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Penaten in Rhöndorf

Aus Bonn.wiki

In der Rhöndorfer Heimatstube findet sich eine Sammlung aus der Historie der Firma Penaten. Von Rhöndorf aus baute der Unternehmer Dr. Max Riese (1868-1943) sein Imperium auf. Hier verstarb er auch im Alter von 75 Jahren und wurde auf dem Waldfriedhof Rhöndorf beerdigt.

Viele Rhöndorfer fanden Arbeit in der „Dose“, wie das Penaten-Werk vor Ort genannt wurde, bis zur Werksschließung in Rhöndorf im Jahr 2000. Seit 1986 gehört Penaten zum US-amerikanischen Konzern Johnson & Johnson. Die Produktion wurde – nach dem Verkauf des Familienunternehmens 1986 für 220 Millionen DM an den amerikanischen Konzern Johnson & Johnson – nach Frankreich und Italien ausgelagert und im Jahr 2000 das Rhöndorfer Werk geschlossen.

Geschichte

Nach dem Umzug im Jahr 1898 nach Rhöndorf in die neuerbaute Villa „Landhaus Feuser“ (die „Am Sperrbaum 5“ für einen Kölner Tuchhändler errichtet worden war) entwickelte Max Riese auf der Grundlage von Wollfett und Zinkoxid eine Pflegecreme, die unter dem Namen „Hautkonservierungsmittel Penaten Crème“ am 17. September 1904 beim Reichspatentamt in Berlin angemeldet wurde. Im Jahr 1908 entstand nur etwa 800 Meter von seinem damaligen Wohnhaus entfernt an der Rhöndorfer Straße das Penaten-Werk. Im Jahr 1928 wurden bereits jeden Monat über 30.000 der typischen blauen Cremedosen ausgeliefert. In dieser Zeit erfolgte auch der Bau der Fabrikanten-Villa an der Rhöndorfer Straße.

Nach schwerer Beschädigung des Werks im Mai 1946 - nur zwei Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs - bauten seine Söhne Alfred und Max Riese die Fabrik wieder auf und erweiterten die Produktpalette. Schon zu Anfang der 1950-er Jahre entstanden Produktionshallen an der Rhöndorfer Straße, in denen die inzwischen erweiterte Babypflege-Serie hergestellt wurde. In den 1970-er Jahren kam ein Verwaltungsbau hinzu mit einer damals in „Penatentürkis“ gestalteten Fassade, wobei die Farbgebung seit dem Umbau des Gebäudes zum Seniorenzentrum nicht mehr vorhanden ist (Rhöndorfer Straße 80). Etwa 13 Millionen Creme-Dosen wurden zum Ende der 1970-er Jahre produziert.

Die Firma Johnson & Johnson übernahm 1986 die Firma und schloss 2000 die Fabrik in Rhöndorf. 225 Mitarbeiter am Ort verloren ihre Arbeit.

Einen Einblick in die Palette der historischen Penaten-Produkte bietet auch die Heimatstube Rhöndorf.

Villa Riese

Die Villa Riese in Rhöndorf entstand 1929/30 für Friedrich Borgelt, den Gründer der ersten privaten Krankenversicherung. Seit Mitte der 1930-er Jahre war sie dann der Wohnsitz der Familie Riese. Die 1904 patentierte „Penatencreme“ wurde bereits ab 1908 im damals angrenzenden Werksgelände produziert.

Werksgelände

Auf einem etwa 4000 Quadratmeter umfassenden Teil des ehemaligen Geländes der „Penaten Pharmazeutische Fabrik Dr. med. Riese & Co. GmbH“ entstehen nach mehr als 20 Jahren nach der Werksschließung in Rhöndorf drei Mehrfamilienhäuser. Unter dem Namen „Klinkerhöfe Rhöndorf“ werden 56 Wohnungen mit einer Größe von 55 bis 125 Quadratmetern sowie ein Ärztehaus gebaut mit einer zweistöckigen Tiefgarage, und Außenstellplätzen aber auch einem begrünten Aufenthaltsbereich für die Bewohner/innen, einer sogenannten Piazza. Nach Baubeginn in 2024 sollen die Gebäude in 2026 bezugsfertig sein.

Noch nicht abschließend geklärt ist dagegen der südliche Teil des Penaten-Areals. Pläne, hier einen Nahversorger zu etablieren, der sich zudem in „zweiter Reihe“ und nicht direkt an der Rhöndorfer Straße befinden würde, konnten jedenfalls bisher nicht realisiert werden.

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