Mit Feuerwerk, Maibowle, Lagerfeuer und Gesang eröffnete der Camping-Club Bonn am 10. Mai 1958 seinen neuen Zeltplatz an der Sahrbach in der Voreifel ein. Amtsgerichtsrat Dr. Fachinger sagte damals: „Wir wollen heraus aus dem hektischen Getriebe der Großstadt, heraus aus der Dunstglocke, Licht und Luft sollen uns stärken.“ Feierlich wurde das „Kleine Paradies“ an Platzwart Eduard Ganz übergeben.

Chronik

Mit dem Einsatz von 1000 Arbeitsstunden und 1200 Mark für Material hatten die Camping-Freunde aus Bonn eine Anlage geschaffen, die den Richtlinien des Deutschen Camping-Clubs entsprach. Der Club-Vorsitzende, Ingenieur Ernst Graefe, empfahl dem Bonner Stadtrat und der Verwaltung, sich das Musterplätzchen an der Sahrbach ruhig einmal anzuschauen. Der Pfarrer von Houverath, Dr. Ahler, beglückwünscht den Bonner Club: Er habe den Eindruck gewonnen, dass die Camping-Familie auf einem festen sittlichen Fundament lebe und nun ihre Oase des Friedens gefunden habe. So werde sie harmonisch in die Gemeinde hineinwachsen. Bei einem Schluck Ananas-Bowle griff der Gewerbeoberlehrer Reimitz zur Laute. Der General-Anzeiger beschrieb das erste Erwachen auf dem neuen Platz am Muttertag:

Das Frühkonzert der Vögel holte um sieben Uhr die ersten Schläfer von der Luftmatratze. Klares Wasser des Baches spülte den Schlaf aus den Augen, Benzinkocher begannen zu summen, Väter pflückten Wiesenblumen als Tischschmuck, und der Klubvorsitzende erfreute alle Muttis mit einem Sträußchen Tausendschön, Primeln und Vergissmeinnicht.[1]
  1. Quelle: Oase des Friedens - Vor 60 Jahren: Camping-Club eröffnet Platz, in: General-Anzeiger, Ausgabe Rhein-Ahr, 23. Mai 2018