Jede Region, jede Stadt hat ihr Brauchtum, das bewahrt und gepflegt sein will. Das gilt natürlich auch für das Rheinland im Allgemeinen und für Bonn im Besonderen. Brauchtum kommt von Brauch (= „überlieferte soziale Verhaltensweise“) und geht auf unterschiedliche, oft jedoch religiöse Anlässe zurück.

Laut Peter Heesen, früher Chef des Deutschen Beamten-Bundes (DBB), geht das mit dem Brauchtum im Rheinland besonders flott: einmalige Veranstaltung = Innovation; zweimalige Veranstaltung (am gleichen Ort) = Tradition; dreimalige…= Brauchtum.

Das ist sicherlich überspitzt angesichts der Tatsache, dass manche Bräuche, ohne dass wir es heute noch wissen, sogar heidnischen Ursprungs sind. Woher welcher Brauch kommt und wie er wo in welchen Nuancen begangen wird, dafür gibt es im Rheinland sogar ein eigenes Amt, das diesen Dingen nachgeht und sie dokumentiert: das in Bonn beheimatete Amt für rheinische Landeskunde des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR).

Brauchtums-Beispiele in Stickworten für Bonn, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Schützenbruderschaften und Schützenfeste, Junggesellenvereine und Maikönigspaare, Maibäume samt Eierkronen, Fronleichnamsprozessionen, Karneval (mit rechts- und linksrheinischen Unterschieden), Pützchens Markt, Martinszüge samt Martinsfeuer und Weckmännern, Nikolaus-Feiern. Neuerdings auch, über den Atlantik nach Deutschland (und damit auch Bonn) geschwappt: Halloween. Dieses Spektakel kommt den Rheinländern, die sich allzu gerne maskieren und verkleiden, offensichtlich besonders entgegen.

siehe auch

 
"Bröckemännche" am Beueler Rheinufer