Die katholische Kirche St. Petrus im Meckenheimer Ortsteil Lüftelberg gehört zur Pfarreiengemeinschaft Meckenheim. Älteste Bauteile sind Turm und Langhaus, die vermutlich aus dem 11./12. Jahrhundert stammen.

Der Ursprung des Kirchenbaus liegt in einem Wehrturm, der von der Michaelskapelle im oberen Stockwerk der Kirche aus direkt mit der Burg verbunden war. Kunsthistorisch ist der Kirchbau wegen der überaus zahlreichen Zeugnisse der Lüfthildisverehrung bedeutend. Die ehemaligen Burgherren gestalteten in Verehrung der Heiligen, die auf der Burg gelebt haben soll, die romanische Pfarrkirche St. Petrus am Ort ungewöhnlich reichhaltig.

Der Unterbau des Westturms aus Bruchsteinen stammt aus der Zeit des 11./12. Jahrhunderts und gehört zu den ältesten Bauteilen der Kirche. Um 1230 entstand der Neubau des Chores und nach 1350 wurde das Langhaus erhöht und eingewölbt. Erst im 17. Jahrhundert wurde die Sakristei angebaut und es entstanden eine Orgelempore und das neue Hauptportal im Süden.

Drei Kirchenfester im Chor der Kirche stammen von dem Künstler Eduard Horst, aus der Zeit um 1950.

Historischer Pfarrgarten

Gegenüber der Kirche liegt seit mehr als 150 Jahren der historische Pfarrgarten, der bis heute als Zier- und Nutzpflanzengarten gepflegt wird.

Wallfahrtskirche

In der Kirche St. Petrus wird die heilige Lüfthildis verehrt. Im 17. Jahrhundert nahm die Verehrung der Heiligen so stark zu, dass Lüftelberg sogar zum Wallfahrtsort wurde.

Der Todestag der Heiligen Lüfthildis wird alljährlich am 23. Januar mit dem Winter-Lüfthildisfest begangen.

Außerdem finden heute alljährlich - zumeist in der Kirche und in Trägerschaft des örtlichen Theatervereins - die Lüfthildis-Mysterienspiele statt. Im Jahr 2023 war an vier Terminen das Stück „Die Heilige Lüfthildis von Lüftelberg“ von Kurt Faßbender (1939 - 2016) zu sehen, der nach seinem Tod dreißig Stücke hinterlassen hat.

Im Jahr 2024 lädt der „Theaterverein Lüfthildis Mysterienspiele“ in die Burg Lüftelberg ein. Auf dem Programm steht das Stück „Hexenrath auf Lüftelberg“ von Kurt Faßbender. Geplant sind Aufführungen am 25. Mai um 18 Uhr, 26. Mai um 17 Uhr, 30. Mai um 17 Uhr, 1. Juni um 18 Uhr sowie 2. Juni um 17 Uhr. Das Stück erzählt die Geschichte von Herrmann Löher aus Rheinbach, der ab 1631 als Schöffe am Gericht diente und mehrere Hexenprozesse begleitete. Im 17. Jahrhundert wurden im Zuge der Hexenverfolgung in Meckenheim etwa 70, in Flerzheim etwa 30 und in Rheinbach 25 bis 30 Menschen grausam hingerichtet. Im Alter von 80 Jahren schrieb Löher seine Erinnerungen an die Rheinbacher Hexenverfolgung nieder, die 1676 erschienen, wobei er seine "Wemütige Klage der frommen Unschültigen" als flammenden Appell gegen die Hexenverfolgung verstand. Auf dem Sankt-Martin-Friedhof in Rheinbach befindet sich ein Gedenkstein für Löher und seinen Vater Gerhard.

siehe auch

Weblinks und Quellen