Burg Wissem: Unterschied zwischen den Versionen
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Der erste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1474. Die Wehranlage war Stammsitz der Herren von Troisdorf. | Der erste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1474. Die von Wassergräben umgebene Wehranlage war Stammsitz der Herren von Troisdorf. Bauteile aus drei Epochen bilden die Grundlage der heutigen Gebäudeanlage. | ||
Seit 1982 ist das Bilderbuchmuseum in der Anlage untergebracht, im Rahmen der [[Regionale 2010]] entstand hier auch das Museum für Stadt- und Industriegeschichte (MUSIT). | |||
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Die heutige Anlage wird von einem weitläufigen Burgpark umgeben, der direkt in die [[Wahner Heide]] übergeht. | |||
Die Anlage wird von einem weitläufigen Burgpark umgeben, der direkt in die Wahner Heide übergeht. | |||
== Bauwerk und Geschichte == | == Bauwerk und Geschichte == | ||
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Während sich an der Ostseite der Bruchsteintrakt | Während sich an der Ostseite der Bruchsteintrakt befindet, liegt auf der Südseite das Herrenhaus, das nach 1840 als klassizistischer Putzbau errichtet und in den Jahren 1954/ 1955 renoviert und restauriert wurde. Das Herrenhaus mit Burggraben und Teichanlage entstand als zweigeschossiger klassizistischer Bau. Der lang gestreckte Rechteckbau wird von zwei Ecktürmen ergänzt. | ||
Älteren Datums ist der Bruchsteintrakt (Remise), der aus der Zeit um 1550 stammt. | |||
Die im Zweiten Weltkrieg beschädigten Gebäude des 18. Jahrhunderts an der Nord- und Westseite wurden 1962 durch Neubauten ersetzt, wobei das Hausstein-Portal von 1741 erhalten blieb. | Die im Zweiten Weltkrieg beschädigten Gebäude des 18. Jahrhunderts an der Nord- und Westseite wurden 1962 durch Neubauten ersetzt, wobei das Hausstein-Portal von 1741 erhalten blieb. | ||
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== Bilderbuchmuseum == | == Bilderbuchmuseum == | ||
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Das Bilderbuchmuseum in Troisdorf ist bereits seit 1982 | Das Bilderbuchmuseum in Troisdorf ist bereits seit 1982 in der Anlage untergebracht. Es ist europaweit das einzige Museum mit einer systematischen Sammlung und Ausstellung von Bilderbüchern und Bilderbuch-Illustrationen. Im Jahr 1982 vermachte der Troisdorfer Kaufmann Wilhelm Alsleben der Stadt seine Sammlung mit über 300 historischen Originalillustrationen sowie zahlreichen Lithosteinen, Holzdruckstöcken und Bilderbüchern. Seither ist die Sammlung kontinuierlich und systematisch ausgebaut worden, unter anderem mit Werken des Tigerenten-Erfinders Janosch. | ||
== Literatur == | |||
* [https://geschichtsverein-troisdorf.de/troisdorfer-jahreshefte-tjh/tjh-1991-2000/ Maria Linsmann-Dege, Burg Wissem – Museum der Stadt Troisdorf, in: Troisdorfer Jahreshefte 1999, S. 66 ff. (pdf)] | |||
* [https://geschichtsverein-troisdorf.de/wp-content/uploads/2023/03/TJH_2022.pdf Dr. Petra Recklies-Dahlmann, Zehn Jahre Museum für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf (MUSIT). Rückblick auf eine ereignisreiche Zeit, in: Troisdorfer Jahreshefte 2022, S. 75 ff. (pdf)] | |||
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* [[Bilderbuchmuseum Troisdorf]] | |||
* [[Caffé dell'Arte in Troisdorf]] | |||
* [[Museum für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf]] | |||
* [[KennenLernenUmwelt]] - ein Projekt der Regionale 2010 | * [[KennenLernenUmwelt]] - ein Projekt der Regionale 2010 | ||
* [[QuattroPassi|Restaurant QuattroPassi]] | * [[QuattroPassi|Restaurant QuattroPassi]] | ||
== Wahner Heide Portal == | == Wahner Heide Portal == | ||
[[ | Das [[Wahner Heide]] - Portal Burg Wissem lädt dazu ein, sich über das Gebiet Wahner Heide und Königsforst zu informieren und Unternehmungen von hier aus zu starten. | ||
== Wildgehege == | == Wildgehege == | ||
[[Datei:Hirschparrk Troisdorf IMG 0078.jpg|thumb|Wildgehege in Troisdorf]] | |||
Die Wildgehege des Hirschparks liegen unmittelbar hinter der Burg Wissem im Burgpark in naturbelassenen Schaugattern. Das Rotwild und einige Sikahirsche können vom Spazierweg her (Wilhelm-Stricker-Weg) und vom Hochstand aus beobachtet werden. | Die Wildgehege des Hirschparks liegen unmittelbar hinter der Burg Wissem im Burgpark in naturbelassenen Schaugattern. Das Rotwild und einige Sikahirsche können vom Spazierweg her (Wilhelm-Stricker-Weg) und vom Hochstand aus beobachtet werden. | ||
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Aktuelle Version vom 20. November 2024, 20:11 Uhr
Troisdorf wird in einer Urkunde der Siegburger Benediktiner-Abtei Michaelsberg aus dem Jahre 1064 als „Truhtesdorf“ bezeichnet. Zu den Ursprüngen gehört auch die Burg Wissem. Sie entstand bereits zu karolingischer Zeit, zunächst als Wasserburg und wurde auch als freiadliges Hofgut „Wiesheim“ genannt.
Der erste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1474. Die von Wassergräben umgebene Wehranlage war Stammsitz der Herren von Troisdorf. Bauteile aus drei Epochen bilden die Grundlage der heutigen Gebäudeanlage.
Seit 1982 ist das Bilderbuchmuseum in der Anlage untergebracht, im Rahmen der Regionale 2010 entstand hier auch das Museum für Stadt- und Industriegeschichte (MUSIT).
Seit 2012 ist auch das Besucherportal zum Gebiet Wahner Heide - Königsforst ein Bestandteil des Campus Burg Wissem in Troisdorf sowie ein Restaurant.
Die heutige Anlage wird von einem weitläufigen Burgpark umgeben, der direkt in die Wahner Heide übergeht.
Bauwerk und Geschichte
Während sich an der Ostseite der Bruchsteintrakt befindet, liegt auf der Südseite das Herrenhaus, das nach 1840 als klassizistischer Putzbau errichtet und in den Jahren 1954/ 1955 renoviert und restauriert wurde. Das Herrenhaus mit Burggraben und Teichanlage entstand als zweigeschossiger klassizistischer Bau. Der lang gestreckte Rechteckbau wird von zwei Ecktürmen ergänzt.
Älteren Datums ist der Bruchsteintrakt (Remise), der aus der Zeit um 1550 stammt.
Die im Zweiten Weltkrieg beschädigten Gebäude des 18. Jahrhunderts an der Nord- und Westseite wurden 1962 durch Neubauten ersetzt, wobei das Hausstein-Portal von 1741 erhalten blieb.
Die öffentliche Förderung durch die Regionale 2010 ermöglichte in den Jahren 2010 bis 2012 einen Um- und Neubau des Westflügels.
Bilderbuchmuseum
Das Bilderbuchmuseum in Troisdorf ist bereits seit 1982 in der Anlage untergebracht. Es ist europaweit das einzige Museum mit einer systematischen Sammlung und Ausstellung von Bilderbüchern und Bilderbuch-Illustrationen. Im Jahr 1982 vermachte der Troisdorfer Kaufmann Wilhelm Alsleben der Stadt seine Sammlung mit über 300 historischen Originalillustrationen sowie zahlreichen Lithosteinen, Holzdruckstöcken und Bilderbüchern. Seither ist die Sammlung kontinuierlich und systematisch ausgebaut worden, unter anderem mit Werken des Tigerenten-Erfinders Janosch.
Literatur
- Maria Linsmann-Dege, Burg Wissem – Museum der Stadt Troisdorf, in: Troisdorfer Jahreshefte 1999, S. 66 ff. (pdf)
- Dr. Petra Recklies-Dahlmann, Zehn Jahre Museum für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf (MUSIT). Rückblick auf eine ereignisreiche Zeit, in: Troisdorfer Jahreshefte 2022, S. 75 ff. (pdf)
MUSIT
Das Museum für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf (MUSIT) beinhaltet eine große Dauerausstellung, in der die Geschichte der Stadt seit 1800 chronologisch und anhand von Exponaten, Hörstationen und Filmen dargestellt wird.
siehe auch
- Bilderbuchmuseum Troisdorf
- Caffé dell'Arte in Troisdorf
- Museum für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf
- KennenLernenUmwelt - ein Projekt der Regionale 2010
- Restaurant QuattroPassi
Wahner Heide Portal
Das Wahner Heide - Portal Burg Wissem lädt dazu ein, sich über das Gebiet Wahner Heide und Königsforst zu informieren und Unternehmungen von hier aus zu starten.
Wildgehege
Die Wildgehege des Hirschparks liegen unmittelbar hinter der Burg Wissem im Burgpark in naturbelassenen Schaugattern. Das Rotwild und einige Sikahirsche können vom Spazierweg her (Wilhelm-Stricker-Weg) und vom Hochstand aus beobachtet werden.
Weblinks und Quellen
- troisdorf.de/burg-wissem
- Burg Wissem in Troisdorf. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-247139 (Abgerufen: 7. Juli 2023)
- www.heideportal-burgwissem.de
- Wikipedia-Eintrag