Bonner Geschichte in Jahreszahlen: Unterschied zwischen den Versionen

 
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== Die Zeit der Franken und die Anfänge des Cassiusstifts ==
== Die Zeit der Franken und die Anfänge des Cassiusstifts ==
[[Datei:Casssius und Florentius IMG 0188.jpg|thumb|Cassius und Florentius - Skulptur am Bonner Münster]]
[[Datei:Casssius und Florentius IMG 0188.jpg|thumb|Cassius und Florentius - Skulptur am Bonner Münster]]
* um das Jahr 475: Die Römer gehen, die Franken kommen. Sie siedeln sich zunächst im alten Legionslager an, das jetzt als „ca­s­trum Bon­na" (Bonn­burg) bezeichnet wird. Auch die [[Bonnburg]] wird Teil eines fränkischen Reichs beiderseits des [[Rhein]]s. Bereits im 4. Jahrhundert war im Randbereich eine kleine Taufkirche, die [[Dietkirche]] (Volkskirche) entstanden. Ein erster christlicher Sakralbau im Bereich des heutigen Bonn entstand Ende des 4. Jahrhunderts unterhalb der Krypta der heutigen [[Münsterkirche]]. Nicht sicher ist dagegen, ob auch die darunter gelegene [[cella memoriae]], eine aus dem Ende des 3. Jahrhunderts stammende Totengedenkstätte, bereits christlicher Natur war.  
* um das Jahr 475: Die Römer gehen, die Franken kommen. Sie siedeln sich zunächst im alten Legionslager an, das jetzt als „ca­s­trum Bon­na" (Bonn­burg) bezeichnet wird. Auch die [[Bonnburg]] wird Teil eines fränkischen Reichs beiderseits des [[Rhein]]s. Im heutigen Bonn war bereits im 4. Jahrhundert im Randbereich eine kleine Taufkirche, die [[Dietkirche]] (Volkskirche) entstanden. Ein weiterer christlicher Sakralbau im Bereich des heutigen Bonn entstand Ende des 4. Jahrhunderts unterhalb der Krypta der heutigen [[Münsterkirche]]. Nicht sicher ist dagegen, ob auch die darunter gelegene [[cella memoriae]], eine aus dem Ende des 3. Jahrhunderts stammende Totengedenkstätte, bereits christlicher Natur war.  
* Im 6./7. Jahrhundert wurde die spätantike Grabkirche durch einen größeren Neubau ersetzt, dem eine Klerikergemeinschaft angeschlossen war. Als „basilica sanctorum Cassii et Florentii sociorumque eorum sub oppido castro Bonna“ erscheint sie 691/92 erstmals in geschichtlichen Quellen.
* Im 6./7. Jahrhundert wurde die spätantike Grabkirche durch einen größeren Neubau ersetzt, dem eine Klerikergemeinschaft angeschlossen war. Als „basilica sanctorum Cassii et Florentii sociorumque eorum sub oppido castro Bonna“ erscheint sie 691/92 erstmals in geschichtlichen Quellen.
* um das Jahr [[780]]: Die Grabkapelle der Bonner Stadtpatrone [[Cassius und Florentius]], die an der Stelle der jetzigen [[Münsterkirche]] stand, wurde vom [[Cassiusstift]] betreut und um das Jahr 780 durch eine Stiftskirche ersetzt. Das Cassius-Stift wurde im 7. Jahrhundert gegründet und war die wahrscheinlich wichtigste Propstei des Kölner Erzbistums. Das wichtigste Gebäude des Stifts war die Stiftskirche „St. Cassius und Florentius“, das heutige [[Bonner Münster]], dessen Ursprünge bis in das 11. Jahrhundert zurück reichen, mit der um 1150 vollendete Ostapsis und dem Kreuzgang aus der Zeit von Propst [[Gerhard von Are]], dem bedeutendsten Vorsteher des Stifts im Mittelalter.
* um das Jahr [[780]]: Die Grabkapelle der Bonner Stadtpatrone [[Cassius und Florentius]], die an der Stelle der jetzigen [[Münsterkirche]] stand, wurde vom [[Cassiusstift]] betreut und um das Jahr 780 durch eine Stiftskirche ersetzt. Das Cassius-Stift wurde im 7. Jahrhundert gegründet und war die wahrscheinlich wichtigste Propstei des Kölner Erzbistums. Das wichtigste Gebäude des Stifts war die Stiftskirche „St. Cassius und Florentius“, das heutige [[Bonner Münster]], dessen Ursprünge bis in das 11. Jahrhundert zurück reichen, mit der um 1150 vollendete Ostapsis und dem Kreuzgang aus der Zeit von Propst [[Gerhard von Are]], dem bedeutendsten Vorsteher des Stifts im Mittelalter.
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* [[1244]]: Unter Erzbischof Konrad von Hochstaden erhielt Bonn im Jahr 1244 Stadtrechte und der besiedelte Raum zwischen dem [[Bonner Münster]] und dem [[Rhein]] wurde mit einer Stadtmauer gesichert. Die Stadt war mit Mauern und Türmen befestigt, besaß einen Markt und gehörte zum weltlichen Territorium der Kölner Erzbischöfe. Zum kirchlichen Bereich der Stadt gehörten neben dem [[Cassiusstift]] auch das [[Kloster Dietkirchen|Frauenstift Dietkirchen]], das Frauenkloster Engelthal oder der Konvent der Minoriten sowie zahlreiche Pfarrkirchen, darunter Sankt Remigius, Sankt Martin, Sankt Gangolf sowie Sankt Johann Baptist und Petrus.
* [[1244]]: Unter Erzbischof Konrad von Hochstaden erhielt Bonn im Jahr 1244 Stadtrechte und der besiedelte Raum zwischen dem [[Bonner Münster]] und dem [[Rhein]] wurde mit einer Stadtmauer gesichert. Die Stadt war mit Mauern und Türmen befestigt, besaß einen Markt und gehörte zum weltlichen Territorium der Kölner Erzbischöfe. Zum kirchlichen Bereich der Stadt gehörten neben dem [[Cassiusstift]] auch das [[Kloster Dietkirchen|Frauenstift Dietkirchen]], das Frauenkloster Engelthal oder der Konvent der Minoriten sowie zahlreiche Pfarrkirchen, darunter Sankt Remigius, Sankt Martin, Sankt Gangolf sowie Sankt Johann Baptist und Petrus.
* Etwa seit Mitte des 13. Jahrhunderts präsentiert sich das [[Bonner Münster]] in seiner heutigen Form. Zwei Königskrönungen – Friedrich der Schöne (1314) und Karl IV. (1346) – und die Grablegen von vier Kölner Erzbischöfen belegen den hohen Rang des Gotteshauses.
* Etwa seit Mitte des 13. Jahrhunderts präsentiert sich das [[Bonner Münster]] in seiner heutigen Form. Zwei Königskrönungen – Friedrich der Schöne (1314) und Karl IV. (1346) – und die Grablegen von vier Kölner Erzbischöfen belegen den hohen Rang des Gotteshauses.
* [[1288]]: Nach der verlorenen Schlacht von Worringen im Jahr 1288 wurde Bonn zu einem der bevorzugten kurfürstlichen Wohnsitze, nachdem Siegfried von Westerburg die Hauptstadt Köln verloren hatte. Aber es dauert noch lange Zeit, bis man sich auch offiziell auf Bonn als Residenzstadt festlegt. Erst knapp 250 Jahre später wird mit der Kanzlei zumindest die Verwaltung Kurkölns in die Stadt verlegt und Erzbischof Salentin von Isenburg lässt nahe am Alten Zolls einen Renaissance-Palast bauen, einen Vorläufer des späteren Kurfürstlichen Schlosses. Im Jahr 1597 bekennt sich Koadjutor Ferdinand von Bayern dann in seiner „Rat- und Kanzleiordnung“ offiziell zu Bonn als Residenzstadt.
* [[1325]]: Im Jahr 1325 erhielten 20 Fährschiffer vom Kölner Erzbischof das vererbbare Recht, die alleinige Beförderung von Menschen und Lasten zwischen "Durrebag" bei [[Oberkassel]] und "Alde Seyge" bei [[Niederkassel|Mondorf]] durchzuführen.
* [[1325]]: Im Jahr 1325 erhielten 20 Fährschiffer vom Kölner Erzbischof das vererbbare Recht, die alleinige Beförderung von Menschen und Lasten zwischen "Durrebag" bei [[Oberkassel]] und "Alde Seyge" bei [[Niederkassel|Mondorf]] durchzuführen.
* '''siehe auch:''' [[Burgen]] und [[Kölner Kurfürsten]]
* '''siehe auch:''' [[Burgen]] und [[Kölner Kurfürsten]]
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* [[1801]]: Bereits 1794 wurde Bonn von französischen Truppen besetzt, 1801 vollzog sich dann die Eingliederung in das napoleonische Frankreich. Mit der Aufhebung der Klöster und Stifte im Rahmen der Säkularisation, der Einführung der Gewerbefreiheit oder des Code civil entstand eine neue Ordnung. Systematisch vollzog sich die Angleichung an die rechtlichen, administrativen und politischen Gegebenheiten Frankreichs. 1804 wurde der "Code Civil" (später auch "Code Napoléon" genannt) eingeführt, der den Bereich des Bürgerlichen Rechts regelte und bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches im Jahre 1900 im Rheinland fortwirkte.  
* [[1801]]: Bereits 1794 wurde Bonn von französischen Truppen besetzt, 1801 vollzog sich dann die Eingliederung in das napoleonische Frankreich. Mit der Aufhebung der Klöster und Stifte im Rahmen der Säkularisation, der Einführung der Gewerbefreiheit oder des Code civil entstand eine neue Ordnung. Systematisch vollzog sich die Angleichung an die rechtlichen, administrativen und politischen Gegebenheiten Frankreichs. 1804 wurde der "Code Civil" (später auch "Code Napoléon" genannt) eingeführt, der den Bereich des Bürgerlichen Rechts regelte und bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches im Jahre 1900 im Rheinland fortwirkte.  
* [[1804]]: Bei einem ersten Besuch in Bonn im Herbst 1804 ernannte Napoleon I. den Grafen Anton Maria Karl Graf von Belderbusch zum „Maire" von Bonn. Dieses Amt bekleidete Belderbusch bis 1814, weitere zwei Jahre war er Bürgermeister von Bonn. Napoleon Bonaparte soll bei seinem Besuch auch den Kreuzberg hinauf geritten sein. Beim Versuch, die [[Kreuzbergkirche mit Heiliger Stiege|Heilige Stiege]] mit seinem Schimmel zu erklimmen, stürzte er und brach sich ein Bein, so dass der Altar am Ende der Treppe unerreicht blieb.  
* [[1804]]: Bei einem ersten Besuch in Bonn im Herbst 1804 ernannte Napoleon I. den Grafen Anton Maria Karl Graf von Belderbusch zum „Maire" von Bonn. Dieses Amt bekleidete Belderbusch bis 1814, weitere zwei Jahre war er Bürgermeister von Bonn. Napoleon Bonaparte soll bei seinem Besuch auch den Kreuzberg hinauf geritten sein. Beim Versuch, die [[Kreuzbergkirche mit Heiliger Stiege|Heilige Stiege]] mit seinem Schimmel zu erklimmen, stürzte er und brach sich ein Bein, so dass der Altar am Ende der Treppe unerreicht blieb.  
* [[1811]]: Der französische Kaiser inspizierte 1811 seine Rheinarmee in Bonn und übernachtete danach auf [[Schloss Auel]]. Am 6. November 1811 ritt er auf den Limpericher Finkenberg, der ihm einen weiten Blick über die gesamte Bonner Umgebung gab und ließ sich Pläne für eine Befestigung Bonns und seines rechtsrheinischen Umfeld präsentieren, die allerdings nicht umgesetzt wurden.
* [[1811]]: Der französische Kaiser inspizierte 1811 seine Rheinarmee in Bonn und übernachtete danach auf [[Schloss Auel]]. Am 6. November 1811 ritt er auf den Limpericher Finkenberg, der ihm einen weiten Blick über die gesamte Bonner Umgebung gab und ließ sich Pläne für eine Befestigung Bonns und seines rechtsrheinischen Umfelds präsentieren, die allerdings nicht umgesetzt wurden.
* '''siehe dazu:''' [https://wir-rheinlaender.lvr.de/rheinland_franzosen/# wir-rheinlaender.lvr.de/Das Rheinland unter den Franzosen]
* '''siehe dazu:''' [https://wir-rheinlaender.lvr.de/rheinland_franzosen/# wir-rheinlaender.lvr.de/Das Rheinland unter den Franzosen]


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* [[1899]]: Ab 1899 entwickelte sich das Industriegebiet Nord rund um die Friesdorfer Straße, bis zur Eingemeindung von Mehlem und Lannesdorf das einzige offizielle Gewerbegebiet in der Gemeinde Godesberg, später auch mit Anschluss an den 1913 eröffneten Güterbahnhof. - vgl. dazu: [[Godesberger Industrie]]
* [[1899]]: Ab 1899 entwickelte sich das Industriegebiet Nord rund um die Friesdorfer Straße, bis zur Eingemeindung von Mehlem und Lannesdorf das einzige offizielle Gewerbegebiet in der Gemeinde Godesberg, später auch mit Anschluss an den 1913 eröffneten Güterbahnhof. - vgl. dazu: [[Godesberger Industrie]]
* [[1904]]: In diesem Jahr erfolgt die [[Eingemeindungen|Eingemeindung]] von [[Poppelsdorf]], [[Endenich]], [[Kessenich]] und [[Dottendorf]] in die Stadt Bonn.
* [[1904]]: In diesem Jahr erfolgt die [[Eingemeindungen|Eingemeindung]] von [[Poppelsdorf]], [[Endenich]], [[Kessenich]] und [[Dottendorf]] in die Stadt Bonn.
* Die Jahrzehnte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs werden auch in Bonn als ausgesprochen baufreudige Epoche beschrieben. Es entstanden das [[Landgericht Bonn|Landgericht]] (1859), das [[Amtsgericht]] (1904), der [[Hauptbahnhof]] (1883/84), das [[Altes Wasserwerk|Wasserwerk]] in der Gronau (1900), die evangelische [[Kreuzkirche]] am Kaiserplatz (1871) und die 1879 an prominenter Stelle unmittelbar am Rheinufer errichtete [[Synagogengemeinde Bonn K.d.ö.R.|Synagoge]].
* Die Jahrzehnte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs werden auch in Bonn als ausgesprochen baufreudige Epoche beschrieben. Es entstanden das [[Landgericht Bonn|Landgericht]] (1859), das [[Amtsgericht]] (1904), der [[Hauptbahnhof]] (1883/84), das [[Altes Wasserwerk|Wasserwerk]] in der Gronau, die evangelische [[Kreuzkirche]] am Kaiserplatz (1871) und die 1879 an prominenter Stelle unmittelbar am Rheinufer errichtete [[Alte Synagoge Bonn |Synagoge]].
* '''siehe dazu:''' [https://wir-rheinlaender.lvr.de/rheinland_preussen/ wir-rheinlaender.lvr.de/Die Rheinlande unter den Preußen]
* '''siehe dazu:''' [https://wir-rheinlaender.lvr.de/rheinland_preussen/ wir-rheinlaender.lvr.de/Die Rheinlande unter den Preußen]


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[[Datei:Elisabethkirche Bonn IMG 1585.jpg|thumb|Elisabethkirche in der Bonner Südstadt - im Jahr 1912 geweiht]]
[[Datei:Elisabethkirche Bonn IMG 1585.jpg|thumb|Elisabethkirche in der Bonner Südstadt - im Jahr 1912 geweiht]]
* [[1918]]: Das letzte Kriegsjahr im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] brachte mit dem Luftangriff vom 31. Oktober Tod und Zerstörung auch in die Stadt Bonn und endete mit dem Rückzug der deutschen Truppen über den Rhein.
* [[1918]]: Das letzte Kriegsjahr im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] brachte mit dem Luftangriff vom 31. Oktober Tod und Zerstörung auch in die Stadt Bonn und endete mit dem Rückzug der deutschen Truppen über den Rhein.
: Der Niederlage im Ersten Weltkrieg schloss sich eine mehr als siebenjährige Besatzungszeit an, zunächst durch britische, dann durch französische Truppen.
* [[1919]]: Die [[Arbeiterwohlfahrt]] (AWO) wurde in der Notzeit nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1919 gegründet. Erste Ortsvereine entstanden auch in der Bonner Region, etwa im Jahr 1921 in Friedrich-Wilhelms-Hütte oder 1925 in Bad Godesberg und Oberkassel.  
* [[1919]]: Die [[Arbeiterwohlfahrt]] (AWO) wurde in der Notzeit nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1919 gegründet. Erste Ortsvereine entstanden auch in der Bonner Region, etwa im Jahr 1921 in Friedrich-Wilhelms-Hütte oder 1925 in Bad Godesberg und Oberkassel.  
* [[1923]]: In Bonn verkündete der örtliche Separistenführer Josef Natter am 23. Oktober 1923 von der Rathaustreppe aus die Machtübernahme der Rheinischen Republik. Auf dem Rathaus wehte die rheinische grün-weiß-rote Fahne. Zwei Tage zuvor, am 21. Oktober, war die [[Rheinische Republik]] in Aachen ausgerufen worden, die keinen langen Bestand hatte. Auch in [[Bonn]] räumte am 2. Dezember 1923 die zum Schluss etwa 40-köpfige Ortsbesatzung der Separatistenbewegung schließlich das Rathaus und löste sich allmählich auf.
* [[1923]]: In Bonn verkündete der örtliche Separistenführer Josef Natter am 23. Oktober 1923 von der Rathaustreppe aus die Machtübernahme der Rheinischen Republik. Auf dem Rathaus wehte die rheinische grün-weiß-rote Fahne. Zwei Tage zuvor, am 21. Oktober, war die [[Rheinische Republik]] in Aachen ausgerufen worden, die keinen langen Bestand hatte. Auch in [[Bonn]] räumte am 2. Dezember 1923 die zum Schluss etwa 40-köpfige Ortsbesatzung der Separatistenbewegung schließlich das Rathaus und löste sich allmählich auf.
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== Die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs ==
== Die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs ==
[[Datei:Gedenktafel am Kloster Endenich IMG 0020.jpg|thumb|Gedenktafel am Kloster Endenich]]
[[Datei:Gedenktafel am Kloster Endenich IMG 0020.jpg|thumb|Gedenktafel am Kloster Endenich]]
* [[1933]]: Im Jahr 2013 wurden insgesamt 60 Bronzebücher zum Gedenken an die Bücherverbrennung in Bonn im Jahr 1933 im Pflaster des [[Bonn]]er Marktplatzes eingelassen und fungieren seither als „Lese-Zeichen“ und zugleich als Teil des „[[Erinnerungsmal Bücherverbrennung|Erinnerungsmals Bücherverbrennung]]“. Sie verdichten sich im Bereich der Rathaustreppe, wo am 10. Mai 1933 die Bücherverbrennung in Bonn stattfand.
* [[1933]]: Im Jahr 2013 wurden insgesamt 60 Bronzebücher zum Gedenken an die Bücherverbrennung in Bonn im Jahr 1933 im Pflaster des [[Bonn]]er Marktplatzes eingelassen und fungieren seither als „Lese-Zeichen“ und zugleich als Teil des „[[Erinnerungsmal Bücherverbrennung|Erinnerungsmals Bücherverbrennung]]“. Sie verdichten sich im Bereich der Rathaustreppe, wo die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Bonn stattfand.
* [[1936]]: Erhebliches Aufsehen erregte die Aberkennung der Ehrendoktorwürde für den Literaturnobelpreisträger Thomas Mann seitens der Bonner Universität im Jahr 1936.
* [[1936]]: Für Aufsehen sorgte die Aberkennung der Ehrendoktorwürde für den Literaturnobelpreisträger Thomas Mann seitens der Bonner Universität, beschlossen am 19. Dezember 1936. In der ersten Sitzung nach Kriegsende beschloss das Bonner Universitätsgremium die Rückgängigmachung dieser Entscheidung.
* [[1938]]: Während der [[Novemberpogrome 1938]] wurden in Bonn am Morgen des 10. November die Synagogen in Bonn, Bad Godesberg, Beuel, Mehlem und Poppelsdorf in Brand gesteckt sowie Geschäfte und Wohnungen von Jüdinnen und Juden verwüstet und zerstört. Auch Bonner Sinti, Roma und andere dem NS-Regime missliebige Gruppen und Personen wurden ausgegrenzt, gedemütigt, verfolgt und ermordet.
* [[1938]]: Während der [[Novemberpogrome 1938]] wurden in Bonn am Morgen des 10. November die Synagogen in Bonn, Bad Godesberg, Beuel, Mehlem und Poppelsdorf in Brand gesteckt sowie Geschäfte und Wohnungen von Jüdinnen und Juden verwüstet und zerstört. Auch Bonner Sinti, Roma und andere dem NS-Regime missliebige Gruppen und Personen wurden ausgegrenzt, gedemütigt, verfolgt und ermordet.
* [[1942]]: 479 im [[Kloster Endenich]] internierte Jüdinnen und Juden wurden über das Kölner Lager vom Bahnhof Deutz mit Deportationszügen nach Theresienstadt, Sobibor, Majdanek und Maly Trostinez verbracht. Nur 13 in Endenich internierte und aus Bonn deportierte Jüdinnen und Juden haben überlebt. Die Stadt Bonn erinnerte im Jahr 2022 anlässlich des 80. Jahrestags der Deportationen am 15. Juni 1942 an die Bonner Opfer der Shoah.   
* [[1942]]: 479 im [[Kloster Endenich]] internierte Jüdinnen und Juden wurden über das Kölner Lager vom Bahnhof Deutz mit Deportationszügen nach Theresienstadt, Sobibor, Majdanek und Maly Trostinez verbracht. Nur 13 in Endenich internierte und aus Bonn deportierte Jüdinnen und Juden haben überlebt. Die Stadt Bonn erinnerte im Jahr 2022 anlässlich des 80. Jahrestags der Deportationen am 15. Juni 1942 an die Bonner Opfer der Shoah.   
* [[1944]]: Der schwerste [[Luftangriff auf Bonn am 18. Oktober 1944|Luftangriff auf Bonn]] im Zweiten Weltkrieg erfolgte am 18.10.1944. Während des Zweiten Weltkriegs blieb Bonn von Bombenangriffen lange Zeit weitgehend verschont – bis am 18. Oktober 1944 ein Luftschlag der Alliierten die gesamte Innenstadt von der Zweiten Fährgasse bis zur Wachsbleiche zerstörte.  
* [[1944]]: Der schwerste [[Luftangriff auf Bonn am 18. Oktober 1944|Luftangriff auf Bonn]] im Zweiten Weltkrieg erfolgte am 18.10.1944. Während des Zweiten Weltkriegs blieb Bonn von Bombenangriffen lange Zeit weitgehend verschont – bis am 18. Oktober 1944 ein Luftschlag der Alliierten die gesamte Innenstadt von der Zweiten Fährgasse bis zur Wachsbleiche zerstörte.  
* [[1945]]: In den Morgenstunden des 9. März 1945 marschierten amerikanische Truppen kampflos in Bonn ein. Bad Godesberg hatten die US-Truppen schon am Vorabend kampflos eingenommen.
* '''siehe dazu''': [https://wir-rheinlaender.lvr.de/zweiter_weltkrieg/1933_1945.htm wir-rheinlaender.lvr.de/Nazidiktatur und Zweiter Weltkrieg (1933 -1945)] <br/>'''siehe auch:''' [[:Kategorie:Jüdische Geschichte und Kultur|Artikelübersicht zu Jüdischer Geschichte und Kultur]]
* '''siehe dazu''': [https://wir-rheinlaender.lvr.de/zweiter_weltkrieg/1933_1945.htm wir-rheinlaender.lvr.de/Nazidiktatur und Zweiter Weltkrieg (1933 -1945)] <br/>'''siehe auch:''' [[:Kategorie:Jüdische Geschichte und Kultur|Artikelübersicht zu Jüdischer Geschichte und Kultur]]


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