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Eitorfer Kirmes

Aus Bonn.wiki

Die Eitorfer Kirmes im Ortskern von Eitorf ist die größte Kirmes im Rhein-Sieg-Kreis. Sie findet immer vom letzten Samstag im September bis zum darauf folgenden Dienstag auf dem Eitorfer Marktplatz statt.

Geschichte

Die Eitorfer Kirmes geht zurück auf das Jahr 1145 und das Testament von Graf Gerhard, Vogt von Bonn, der der Abtei Michaelsberg die Hälfte seines Eigentums in Eitorf schenkte, dessen Einwohner forthin am Mauritiustag Ende September ihrer Wachszinspflicht in Form von Wachs und Naturalien nachkommen sollten. 1145 wurden die Eitorfer damit zu freien Bürgerinnen und Bürgern. Denn wachszinspflichtig konnten nur freie Bürger und keine Leibeigenen sein.

Die Freiheit der Eitorfer Bürger von der Leibeigenschaft und ihre Steuerpflicht war zugleich die „Geburtsstunde“ der Kirmes. Am Tag des heiligen Mauritius Ende September trafen sich die zinspflichtigen Bauern unter den großen Eichen auf dem Wüllesfeld, dem heutigen Standort des Sportplatzes in der Brückenstraße in Eitorf, um ihre Steuern abzuliefern. Sie brachten ihre Waren mit und verkauften so manches Stück Vieh. Der erzielte Erlös floss in weitere Güter des täglichen Bedarfs. So liegen die Wurzeln der Eitorfer Kirmes in einem Versorgungsmarkt.

Einige Jahrhunderte später, 1589, folgte die Erlaubnis zu einer zweiten Kirmes, der „Maikirmes“ am 1. Mai, die im 19. Jahrhundert eingestellt, im Jahr 1978 aber als „Eitorfer Frühling“ wiederbelebt wurde, als Ausstellungs-Messe des Eitorfer Handwerks sowie von Dienstleistern, Geschäftsleuten und Vereinen aus der Gemeinde.

In 2025 fand bereits die 880. Eitorfer Kirmes statt, die traditionell immer vom letzten Samstag im September bis zum nachfolgenden Dienstag stattfindet und durch den Bürgermeister der Gemeinde mit dem Fassanstich auf dem Marktplatz eröffnet wird.

Das schon seit Jahren zur Kirmeseröffnung erhältliche Kölschglas mit dem Wappen von Eitorf und seinen Partnerstädten Bouchain und Halesworth wird vom Deutschen Roten Kreuz gegen ein Entgelt verkauft. 

Literatur

  • Von den Ursprüngen der Eitorfer Kirmes berichtet Hermann Josef Ersfeld in seinem Werk „Eitorfer Pfarr-Chronik - Ein Beitrag zur Ortsgeschichte“ aus 1984, S. 24 ff.
  • siehe auch: Mirja Renout, Beitrag zur Geschichte der Eitorfer Kirmes im Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 2026 mit dem Titel „Feste, Märkte, Events – Lebendige Kultur im Rhein-Sieg-Kreis“.