Burg Rheinbach

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Hexenturm in Rheinbach

Die Rheinbacher Burg (Himmeroder Wall), im Jahr 1190 erstmals urkundlich erwähnt, wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch die Herren von Rheinbach errichtet als Befestigungsanlage mit hohen Mauern, mehreren Türmen und von wasserführenden Burggräben umgeben. Erbauer war offenbar Emelricus I., Ritter und Herr von Rheinbach, der 1178 als erster Ritter von Rheinbach erwähnt wird.

Als der Kölner Erzbischof die Abtei Prüm ab Mitte des 13. Jahrhunderts als Besitzer der Gemarkung Rheinbach ablöste und später das ortsansässige Rittergeschlecht ausstarb, wurde die Burg Verwaltungsmittelpunkt der kurkölnischen Güter des Amtes Rheinbach.

Erhalten geblieben ist nach der Zerstörung durch fremde Truppen im Jahre 1673 neben den Überresten des Torturms noch der Bergfried der Burg, seit dem 19. Jahrhundert "Hexenturm" genannt. Hier befindet sich ein Verließ aus der Zeit der Hexenverfolgungen im 17. Jahrhundert. Im Obergeschoss des Torbaus aus dem 13. Jahrhundert befindet sich die Burgkapelle.

Der zweithöchste Wehrturm war der Wasemer Turm (mit dem rekonstruierten Neutor - heute im Stadtzentrum an der Martinstraße und dem Prümer Wall). Auch er wurde im 16. und 17. Jahrhundert als Gefängnis genutzt.

Um 1910 war auf dem Gelände des Hexenturms eine Mühle mit Bäckerei untergebracht. Der Hexenturm wurde als Windmühle genutzt. Später trieb man die Mühlräder mit einer Dampfmaschine an, deren Schornstein auf dem Torturm der Burg stand.

Rheinbacher Hexenverfolgung

Hinweis am Römerkanal-Wanderweg zum Hexenturm in Rheinbach

Hermann Löher, als Schöffe in Rheinbach des 17. Jahrhunderts selbst in Hexenprozesse verwickelt, flüchtete 1636 nach Amsterdam. Die Welle der Hexenverfolgungen in Rheinbach kostete nach Löhers Schätzungen über 130 Menschen in der näheren Umgegend das Leben. Im Alter von 80 Jahren schrieb er seine Erinnerungen an die Rheinbacher Hexenverfolgung nieder, wobei er seine "Wemütige Klage der frommen Unschültigen" als flammenden Appell gegen die Hexenverfolgung verstand.

siehe auch

Weblinks und Quellen