Eine Brauerei in Oberkassel gab es zumindest seit 1876 (andere sprechen vom Gründungsjahr 1866). Im Jahr 1983 wurde sie geschlossen und das gesamte Gebäude niedergelegt. Die Oberkasseler Brauerei befand sich an der Hauptstraße, die jetzt Königswinterer Straße heißt. Heute sind dort Büros entstanden.

Hubert Dresen hatte die Brauerei 1876 an der Königswinterer Straße gegründet. 1888 wurde daraus die Obercasseler Bierbrauerei-Gesellschaft und 1899 die Obercasseler Brauerei AG. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte sie 30 Mitarbeiter, in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Belegschaft auf 60.

Für das Maischverfahren stand ab 1929 das Geheimrezept des bayrischen Bierbrauers Peter Stiglbauer zur Verfügung, der aus Viechtach in Bayern nach Oberdollendorf zugezogen war (vgl. dazu: virtuellesbrueckenhofmuseum.de).

Ab 1982 wurde auf dem Gelände in Oberkassel kein Bier mehr gebraut, sondern das Bier kam von der Kurfürstenbrauerei Bonn. Die Oberkasseler Brauerei wurde geschlossen. Im Jahr 1986 meldete das Unternehmen  dann Konkurs an.

Damit endete eine rund 600 Jahre alte Bierbrautradition am Ort. Bereits um 1360 soll es dort einen „braxator“, also einen Brauer gegeben haben. Und ab dem 17. Jahrhundert rodeten Bauern in Oberkassel ihre Weingärten für den Hopfenanbau, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder aus dem Ortsbild verschwand.

Literatur

  • Heimatverein Bonn-Oberkassel e.V.: "Lecker Bierche aus der Oberkasseler Brauerei" - über die Gaststätten und die Brauerei in Kaassel, Band 29 der Schriftenreihe des Heimatvereins, Bonn-Oberkassel 2024

Weblinks und Quellen