Buschdorf
Buschdorf im Stadtbezirk Bonn ist der nördlichste Ortsteil des Stadtbezirks Bonn und grenzt im Norden an Hersel (Stadt Bornheim), im Osten an die Kölnstraße (B 9), im Süden an die Aluminium-Werke und in Westen an die Autobahn Köln-Bonn (A 555).
Der Ort wurde 1217 (als Sitz einer Burg) erstmals urkundlich vermerkt. Doch Funde aus der Römerzeit weisen auf eine um vieles ältere Siedlungsgeschichte hin.
Die Buschdorfer Burg derer von "Burisdorp" wechselte immer wieder den Besitzer; einer der Burgherren, ein Freiherr zu Walbott-Bassenheim, war zu Kurfürst Clemens-August Zeiten dessen oberster Richter; die einstige rheinische Niederungsburg brannte 1874 bis auf den Wohnturm nieder.
Ein alter preußischer Meilenstein („Adlerstein“) steht an der Ecke Kölnstraße/ Engländerweg. Seit 1816 gehörte die Gemeinde zur Bürgermeisterei Oedekoven (1937 mit dem Amt Duisdorf zusammengeschlossen) im Kreis Bonn.
Am 1. August 1969 wurde Buschdorf nach Bonn eingemeindet. Seither gehört Buschdorf zu Bonn und hat an Bevölkerung deutlich zugelegt, nicht zuletzt wegen der Ausweisung von Neubaugebieten vor allem für Einfamilienhäuser.
Im Buschdorfer Rosenfeld liegt eines der größten Baugebiete in städtischem Eigentum mit entsprechendem Entwicklungspotential.
An der Römerstraße
Ab dem zweiten Jahrhundert wurde am Ort von den Römern Landwirtschaft betrieben. In einem Gebiet, das im Umfeld des Bonner Römerlagers und der römischen Straße nach Köln gelegen war.
Aus dem 2. Jahrhundert nach Christus stammt ein tonnenschwerer Sarkophag aus Muschelkalk, der 1984 bei Kanalbauarbeiten in Buschdorf gefunden worden war. Der bedeutsame Hinweis auf die Bonner Siedlungsgeschichte und die römische Vergangenheit der Region wurde sorgsam restauriert und hat einen geschützten Ehrenplatz auf dem Friedhof in Buschdorf gefunden.
Auch die Kopie eines römischen Matronensteins ist nahe der Aegidiuskirche in Buschdorf zu finden. Das im Jahr 1964 entdeckte Original steht im Rheinischen Landesmuseum Bonn.
Burg Buschdorf
Die heute hier wenig befahrene Buschdorfer Straße war seit dem frühen Mittelalter Teil eines Handelsweges von Aachen nach Bonn („Aachener Weg“). Zum Schutz der Handelsstraße wurde am Ort eine Burg errichtet (Buschdorfer Straße 1). Davon sind das Haus und der Turmstumpf der ehemaligen Burg, eines Rittersitzes mit Ursprung im 10. Jahrhundert, erhalten geblieben.
Etwa zum Ende des 12. Jahrhunderts wurde sie zu einer Burganlage mit einem integrierten Gutshof ausgebaut.
- siehe dazu: Burg Buschdorf
Kirchen
Die katholische Pfarrkirche St. Aegidius in Buschdorf gehört zur Kirchengemeinde St. Thomas Morus.
Der Kirchbau war eines der letzten Projekte des Architekten Johannes Krahn. Er entstand Ende der 1970-er Jahre.
Zuvor wurde die Aegidiuskapelle in Buschdorf als Pfarrkirche genutzt. Die neugotische Kapelle stammt aus dem Jahr 1869 und entstand an der Stelle einer Vorgängerkirche aus dem späten 17. Jahrhundert.
Literatur
- Dieter Reindl, Buschdorfer Geschichte(n) - Ein Dorf im Wandel der Zeit 1217–2017, Hrsg. Bürgerstiftung Buschdorf, Bonn 2016
Rheinuferbahn
Mit dem Bau der Rheinuferbahn im Jahr 1906 erhielt Buschdorf einen attraktiven Schienenzugang nach Bonn und Köln.
Die Rheinuferbahn verkehrte ab 1905 (Güterverkehr) und ab 1906 (Personenverkehr) zwischen Köln und Bonn und gehörte bis 1978 zum Schienennetz der Köln-Bonner Eisenbahnen (KBE). Heute fährt auf der zweigleisigen Strecke die Stadtbahnlinie 16, die gemeinsam von den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) und den Stadtwerken Bonn (SWB) betrieben wird.
Schule
Streiflichter und Einblicke
- Alte Schule Buschdorf (aus 1877)
- Burg Buschdorf
- Bundesstraße B 9
- Grünes C (mit Grünzug Rosenfeld)
- Integriertes Entwicklungskonzept Buschdorf
- Kölnstraße
- Rheinuferbahn
- Römischer Matronenstein
- Römischer Sarkophag
Vereine
- Ein ausführliches Vereinsregister (getrennt nach Sport- und sonstigen Vereinen) findet sich im Internet unter www.bonn.de/vereine.
- Ortsfestausschuss Buschdorf