Jupp Darchinger
Josef (Jupp) Heinrich Darchinger (* 6. August 1925 in Bonn † 28. Juli 2013 ebenda) war ein deutscher Fotojournalist.
Er wurde als Sohn eines Landwirts in Bonn-Endenich geboren. In diesem Bonner Stadtteil starb er auch in seinem 88. Lebensjahr.
Darchinger prägte das visuelle Gedächtnis einer ganzen Epoche entscheidend mit – vom Wirtschaftswunder der Adenauer-Zeit bis zur Wiedervereinigung. Besonders seine Politikerfotos und seine Aufnahmen des deutschen Alltags sind Zeugnisse der Bonner Republik. Daran erinnert etwa ein im Jahre 2008 im Taschen-Verlag erschienener Fotoband zum „Wirtschaftswunder“ mit Fotos aus den Jahren 1952 bis 1967.
Erste Aufträge erhielt Darchinger von Publikationen der SPD und von Gewerkschaften. Mitte der 1960-er Jahre wurde er dann Fotokorrespondent für das Wochenmagazin Spiegel und die Zeitung Die Zeit in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn. Allein im Spiegel hat er seit den sechziger Jahren rund 10.000 Aufnahmen veröffentlicht. Erst nach dem Umzug des Parlaments und Teilen der Regierung nach Berlin in den 1990-er Jahren zog er sich allmählich aus der Dokumentation des politischen Geschehens zurück.
Das Rheinische Landesmuseum in Bonn ehrte Darchinger im Jahr 1997 mit einer Ausstellung. Dazu erschien unter dem Titel "Die Bonner Republik" ein Katalog zur Ausstellung, herausgegeben von Klaus Honnef.
Erneut findet im Zeitraum 12. Juni 2025 bis zum 14. September 2025 im LVR-Landesmuseum Bonn eine Ausstellung mit dem Titel „Jupp Darchinger. Das Auge der Republik“ statt. Am 6. August wäre der Fotograf 100 Jahre alt geworden.
- vgl. dazu: landesmuseum-bonn.lvr.de/ausstellungen