfabrik Albin Fleck===
Das Werk wurde bereits 1861 gegründet und während des Krieges in Hannover restlos zerstört. Nach dem Krieg wurde 1946 erst eine Zweigniederlassung in Beuel gegründet und später der Betrieb komplett nach Beuel verlegt und weiter laufend ausgebaut. Mit ihrer Spezialisierung auf genormte Zubehörteile für Meßinstrumente hatte sie sich im ganzen Bundesgebiet ständige Kundschaft erworben und begann auch im Export Fuß zu fassen. <ref name=":10" />
Das Werk wurde bereits 1861 gegründet und während des Krieges in Hannover restlos zerstört. Nach dem Krieg wurde 1946 erst eine Zweigniederlassung in Beuel gegründet und später der Betrieb komplett nach Beuel verlegt und weiter laufend ausgebaut. Mit ihrer Spezialisierung auf genormte Zubehörteile für Messinstrumente hatte sie sich im ganzen Bundesgebiet ständige Kundschaft erworben und begann auch im Export Fuß zu fassen. <ref name=":10" />


Der Betrieb wurde 1981 nach Troisdorf verlagert und wurde 1999 durch Liquidation aufgelöst. Nach Beendigung der Liquidation ist die Firma 2001 erloschen. <ref>'''Aus den Eintragungen in den Handelsregistern Hannover, Bonn und Siegburg''':
Der Betrieb wurde 1981 nach Troisdorf verlagert und wurde 1999 durch Liquidation aufgelöst. Nach Beendigung der Liquidation ist die Firma 2001 erloschen. <ref>'''Aus den Eintragungen in den Handelsregistern Hannover, Bonn und Siegburg''':
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===H. J. Trimborn Söhne===
===H. J. Trimborn Söhne===
An der Gestaltung des äußeren Gesichtes des Wiederaufbaues, wie es sich uns in den modernen Fassaden repräsentativer Gebäude darbot, hat das Unternehmen des Feineisen- und Metallbaues maßgeblich mitgewirkt.  In den vergangenen Jahren schuf das Werk die Türen und Fenster für zahlreiche Gebäude, u. a. für das Bundeshaus in Bonn, das Koblenzer Schloß, das Stollwerckhaus und das Blaugold-Haus der Firma 4711 in Köln. <ref name=":10" />
An der Gestaltung des äußeren Gesichtes des Wiederaufbaues, wie es sich uns in den modernen Fassaden repräsentativer Gebäude darbot, hat das Unternehmen des Feineisen- und Metallbaues maßgeblich mitgewirkt.  In den vergangenen Jahren schuf das Werk die Türen und Fenster für zahlreiche Gebäude, u. a. für das Bundeshaus in Bonn, das Koblenzer Schloss, das Stollwerckhaus und das Blaugold-Haus der Firma 4711 in Köln. <ref name=":10" />


Von 1950 – 1965 wurde der Betrieb durch den An- bzw. Neubau von 2 Hallen erweitert, 1965 vergrößerte sich die Firma nochmals durch den Ankauf der Firma Metall und Holz in Bad Honnef, Am Honnefer Kreuz. Im Jahre 1986, nachdem entsprechende Um- und Erweiterungsbauten in Bad Honnef vorgenommen worden waren, wurden die Betriebe zu einem Gesamtwerk zusammengelegt. <ref>"Firmengeschichte", URL: https://www.trimborn-metallbau.de/unternehmen/ (Abgerufen: 14.06.2023)</ref>
Von 1950 – 1965 wurde der Betrieb durch den An- bzw. Neubau von 2 Hallen erweitert, 1965 vergrößerte sich die Firma nochmals durch den Ankauf der Firma Metall und Holz in Bad Honnef, Am Honnefer Kreuz. Im Jahre 1986, nachdem entsprechende Um- und Erweiterungsbauten in Bad Honnef vorgenommen worden waren, wurden die Betriebe zu einem Gesamtwerk zusammengelegt. <ref>"Firmengeschichte", URL: https://www.trimborn-metallbau.de/unternehmen/ (Abgerufen: 14.06.2023)</ref>
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===Regis Gesellschaft m. b. H.===
===Regis Gesellschaft m. b. H.===
Gegründet 1901 befasst sich das Unternehmen seitdem als Spezialunternehmen mit der Einrichtung betriebsfertiger Registraturen und Karteien für Behörden, Verbände und größere Wirtschaftsbetriebe. Nachdem sie 1944 in Duisburg und Bonn ihre Fabrik- und Bürogebäude verloren hatte, übernahmen sie 1946 die vom Luftkrieg schwerbeschädigten Geschäfts- und Betriebsräume der früheren Complex-Gesellschaft.1955 ist die genannte Gesellschaft wieder mit ihrem vollen Programm auf dem Markt. Tausende von Registraturen umfangreichster Art haben die Werkstätten der Regis inzwischen verlassen. Sie künden von den organisatorischen Leistungen dieses Spezialbetriebes. Hier sind mehr als 100 Kräfte in der Fabrikation und annähernd 200 Spezialisten in der Außenorganisation beschäftigt, die Fachleute auf dem Gebiet der inneren Betriebsorganisation überall im Bundesgebiet tätig sind.Von der kleinsten Gemeinde bis zu den höchsten Verwaltungsstellen des Bundesgebietes zählen Tausende von Behörden der unterschiedlichsten Kategorien zum ständigen Kundekreis der Regis. Auch im Ausland unterhält sie eigne Vertretungen und ist dort in gleicher Weise tätig wie hier im Bundesgebiet. Als Inhaber zahlreicher Patente und Gebrauchsmuster wurde wesentlich dazu beitragen, die Hilfsmittel zu schaffen, die den Erfordernissen der Schriftgutverwaltung zu dienen bestimmt sind. Von 1947 beteiligten sich die Firmen Leitz und Soennecken an der Regis GmbH, geben diese aber 1963  wieder ab. Regis GmbH wird durch 15 Bezirksvertretungen übernommen. Der Firmensitz wurde 1995 von Beuel nach Grafschaft-Gelsdorf verlegt. <ref name=":15">Stadtverwaltung Beuel. ''Unsere Stadt Beuel: Zerstörung und Wiederaufbau 1945 - 1955.'' Beuel: W. Knauth; 1956. Seite 204</ref><ref>Aus der Geschichte der REGIS GmbH, URL: https://www.regis.de/de/unternehmen (Abgerufen am 10.07.2023)</ref>
Gegründet 1901 befasst sich das Unternehmen seitdem als Spezialunternehmen mit der Einrichtung betriebsfertiger Registraturen und Karteien für Behörden, Verbände und größere Wirtschaftsbetriebe. Nachdem sie 1944 in Duisburg und Bonn ihre Fabrik- und Bürogebäude verloren hatte, übernahmen sie 1946 die vom Luftkrieg schwerbeschädigten Geschäfts- und Betriebsräume der früheren Complex-Gesellschaft.1955 ist die genannte Gesellschaft wieder mit ihrem vollen Programm auf dem Markt. Tausende von Registraturen umfangreichster Art haben die Werkstätten der Regis inzwischen verlassen. Sie künden von den organisatorischen Leistungen dieses Spezialbetriebes. Hier sind mehr als 100 Kräfte in der Fabrikation und annähernd 200 Spezialisten in der Außenorganisation beschäftigt, die Fachleute auf dem Gebiet der inneren Betriebsorganisation überall im Bundesgebiet tätig sind.Von der kleinsten Gemeinde bis zu den höchsten Verwaltungsstellen des Bundesgebietes zählen Tausende von Behörden der unterschiedlichsten Kategorien zum ständigen Kundenkreis der Regis. Auch im Ausland unterhält sie eigne Vertretungen und ist dort in gleicher Weise tätig wie hier im Bundesgebiet. Als Inhaber zahlreicher Patente und Gebrauchsmuster wurde wesentlich dazu beitragen, die Hilfsmittel zu schaffen, die den Erfordernissen der Schriftgutverwaltung zu dienen bestimmt sind. Von 1947 beteiligten sich die Firmen Leitz und Soennecken an der Regis GmbH, geben diese aber 1963  wieder ab. Regis GmbH wird durch 15 Bezirksvertretungen übernommen. Der Firmensitz wurde 1995 von Beuel nach Grafschaft-Gelsdorf verlegt. <ref name=":15">Stadtverwaltung Beuel. ''Unsere Stadt Beuel: Zerstörung und Wiederaufbau 1945 - 1955.'' Beuel: W. Knauth; 1956. Seite 204</ref><ref>Aus der Geschichte der REGIS GmbH, URL: https://www.regis.de/de/unternehmen (Abgerufen am 10.07.2023)</ref>


===Elektro-Autozubehör- und Metallwarenfabrik Johann & Konen===
===Elektro-Autozubehör- und Metallwarenfabrik Johann & Konen===
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