Goldenes Buch

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Das Goldene Buch der Stadt Bonn existiert seit 1926, kann mit einer bewegten Geschichte aufwarten und umfasst inzwischen vier Bände.

Am 22. März 1926 trug sich der damalige Reichspräsident von Hindenburg als erster ein. Dieser erste Band wurde 1969 (Gemeindegebietsreform) geschlossen. Es gab bis dahin 185 Eintragungen, u.a. von Elly Ney (Pianistin), Alexander Koenig (Zoologe), dem gesamten Parlamentarischen Rat, der das Grundgesetz erarbeitet hatte, Konrad Adenauer (1. Bundeskanzler) und Theodor Heuss (1. Bundespräsident), Sir Winston Churchill, Harry S. Truman, der Fußballweltmeisterelf von 1954, des persischen Schahs Reza Pahlevi und von Kaiserin Soraya, Dwight D. Eisenhower, Charles de Gaulle, John F. Kennedy, Königin Elisabeth II und Prinz Phillip, Richard Nixon und den ersten “Mond-Menschen”: Neil Armstrong, Michael Collins und Edwin B. Alldrin jr. (Apollo 11).

Ein eher düsteres Kapitel des Goldenen Buches war schon bald nach dem II. Weltkrieg entfernt worden. Vom 6. April 1946 stammt folgender Eintrag durch den damaligen Oberbürgermeister Spoelgen: „Eine neue Zeit beginnt und mit ihr ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Stadt Bonn. Alle Eintragungen in das Goldene Buch aus der Nazizeit sind auf Beschluss des Bürgerrates vom 14 Januar 1946 durch einen Untersuchungsausschuss einer Durchsicht unterzogen worden. Der größte Teil der Eintragungen wurde entfernt, er wird in einer besonderen Mappe aufgewahrt.“ In dieser Mappe verschwand auch die Signatur von Adolf Hitler. Weiter heißt es: „Zukünftig werden nur noch nach Beschluss der Fraktionsführer Eintragungen von Persönlichkeiten erfolgen, die sich besondere Verdienste um die Stadt Bonn erworben oder deren Namen Bedeutung für das öffentliche Leben haben."

Der zweite Band des Goldenen Buches wurde am 12. September 1970 – also nach der kommunalen Neugliederung 1969 – mit einem Eintrag anlässlich des Internationalen Beethovenfestes begonnen: Karl Böhm, Eugen Jochum, Herbert von Karajan, Otto Klemperer, Karl Pempelfort, Volker Wangenheim. Unter den insgesamt 261 Einträgen in Band II (bis 1989) finden sich jene des Kaisers und der Kaiserin von Japan, der Königin Beatrix und Prinz Claus (Niederlande), König Gustav VI. (Schweden), König Olaf V. (Norwegen), König Juan Carlos I. und Königin Sofia, Gustav Heinemann, der Fußballweltmeisterelf 1974, Walter Scheel und Mildred Scheel, Yitzhak Rabin, Anwar el Sadat, Ludwig Erhard, Jimmy Carter, Karl Carstens, Papst Johannes Paul II., dem Dalai Lama, Golo Mann, Richard von Weizsäcker, Yehudi Menuhin, Mutter Theresa, Helmut und Hannelore Kohl, Francois Mitterand, Prinz Charles und Lady Diana, Michail Gorbatschow sowie Lech Walesa.

Der dritte Band beginnt im September 1989, als sich Reinhard Goebel und Jörg-Peter Weigle anlässlich des Beethovenfestes eintrugen. Unter den Einträgen in diesem Band finden sich unter anderem: Leonard Bernstein, Rita Süßmuth, Joachim Kardinal Meisner, Lothar de Maiziere, Boris Jelzin, zum 3. Mal Königin Elisabeth und Prinz Philip, Vaclav Havel, Japans Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko, Roman Herzog, Reinhard Selten (Nobelpreisträger), Nelson Mandela, Kofi Anan, Bill Clinton, Johannes Rau, Kurt Masur und der amtierende Bundespräsident Horst Köhler. Aber auch das Team Telekom, damals noch mit Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich. Im Dezember 2006 trugen sich auch der kambodschanische König Norodom Sihamoni und der frühere Bundesumweltminister und Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Klaus Töpfer, 2007 Hans-Dietrich Genscher, Ex-Außenminister, ins Goldene Buch ein.

Später hinzugekommen sind u.a. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon (2011), mit dem das 4. Buch eröffnet wurde, Dirigent Kurt Masur (2012), der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und Kajak-Weltmeister Max Rendschmidt (2015), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (2017) sowie das Mathematik-Genie, Fields-Medaillen-Gewinner Professor Peter Scholze (2018). Alles in allem eine Namensliste, die sich sehen lassen kann und die ein nicht unerhebliches Stück der jüngsten lebhaften Bonner Geschichte dokumentiert.

siehe auch

Weblinks und Quellen