Gästehaus Petersberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Kölner 4711-Fabrikant Ferdinand Mülhens erwarb neben den beiden Zahnradbahnen zum Petersberg und Drachenfels im Jahr 1912 auch das damalige Hotel Nelles auf dem Petersberg und ließ es zum neubarocken „Kurhotel Mülhens“ nach den Plänen des Architekten Heinrich Müller-Erkelenz umbauen. Es entstand ein luxuriöses Kurhotel, das im Mai 1914 prunkvoll eröffnet wurde. Später wurde die Straße zum Gipfel des Petersberg erbaut (Eröffnung im Mai 1927) und die Rheinterrassen (1930-er Jahre) angelegt.
Der Kölner 4711-Fabrikant Ferdinand Mülhens erwarb neben den beiden Zahnradbahnen zum Petersberg und Drachenfels im Jahr 1912 auch das damalige Hotel Nelles auf dem Petersberg und ließ es zum neubarocken „Kurhotel Mülhens“ nach den Plänen des Architekten Heinrich Müller-Erkelenz umbauen. Es entstand ein luxuriöses Kurhotel, das im Mai 1914 prunkvoll eröffnet wurde. Später wurde die Straße zum Gipfel des Petersberg erbaut (Eröffnung im Mai 1927) und die Rheinterrassen (1930-er Jahre) angelegt.


Nach dem Krieg beschlagnahmten die Alliierten das Haus. Das Hotel war von 1949 bis 1952 Amtssitz der Alliierten Hohen Kommissare. Hier verhandelte Bundeskanzler Konrad Adenauer im Jahr 1949 das Petersberger Abkommen, das die BRD u.a. berechtigte, konsularische Beziehungen zu westlichen Staaten aufzunehmen und internationalen Organisationen beizutreten. Die Bundesregierung ihrerseits bekundete darin „ihre ernste Entschlossenheit, die Entmilitarisierung des Bundesgebietes aufrechtzuerhalten und sich mit allen Mitteln, die in ihrer Macht stehen, zu bestreben, dass die Wiederaufstellung bewaffneter Streitkräfte jeder Art verhütet wird.“ Häufig zitiert wird auch die Episode, dass Adenauer sich – um gleiche Augenhöhe zu demonstrieren – ebenfalls auf den roten Teppich stellte, der eigentlich den Kommissaren vorbehalten war.  
Nach dem Krieg beschlagnahmten die Alliierten das Haus. Das Hotel war von 1949 bis 1952 Amtssitz der Alliierten Hohen Kommissare. Hier verhandelte Bundeskanzler Konrad Adenauer im Jahr 1949 für die Bundesrepublik Deutschland (BRD) das Petersberger Abkommen, das die BRD u.a. berechtigte, konsularische Beziehungen zu westlichen Staaten aufzunehmen und internationalen Organisationen beizutreten <ref>[https://www.bpb.de/themen/zeit-kulturgeschichte/deutschland-chronik/131364/22-november-1949/ bpb.de/deutschland-chronik/22-november-1949</ref>. Die Bundesregierung ihrerseits bekundete darin „ihre ernste Entschlossenheit, die Entmilitarisierung des Bundesgebietes aufrechtzuerhalten und sich mit allen Mitteln, die in ihrer Macht stehen, zu bestreben, dass die Wiederaufstellung bewaffneter Streitkräfte jeder Art verhütet wird.“ Häufig zitiert wird auch die Episode, dass Adenauer sich – um gleiche Augenhöhe zu demonstrieren – ebenfalls auf den roten Teppich stellte, der eigentlich den Kommissaren vorbehalten war.  


Schließlich pachtete die erste Bundesregierung das 1952 wiedereröffnete Hotel. Von 1955 bis 1969 diente es als Residenz für hohe Staatsgäste und 31 gekrönte und ungekrönte Besucher/innen verewigten sich in dieser Zeit im Goldenen Buch der Stadt [[Königswinter]]. Dazu gehörte auch Queen Elisabeth II., deren Besuch im Jahr 1965 von jubelnden Menschen auf der Serpentinenstraße hoch zum Hotel begleitet wurde. Nach Ablauf der Pacht wurde das Hotel geschlossen und nur 1973 für wenige Tage für Leonid Breschnew wieder hergerichtet.  
Schließlich pachtete die erste Bundesregierung das 1952 wiedereröffnete Hotel. Von 1955 bis 1969 diente es als Residenz für hohe Staatsgäste und 31 gekrönte und ungekrönte Besucher/innen verewigten sich in dieser Zeit im Goldenen Buch der Stadt [[Königswinter]]. Dazu gehörte auch Queen Elisabeth II., deren Besuch im Jahr 1965 von jubelnden Menschen auf der Serpentinenstraße hoch zum Hotel begleitet wurde. Nach Ablauf der Pacht wurde das Hotel geschlossen und nur 1973 für wenige Tage für Leonid Breschnew wieder hergerichtet.