Villa Genienau: Unterschied zwischen den Versionen
Wogner (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Wogner (Diskussion | Beiträge) |
||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
Die im Süden von [[Bad Godesberg]] gelegene weiße '''Villa Genienau''', auch: Villa Eugenienaue, befindet sich am Campingplatz in [[Mehlem]], an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz und gegenüber dem rechtsrheinischen [[Drachenfels]]. | Die im Süden von [[Bad Godesberg]] gelegene weiße '''Villa Genienau''', auch: Villa Eugenienaue, befindet sich am Campingplatz in [[Mehlem]], an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz und gegenüber dem rechtsrheinischen [[Drachenfels]]. | ||
In tempelartiger Architektur wurde das klassizistische Gebäude im Auftrag des Geologen Paul Grosser erbaut, der die Villa im Jahr 1905 mit seiner Ehefrau Eugenie bezog. Sie liegt bis heute in einem großen Park, der bis zum [[Rhein] reicht. Bereits im Jahr 1911 kam es zum Selbstmord der Ehefrau, der am Abend ihrer Beerdigung der Selbstmord des Hausherrn folgte. | In tempelartiger Architektur wurde das klassizistische Gebäude im Auftrag des Geologen Paul Grosser erbaut, der die Villa im Jahr 1905 mit seiner Ehefrau Eugenie bezog. Sie liegt bis heute in einem großen Park, der bis zum [[Rhein]] reicht. Bereits im Jahr 1911 kam es zum Selbstmord der Ehefrau, der am Abend ihrer Beerdigung der Selbstmord des Hausherrn folgte. | ||
Die Villa des kinderlosen Ehepaars wurde versteigert und gelangte 1913 in den Besitz der Familie Böcking, wo sie mindestens bis 1938 verblieb. Im Jahr 1948 wurde sie vermietet und Standort der Westdeutschen Puppen- und Steingutfabrik. In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts befand sich hier eine Fabrikationsstätte für Puppen, die im August 1960 Konkurs anmelden musste. Nur zwei Monate später wurden auch die Grundstücke in Mehlem zwangsversteigert. Das Areal kaufte zunächst der Bund, der dort ein Gerätelager des Technischen Hilfswerks einrichtete, im Jahr 1997 erfolgte dann der Verkauf der Villa in Privatbesitz, die im Anschluss liebevoll restauriert wurde. | Die Villa des kinderlosen Ehepaars wurde versteigert und gelangte 1913 in den Besitz der Familie Böcking, wo sie mindestens bis 1938 verblieb. Im Jahr 1948 wurde sie vermietet und Standort der Westdeutschen Puppen- und Steingutfabrik. In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts befand sich hier eine Fabrikationsstätte für Puppen, die im August 1960 Konkurs anmelden musste. Nur zwei Monate später wurden auch die Grundstücke in Mehlem zwangsversteigert. Das Areal kaufte zunächst der Bund, der dort ein Gerätelager des Technischen Hilfswerks einrichtete, im Jahr 1997 erfolgte dann der Verkauf der Villa in Privatbesitz, die im Anschluss liebevoll restauriert wurde. | ||
== Weblinks und Quellen == | == Weblinks und Quellen == | ||
* [https://ga.de/region/villa-genienau-traumhafte-location-am-rhein_aid-40332893 Artikel im General-Anzeiger vom 8. Oktober 2002: Villa Genienau: "traumhafte Location am Rhein" ] | * [https://ga.de/region/villa-genienau-traumhafte-location-am-rhein_aid-40332893 Artikel im General-Anzeiger vom 8. Oktober 2002: Villa Genienau: "traumhafte Location am Rhein"] | ||
* [https://ga.de/bonn/stadt-bonn/villa-genienau-in-bonn-mehlem-das-vergessene-puppenhaus-am-rhein_aid-121840201 Artikel im General-Anzeiger vom 10. Dezember 2024: Als in der Villa Genienau noch Puppen hergestellt wurden] | |||
* [https://campingplatz-genienau.de campingplatz-genienau.de] | * [https://campingplatz-genienau.de campingplatz-genienau.de] | ||
Aktuelle Version vom 12. Dezember 2024, 00:16 Uhr
Die im Süden von Bad Godesberg gelegene weiße Villa Genienau, auch: Villa Eugenienaue, befindet sich am Campingplatz in Mehlem, an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz und gegenüber dem rechtsrheinischen Drachenfels.
In tempelartiger Architektur wurde das klassizistische Gebäude im Auftrag des Geologen Paul Grosser erbaut, der die Villa im Jahr 1905 mit seiner Ehefrau Eugenie bezog. Sie liegt bis heute in einem großen Park, der bis zum Rhein reicht. Bereits im Jahr 1911 kam es zum Selbstmord der Ehefrau, der am Abend ihrer Beerdigung der Selbstmord des Hausherrn folgte.
Die Villa des kinderlosen Ehepaars wurde versteigert und gelangte 1913 in den Besitz der Familie Böcking, wo sie mindestens bis 1938 verblieb. Im Jahr 1948 wurde sie vermietet und Standort der Westdeutschen Puppen- und Steingutfabrik. In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts befand sich hier eine Fabrikationsstätte für Puppen, die im August 1960 Konkurs anmelden musste. Nur zwei Monate später wurden auch die Grundstücke in Mehlem zwangsversteigert. Das Areal kaufte zunächst der Bund, der dort ein Gerätelager des Technischen Hilfswerks einrichtete, im Jahr 1997 erfolgte dann der Verkauf der Villa in Privatbesitz, die im Anschluss liebevoll restauriert wurde.