Beethovenhalle: Unterschied zwischen den Versionen
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Als dritte Halle dieses Namens in Bonn entstand die Beethovenhalle nach den Plänen von Siegfried Wolske (1925-2005), dem es in herausragender Weise gelang, moderne Architektur von faschistischer Tradition abzusetzen. | Als dritte Halle dieses Namens in Bonn entstand die Beethovenhalle nach den Plänen von Siegfried Wolske (1925-2005), dem es in herausragender Weise gelang, moderne Architektur von faschistischer Tradition abzusetzen. | ||
Der Stadtrat hatte seinerzeit unter drei Standorten zu wählen. Neben der [[Gronau]], wo früher die Bonner Stadthalle gestanden hatte (im Volksmund | Der Stadtrat hatte seinerzeit unter drei Standorten zu wählen. Neben der [[Gronau]], wo früher die Bonner Stadthalle gestanden hatte (im Volksmund „[[Bierkirche]]“ genannt) und dem Platz des im Zweiten Weltkrieg zerstörten [[Hotel Königshof Bonn|Hotels Königshof]] am [[Hofgarten]] kam der heutige Platz der Beethovenhalle am Rhein in Betracht, auf dem damals noch die Trümmer der zerbombten Universitätskliniken standen. | ||
Der ehemalige Pressesprecher der Stadt Bonn [[Paul Zurnieden]] beschrieb in seinem Buch „Bonner Geschichte(n)“ dazu die damaligen Finanznöte in einer Stadt, die nach ihrer Wahl zur Bundeshauptstadt besonders Wohnmöglichkeiten für den immensen Zuzug von Bundesbediensteten erschließen musste, einschließlich des Baus von Schulen, Versorgungsnetzen und Verkehrswegen. | |||
Ausgestattet wurde die Beethovenhalle mit einer Orgel der renommierten Bonner | :''"Weil die Stadt selbst kein Geld für eine Beethovenhalle hatte, verkaufte die Bonner Rundschau papierene „Bausteine“ im Wert von 100 Mark, wobei Bundespräsident Theodor Heuss den ersten Stein erwarb. Bürger gründeten einen Stifterverband, der sich der ideellen und finanziellen Förderung des Wiederaufbaus der Beethovenhalle widmete. Die berühmte Pianistin und Bonner Ehrenbürgerin Elly Ney veranstaltete im In- und Ausland Konzerte zur Finanzierung der Beethovenhalle. Der Pianist Andor Foldes gab am 5. Dezember 1956 in der Carnegie Hall in New York ein Sonderkonzert zur Spendenwerbung für die Beethovenhalle."'' <ref>Paul Zurnieden, Hans-Dieter Weber (Hrsg.), Anfang vom Ende des Bundesdorfes, in: Bonner Geschichte(n), Bonn 2014</ref> | ||
Letztlich wurde am 16. März 1956 durch Bundespräsident Theodor Heuss der Grundstein gelegt. Am 8.9.1959 erfolgte die feierliche Einweihung der Beethovenhalle. | |||
: ''"Von den Baukosten von 9,5 Millionen Mark trug die Stadt 6,5 Millionen. Eine Million war durch Spenden zusammengekommen. Sensationell jedoch war die Tatsache, dass erstmalig der Bund sich an einem städtischen Vorhaben finanziell beteiligte und wie das Land Nordrhein-Westfalen eine Million Mark beisteuerte."'' <ref>Paul Zurnieden, Hans-Dieter Weber (Hrsg.), Anfang vom Ende des Bundesdorfes, in: Bonner Geschichte(n), Bonn 2014</ref> | |||
Ausgestattet wurde die Beethovenhalle mit einer Orgel der renommierten Bonner [[Orgelbaufirma Klais]] und sie erhielt die von Heinrich Raderschall ausgeführten Außenanlagen mit Park und Foyergarten mit Springbrunnen. | |||
Seit dem 8. September 1959 ist die Beethovenhalle am Rhein nördlich der Kennedybrücke Plattform für verschiedene Veranstaltungsformate. Nach einer Modernisierung und Wiedereröffnung im September 1997 eröffnete das Raumangebot der Halle diverse Möglichkeiten. Je nach Anforderung fanden 90 bis 2.000 Menschen Platz in den Räumlichkeiten – für Musik, Messen oder Festveranstaltungen. | Seit dem 8. September 1959 ist die Beethovenhalle am Rhein nördlich der Kennedybrücke Plattform für verschiedene Veranstaltungsformate. Nach einer Modernisierung und Wiedereröffnung im September 1997 eröffnete das Raumangebot der Halle diverse Möglichkeiten. Je nach Anforderung fanden 90 bis 2.000 Menschen Platz in den Räumlichkeiten – für Musik, Messen oder Festveranstaltungen. | ||
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Im Jahr 1990 wurde sie als herausragendes Denkmal der Nachkriegsmoderne in die Denkmalliste eingetragen. | Im Jahr 1990 wurde sie als herausragendes Denkmal der Nachkriegsmoderne in die Denkmalliste eingetragen. | ||
== Literatur == | |||
* „Beethovenhalle Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-48011-20120509-2 (Abgerufen: 11. September 2023) | |||
* Paul Zurnieden, Hans-Dieter Weber (Hrsg.), Anfang vom Ende des Bundesdorfes, in: Bonner Geschichte(n), Bonn 2014 | |||
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==Weblinks und Quellen== | ==Weblinks und Quellen== | ||
=== Einzelnachweise === | |||
<references/> | |||
=== Weblinks === | |||
* Beethoven-Halle: [https://www.beethovenhalle.de/ www.beethovenhalle.de] | * Beethoven-Halle: [https://www.beethovenhalle.de/ www.beethovenhalle.de] | ||
* Beethoven-Jubiläumsjahr: [https://www.bthvn2020.de/ www.bthvn2020.de] | * Beethoven-Jubiläumsjahr: [https://www.bthvn2020.de/ www.bthvn2020.de] |