Brauerei Oberkassel

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Die von Hubert Dresen gegründete Brauerei in Oberkassel entstand zu Beginn der 1870-er Jahre (andere sprechen vom Gründungsjahr 1866). Sie bestand mehr als 100 Jahre. Im Jahr 1983 wurde sie geschlossen und das gesamte Gebäude niedergelegt. Die Oberkasseler Brauerei befand sich an der Hauptstraße, die jetzt Königswinterer Straße heißt. Heute sind dort Büros entstanden.

Geschichte

Mit der Schließung der Oberkasseler Brauerei endete eine rund 600 Jahre alte Bierbrautradition am Ort. Bereits um 1360 soll es dort einen „braxator“, also einen Brauer gegeben haben. Und ab dem 17. Jahrhundert rodeten Bauern in Oberkassel ihre Weingärten für den Hopfenanbau, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aber wieder aus dem Ortsbild verschwand.

Es ist zu vermuten, dass die Brauerei an der Königswinterer Straße Ende 1872 gegründet wurde, auch wenn es nur noch spärliche Unterlagen zum Unternehmen gibt. Für eine Gründung zu Beginn der 1870-er Jahre sprechen insbesondere zwei Anzeigen aus dem Jahr 1873, in denen neben einem „erfahrenen Brauerburschen“ auch zwei „Brauergehülfen“ und ein Fuhrknecht gesucht wurden.

1888 wurde daraus die Obercasseler Bierbrauerei-Gesellschaft und 1899 die Obercasseler Brauerei AG.

Vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Brauerei 30 Mitarbeiter, in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Belegschaft auf 60.

Für das Maischverfahren stand ab 1929 das Geheimrezept des bayrischen Bierbrauers Peter Stiglbauer zur Verfügung, der aus Viechtach in Bayern nach Oberdollendorf zugezogen war (vgl. dazu: virtuellesbrueckenhofmuseum.de).

Ab 1982 wurde auf dem Gelände in Oberkassel kein Bier mehr gebraut, sondern das Bier kam von der Kurfürstenbrauerei Bonn. Die Oberkasseler Brauerei wurde geschlossen. Im Jahr 1986 meldete das Unternehmen  dann Konkurs an.

Literatur

  • Heimatverein Bonn-Oberkassel e.V.: "Lecker Bierche aus der Oberkasseler Brauerei" - über die Gaststätten und die Brauerei in Kaassel, Band 29 der Schriftenreihe des Heimatvereins, Bonn-Oberkassel 2024

Weblinks und Quellen