Phrix-Gelände Siegburg
Auf dem ehemaligen Phrix-Gelände im Siegburger Stadtteil Deichhaus mit mehr als 30.000 qm ist das „Turm-Center“ nahe der Wilhelm-Ostwald-Straße entstanden. Der 55 Meter hohe Turm der früheren Phrix-Werke ist inzwischen eine bekannte Landmarke in Siegburg. Er gehört zu den Überresten des ehemaligen Großbetriebs der Rheinischen Zellwolle AG.
Zunächst hatten im Jahr 1928 die Bemberg AG und die Stadt Siegburg einen Vertrag zur Ansiedlung eines Werks zur Herstellung von Kunstseide geschlossen, das jedoch in Folge der Weltwirtschaftskrise nie in Betrieb ging. Ende 1936 übernahmen die Rheinische Zellwolle AG (RZW) dann die Fabrikhallen, um dort ab 1937 Zellwolle zu fertigen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden hier auch mehr als 3.000 Zwangsarbeiter unter menschenunwürdigen Zuständen eingesetzt bis nach Bombenschäden Ende 1944 der Betrieb eingestellt wurde.
Ab 1948 ging die Produktion unter der Firma Chemie-Faser AG weiter, die 1955 mit der Hamburger Phrix-Werke AG fusionierte, bevor 1968 der Chemiekonzern BASF die Mehrheit der Aktien übernahm. Doch der Absatz von Zellwolle brach ein und das Werk wurde schließlich 1971 geschlossen, womit rund 1.600 Beschäftigte ihre Arbeit verloren.
Ab 1996 wandelte der heutige Eigentümer das lange brach liegende Gelände sukzessive zum Turmcenter um mit Büros, Praxis- und Kanzleiräumen bis hin zu offenen Hallen für Handwerk und Produktion. Der ehemalige Wasserturm der Phrix-Fabrik wurde als erster Bauabschnitt ab 1998 saniert und umgebaut. Hier befindet sich heute das Treppenhaus zum Haupthaus.
Literatur
- Daniel Robbel, 111 Orte an der Sieg die man gesehen haben muss, Emons-Verlag Köln 2025
- „Zellwolle-Werke Phrix der Rheinischen Zellwolle AG”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252442 (Abgerufen: 23. September 2025)