Hans Thuar

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Hans Thuar (* 29. Oktober 1887 in Treppendorf (Spreewald) † 24. Oktober 1945 in Langensalza) war ein deutscher Maler mit Ursprüngen im Impressionismus, der dem Rheinischen Expressionismus zugerechnet wird.

In Bonn ist nach ihm die Thuarstrasse benannt.

Seit 1987 vergibt das Kunst­mu­se­um Bonn den von Thu­ars Toch­ter Gisela ge­stif­te­ten "Hans-Thu­ar-Preis" an Künst­ler in der Region.

Leben und Werk

Im Wilhelmshof in Schwarzrheindorf wohnte der Künstler Hans Thuar in den Jahren von 1919 bis 1926

Als Thuars Vater Reinhold die Leitung der Generalagentur einer Versicherung übernahm, übersiedelte die Familie 1892 nach Köln. Dort lernte Hans Thuar schon in jungen Jahren August Macke kennen, der mit seiner Familie aus dem Sauerland nach Köln gekommen war und ebenfalls im Belgischen Viertel wohnte. Mit ihm verband ihn bis zum frühen Tod Mackes eine feste Freundschaft.

Der 12.5.1899 stellt ei­ne ein­schnei­den­de Zä­sur im jungen Leben von Hans Thuar dar, als der Elf­jäh­ri­ge am Habs­bur­ger­ring in Köln von ei­ner Pfer­de­bahn über­fah­ren wurde und bei­de Bei­ne verlor. Besonders nach Ma­ckes Tod 1914, so heißt es, tru­gen Thu­ars kör­per­li­che Be­hin­de­rung aber auch psychische Probleme und fi­nan­zi­el­le Nö­te da­zu bei, dass sein Schaf­fen wie­der­holt jah­re­lang unterbrochen wurde und Aus­stel­lungs­be­tei­li­gun­gen oft nur auf re­gio­na­ler Ebe­ne statt­fan­den. Gerade vor diesem Hintergrund verdient sein künstlerisches Schaffen umso größere Anerkennung.

Eine ers­te gro­ße Schaf­fens­pe­ri­ode in Bonn ist ab 1911 in Endenich zu verorten, wohin er mit seiner Freundin zog. Auch Ma­cke hatte sich schon En­de 1910 wie­der in Bonn nie­der­ge­las­sen. In Endenich entstand etwa 1911 „Die Dorfstraße von Endenich“, die Thuar im Stil der französischen Moderne malte, oder „Blühende Obstbäume (ebenfalls 1911) und 1912 das Bild einer Ziegelei im Süden von Bonn.

Nach der Trennung von der Freundin wechselten die Wohnsitze außerhalb von Bonn, bis Hans Thuar mit seiner Frau Hen­ri­et­te Rasch (Eheschließung am 31.10.1913) im Jahr 1919 wieder in die Nähe von Bonn zog, in ei­ne Woh­nung in der so­ge­nann­ten Wil­helms­burg in Schwarz­rhein­dorf (damals noch Teil der Bürgermeisterei Beuel), die dem be­freun­de­ten Arzt Arthur Sa­mu­el (auch: Arthur Salomon, der vor den Nazis in die USA floh) ge­hör­te. Seine wichtigste Schaffensperiode von 1920 bis 1926 schloss sich an. Er ex­pe­ri­men­tier­te mit den sti­lis­ti­schen Mög­lich­kei­ten ex­pres­si­ver Bild­kom­po­si­tio­nen und be­gann 1921 auch mit der Ar­beit an Holz­schnit­ten. Im Jahr 1923 entstand sein Werk „Raddampfer unter Brücke“. Nicht weit von seiner damaligen Wohnung lag die alte Bonner Rheinbrücke und die Dampfer mussten für die Passage ihre Schornsteine einklappen, was Thuar auf seinem Bild festhielt. Überhaupt gab die Landschaft rund um den Hof "Wilhelmsburg" (Dixstr. 10) neue und reichhaltige Inspiration. Hier entstand (ebenfalls 1923) etwa das Werk „Schwarzrheindorf (Blick auf Vilich)“.

1930 dann der Umzug in ein eigenes Haus in Ramersdorf, auf dessen Grundstück auch ein Ate¬lier entstand. Die finanzielle Sicherheit der Familie sollte hier durch eine neben dem Wohnhaus eröffnete Tankstelle, einem Café und einem Laden sichergestellt werden sowie dem Vertrieb von medizinischen Salben, die mit Arthur Samuel entwickelt worden waren, ab 1936 auch durch den Kunstgewerbeladen seiner Frau. Eine kurze Phase hoher künstlerischer Produktivität erreichte Thuar nur noch einmal während und nach dem Besuch bei Maria Marc in der Bergwelt von Ried im Sommer 1938, bevor sich mit Beginn des Zweiten Weltkriegs sein psychischer und physischer Zustand deutlich verschlechterte. Seine letzten Lebensjahre waren mitunter bitter. Nach der Zerstörung von Haus und Atelier im Jahr 1944 bei einem Bombenangriff auf Ramersdorf wurde Thuar nach Thüringen evakuiert und starb dort kurz vor einer geplanten Rückkehr ins Rheinland.

Literatur

siehe auch

Weblinks und Quellen