1862 als Solidargemeinschaft der Rheinschiffer und Fischer gegründet, gehört der Schifferverein zu den traditionsreichsten Vereinigungen im heutigen Bonner Stadtgebiet. Die Flussschifffahrt (einschließlich des Fähren-Verkehrs zwischen beiden Ufern) und die damals noch einträgliche Fischerei ernährte in Beuel, das im 19. Jahrhundert noch zu Vilich gehörte, eine Vielzahl von Familien. Die Frauen der Schiffer und Fischer besserten das Familieneinkommen durch das Waschen (im Rhein) und Bleichen (auf den Uferwiesen) der Wäsche betuchter Kunden aus Bonn, aber auch aus Köln tatkräftig auf. Sie hatten sich schon 1824, also lange vor den Männern, in einem Damenkomitee vereinsmäßig organisiert.

Johannes Nepomuk - Denkmal am Beueler Rheinufer

Auch wenn die Gilde der Schiffer und Fischer längst ausgestorben und somit der eigentliche Vereinszweck abhanden gekommen ist, so pflegt der Verein doch die alten Traditionen und vor allem die Geselligkeit, veranstaltet Feste wie das Fischessen (natürlich auf der Rhein-Promenade) und fördert ganz allgemein das Beueler Brauchtum. Patrone des Vereins mit seinen etwa 400 Mitgliedern sind der hl. Nepomuk, dem man an der Promenade ein Denkmal gesetzt hat, sowie der hl. Nikolaus.

Adresse und Kontakt

 
"Beueler Familie" der Thomasberger Künstlerin Sigrid Wenzel
  • Schiffer-Verein Bel 1862 e.V., c/o Reiner Burgunder, Johannesstraße 5, 53225 Bonn,
  • Telefon: 0228 / 466797 (auch Fax)

Beueler Familie

Zur Stärkung der Heimatverbundenheit und des „Wir-Gefühls“ hat der Schiffer-Verein Beuel im Mai 2023 am Nepomukplatz am Rheinufer die lebensgroße Bronzeskulptur „Beueler Familie“ aufgestellt. [1] Für die einen ist es ein notwendiger Hinweis auf typische Beueler Traditionsberufe (Schiffer, Fischer und Wäscherin), andere kritisieren das Kunstwerk der Künstlerin Sigrid Wenzel, die auch den „Beueler Stadtbrunnen“ am Doktor-Weis-Platz geschaffen hat, als wenig überzeugende Darstellung zu einer Zeit, in der die typische Beueler Familie aus vielen Köpfen und nicht nur aus männlichen Nachkommen bestand. Ganz zu schweigen von der Vielzahl von Arbeiterfamilien am Ort, die eine Erwähnung verdient hätten. Zum Ende des 19. Jahrhundert hatte sich auf der rechten Rheinseite ein Arbeiter- und Industrievorort in der damals noch selbständigen Gemeinde Beuel entwickelt.

"De Noßschaal"

 
Erinnerungen an "De Noßschaal" und die 1673 erstmals in Betrieb genommene "fliegende Brücke" zwischen Bonn und Beuel (Gierponte) am Beueler Rheinufer

Ein weiteres kleines Denkmal am Beueler Rheinufer - unmittelbar am Nepomuk-Denkmal - erinnert an das erste dampfmaschinengetriebene Fährschiff "Bonn" aus dem Jahr 1863. Der Volksmund hatte ihm den Beinamen "De Noßschaal" gegeben.

siehe auch

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

  1. Artikel im Bonner General-Anzeiger vom 8. Mai 2023: Beueler Familie ist der Ursprung

Weblinks