Sieglar
Sieglar ist ein Stadtteil der Stadt Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis.


Durch Sieglar fließt der von der Agger gespeiste Troisdorfer Mühlengraben, der wenige Kilometer später bei Troisdorf-Bergheim in die Sieg mündet. Der Flusslauf der Sieg und das Naturschutzgebiet „Siegaue“ mit dem Sieglarer See liegen südlich des Orts.
Bereits im Jahr 832 werden Eschmar und Sieglar in einem Güterverzeichnis des Cassius-Stifts genannt.
Die Ursprünge der Sieglarer Mühle, der ehemaligen Wassermühle am Mühlengraben, reichen bis zum Jahr 1181 zurück, als der Sieglarer Schirmhof noch zu den Gütern der Siegburger Abtei gehörte.
In dem bis weit in das 19. Jahrhundert hinein landwirtschaftlich geprägten Ort sind Ende des 18. Jahrhunderts zwei Getreidemühlen belegt, in 1816 eine Glockengießerei in der Rathausstraße und 1820 zwei Gerbereien. Im Jahr 1886 wurde dann durch die Rheinisch Westfälische Sprengstoff AG auf dem damaligem Gemeindegebiet die Zündhütchenfabrik „Züfa“ gegründet. Sie ging später in die Dynamit Nobel AG ein, die bis 2004 ihren Sitz im benachbarten Oberlar hatte.
Die heutige Stadt Troisdorf entstand zum 1. August 1969 im Zuge der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen aus der alten Stadt Troisdorf (sie erhielt 1952 Stadtrechte), der Gemeinde Sieglar (mit Bergheim, Eschmar, Kriegsdorf, Müllekoven, Oberlar, Sieglar und Spich) sowie Friedrich-Wilhelms-Hütte (vorher Amt Menden) und Altenrath (vorher Amt Lohmar).
Das Sieglarer Maskottchen ist der Ochse (auf Platt: „Lööre Oohs“), von dem sich eine große Skulptur vor der VR-Bank befindet.
Informationen
Zahlreiche Informationen zu Troisdorf und seinen Ortsteilen finden sich im Wiki-Artikel zur Stadt Troisdorf.
Kirchen
Die örtliche katholische Kirche St. Johannes vor dem Lateinischen Tore stand einst je zur Hälfte im Besitz der Abtei Siegburg und des Bonner Cassius-Stifts. Ältester Teil der Kirche ist der romanische Westturm aus dem 12./ 13. Jahrhundert. Das Langhaus der Kirche wurde 1822/23 durch einen klassizistischen Neubau ersetzt, an den 1901/02 eine neugotische Choranlage angebaut wurde.
Deutlich jüngeren Datums ist die evangelische Kreuzkirche, die im Jahr 1977 erbaut wurde. Der Kirchenraum in dem eingeschossigen Gemeindezentrum mit Flachdach ist hell und schlicht gehalten. An der Stirnseite befindet sich ein modern gestaltetes Kreuz in Blautönen, von dem Künstler Andreas Felger gestaltet, hinter einem einfachen Altartisch.
Mit einer Stele auf dem Marktplatz in Sieglar wird seit Ende 2025 der katholische Pfarrer Franz Boehm geehrt, der in Sieglar wirkte. Böhms Widerstand gegen den Nationalsozialismus brachte ihn in das Konzentrationslager in Dachau, wo er am 13. Februar 1945 verstarb. An ihn wird auch in den Troisdorfer Jahresheften (Band 5 (1975), S. 88–89) erinnert.
siehe auch
Weblinks und Quellen
- „Stadtteil Troisdorf-Sieglar”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-264185 (Abgerufen: 22. August 2024)
- „Sieglarer See im Naturschutzgebiet Siegaue”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-264187 (Abgerufen: 22. August 2024)
- „Zündhütchenfabrik Züfa bei Troisdorf". In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-264316 (Abgerufen: 7. Juli 2023)