Langer Eugen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. November 2024, 22:57 Uhr
Als Langer Eugen wird ein von 1966 bis 1969 gebautes 30-stöckiges und 114 Meter hohes Hochhaus im Bonner Ortsteil Gronau genannt. Bis zum Umzug des Deutschen Bundestages nach Berlin 1999 war das Gebäude als „neues Abgeordnetenhochhaus“ Hauptstandort für die Büros der Mitglieder des Deutschen Bundestages. Seinen Namen verdankt das Gebäude Eugen Gerstenmaier, der bis 1969 Bundestagspräsident und ein engagierter Befürworter des Hochhauses war.
Seit dem Umzug des Bundestags nach Berlin wird es von den Vereinten Nationen genutzt und ist Zentrum des UN-Campus Bonn.
Nach abgeschlossener Sanierung wurde das Gebäude ab April 2006 von damals elf Organisationen der Vereinten Nationen bezogen - als Teil des im Juli 2006 eröffneten UN-Campus Bonn. Heute ist das Gebäude Zentrum des UN-Campus und Sitz der Vereinten Nationen in Bonn. Der als Baudenkmal geschützte Lange Eugen ist eine Station des durch das ehemalige Regierungsviertel führenden Weges der Demokratie.
Chronik
Provisorischen Charakter sollte das Gebäude haben und später auch für andere Zwecke nutzbar sein – das war der ausdrückliche Auftrag, den Architekt Egon Eiermann 1965 bei der Planung des neuen Abgeordnetenhochhauses in Bonn erfüllen sollte. Das Bundestagspräsidium schlug damals vor, im Falle des Umzuges nach Berlin solle das Gebäude internationalen Organisationen als Sitz angeboten werden. Am 10. Mai 1968 wurde Richtfest auf der Baustelle gefeiert. Und am 29. Februar 1969 zogen die ersten Abgeordneten in ihre Büros ein.
Der Bau des Abgeordnetenhochhauses 1966 bis 1969 markierte aber auch das Ende der baulichen Provisorien des Deutschen Bundestages in Bonn. Auch die Ausgestaltung spiegelte in jedem Detail das Selbstbewusstsein der jungen Bundesrepublik wider. Große Teile der Ausstattung wurden von Eiermann entworfen oder ausgesucht. Dazu gehören auch Kunstwerke, die eigens für das Abgeordnetenhaus entworfen wurden. Der repräsentative Charakter sollte auch in der Kunst am Bau zur Geltung kommen, darunter die Kunstwerke so renommierter Künstler wie Emil Schumacher, Fritz Koenig, HAP Grieshaber und Günther Uecker.
Im Jahr 1975 wurde auf dem Dach des Gebäudes eine Notlandeplattform errichtet, vier Jahre später an der Rheinseite ein Fluchttreppenhaus angebaut.[1]
Das frühere Abgeordneten-Hochhaus wird im Volksmund "Langer Eugen" genannt – eine freche Anspielung auf die geringe Körpergröße des ehemaligen Bundestagspräsidenten Eugen Gerstenmaier, unter dessen Ägide das lange Zeit höchste Gebäude Bonns (bis zum Bau des Post Towers) entstanden war. Das Hochhaus bringt es auf 114 Meter Höhe.
Vor der Fassade des Langen Eugens befindet sich ein Gitterwerk, das als Sonnenschutz dient, aber auch das Aussehen des Gebäudes wesentlich mitbestimmt. Lediglich das 18. Obergeschoss hat keine Sonnenblenden und hebt sich vom Rest des Gebäudes ab. Auf dieser Etage befindet sich ein Teil der Haustechnik.
1997 wurde der Bau unter Denkmalschutz gestellt. Im Zuge der von 2002 bis 2006 dauernden Sanierung wurden nahezu 70 Prozent der Fassade ausgetauscht. Dennoch blieb die Architektur Eiermanns weitestgehend erhalten. Auch die Möblierung der Büros orientiert sich an der Originalausstattung.
Im „Langen Eugen“ befinden sich heute UN-Einrichtungen. Sie haben – nach umfangreicher Renovierung des denkmalgeschützten Baues – im Juli 2006 in Anwesenheit des damaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan und Bundeskanzlerin Angela Merkel das Hochhaus und das dazugehörige „Alte Abgeordneten-Hochhaus als UN-Campus in Beschlag genommen. Am 11. Juli 2006, nachdem die Bundestagsabgeordneten Bonn in Richtung Berlin verlassen hatten, wurde vor dem Langen Eugen die Flagge der Vereinten Nationen gehisst. Bundeskanzlerin Angela Merkel übergab das nun exterritoriale Gebiet an UNO-Generalsekretär Kofi Annan.
siehe auch
Weblinks und Quellen
Quellen
- ↑ Quelle: Vom Abgeordnetenhochhaus zum Domizil der Vereinten Nationen - Geschichte Der Lange Eugen: 50 Jahre Bonner Wahrzeichen, in: Rhein-Zeitung, Ausgabe K (Kreis Ahrweiler) vom 2. Mai 2018
Weblinks
- Angelika Schyma (2015): „Abgeordnetenhochhaus „Langer Eugen“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-21102-20111109-3 (Abgerufen: 12. Dezember 2023)
- wikipedia.org: Langer Eugen