Rhabarberbrunnen Mondorf

Der Rhabarberbrunnen aus rheinischer Basaltlava in Form von drei Rhabarberstängeln steht auf dem Adenauerplatz in Mondorf. An jedem der drei Stiele befindet sich ein Relief mit der Darstellung eines traditionellen Mondorfer Berufs, einem Fischer beim Fischfang, einem Fährmann und einem Korbmacher. Montiert wurde der mehr als 2 m hohe und etwa 3,4 Tonnen schwere Brunnen am 8.12.1993.
Im Unterdorf in Mondorf standen einst neben kleinen landwirtschaftlich genutzten Anwesen kleinere Häuser von Handwerkern, Tagelöhnern und Fischern. Als Markt- und Kirmesplatz diente früher der heutige Adenauerplatz, wo seit 1993 der Brunnen in Form einer Rhabarberstaude steht. Heute sind hier moderne Wohn- und Geschäftshäuser entstanden.
Bekannt war der Rhabarberanbau in dieser Gegend. Zum Beispiel hatte die Rharbarbersorte „Mondorfer Rotstiel“ zum Ende des 19. Jahrhunderts zumindest einige regionale Bekanntheit.
Die Region an der unteren Sieg war vor dem 1. Weltkrieg eine der ersten Gegenden in Deutschland, in der mit dem Rhabarberanbau begonnen wurde. Mit den rot leuchtenden Stangen konnten die Bauern in der Saison gutes Geld verdienen. Der hier angebaute Rhabarber wurde auch auf den Großmärkten in Bonn und Köln angeboten und verkauft. 1914 wurde eine Kleinbahn von Lülsdorf bis Siegburg in Betrieb genommen, sodass die Bauern aus dem sogenannten „Balkan" nun auch ihren Rhabarber auf dem Siegburger Markt anbieten konnten. Entsprechend wurde der anfängliche "Balkanexpress" schnell in der Bevölkerung als "Rhabarberschlitten" bezeichnet.
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