Brauerei Oberkassel: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine Brauerei in Oberkassel gab es seit 1876 (andere sprechen vom Gründungsjahr 1866).Im Jahr 1983 wurde sie geschlossen und das gesamte Gebäude niedergelegt. Die Oberkasseler Brauerei befand sich an der Hauptstraße, die jetzt Königswinterer Straße heißt. Heute sind dort Büros entstanden.
Die von Hubert Dreesen (1844-1918) gegründete Brauerei in [[Oberkassel]] entstand zu Beginn der 1870-er Jahre (andere sprechen vom Gründungsjahr 1866). Sie bestand mehr als 100 Jahre. Im Jahr 1983 wurde sie geschlossen und das gesamte Gebäude niedergelegt. Die Oberkasseler Brauerei befand sich an der Hauptstraße, die jetzt [[Königswinterer Straße]] heißt. Heute sind dort Büros entstanden.


Hubert Dresen hatte die Brauerei 1876 an der Königswinterer Straße gegründet. 1888 wurde daraus die Obercasseler Brauerei AG. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte sie 30 Mitarbeiter, in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Belegschaft auf 60.
== Geschichte ==
Mit der Schließung der Oberkasseler Brauerei endete eine rund 600 Jahre alte Bierbrautradition am Ort. Bereits um 1360 soll es dort einen „braxator“, also einen Brauer gegeben haben. Und ab dem 17. Jahrhundert rodeten Bauern in Oberkassel ihre Weingärten für den Hopfenanbau, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aber wieder aus dem Ortsbild verschwand.


Für das Maischverfahren stand ab 1929 das Geheimrezept des bayrischen Bierbrauers Peter Stiglbauer zur Verfügung, der aus Viechtach in Bayern nach Oberdollendorf zugezogen war (vgl. dazu:
Es ist zu vermuten, dass die Brauerei an der Königswinterer Straße Ende 1872 gegründet wurde, auch wenn es nur noch spärliche Unterlagen zum Unternehmen gibt. Für eine Gründung zu dieser Zeit sprechen insbesondere zwei Anzeigen aus dem Jahr 1873, in denen neben einem „erfahrenen Brauerburschen“ auch zwei „Brauergehülfen“ und ein Fuhrknecht gesucht wurden.  


https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/vmuseum/historie/zeige_objekt.php?auswahl=12927&suche=&reihe=-2901-16447-16448-16449-16450-16452-16451-16674-16675-16673-12927-1020-16654-16453 virtuellesbrueckenhofmuseum.de]).
Die Brauerei entwickelte sich zunehmend positiv. Ein Beleg ist eine weitere Anzeige eines Bierhändlers in der Bonner Zeitung vom 18. Januar 1888, in der für „Feinstes Export-Tafelbier“ der „bestrenommirten Dampf-Bierbrauerei Hubert Dreesen in Obercassel bei Bonn“ geworben wurde.


Ab 1982 wurde auf dem Gelände kein Bier mehr gebraut, sondern das Bier kam von der [[Kurfürstenbrauerei in Bonn]]. Die Oberkasseler Brauerei wurde geschlossen. Im Jahr 1986 meldete das Unternehmen  dann Konkurs an.
Im gleichen Jahr entstand die Obercasseler Bierbrauerei-Gesellschaft und 1899 die Obercasseler Brauerei AG, nachdem eine Aktiengesellschaft die Brauerei übernommen hatte. Der Gründer blieb in dieser Zeit noch bis zum Jahr 1905 Vorstand der „Obercasseler Bierbrauerei Gesellschaft vormals Hubert Dreesen“.


Damit endete eine  rund 600 Jahre alte Bierbrautradition am Ort. Bereits um 1360 soll es dort einen „braxator“, also einen Brauer gegeben haben. Und ab dem 17. Jahrhundert rodeten Bauern in Oberkassel ihre Weingärten für den Hopfenanbau, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder aus dem Ortsbild verschwand.
Vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Brauerei 30 Mitarbeiter, in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Belegschaft auf 60.


== Weblinks und Quellen ==
Für das Maischverfahren stand ab 1929 das Geheimrezept des bayrischen Bierbrauers Peter Stiglbauer zur Verfügung, der aus Viechtach in Bayern nach Oberdollendorf zugezogen war (vgl. dazu: [https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/vmuseum/historie/zeige_objekt.php?auswahl=12927&suche=&reihe=-2901-16447-16448-16449-16450-16452-16451-16674-16675-16673-12927-1020-16654-16453 virtuellesbrueckenhofmuseum.de]).
*Artikel im [https://ga.de/bonn/beuel/oberkasseler-brauerei-kehrt-mit-neuem-pils-zurueck_aid-61571147 Bonner General-Anzeiger vom 19.7.2021: Oberkasseler Brauerei kehrt mit neuem Pils zurück]
 
*[https://www.facebook.com/people/Oberkasseler-Brauerei/100054327019726/ facebook: Oberkasseler Brauerei]
Ab 1982 wurde auf dem Gelände in Oberkassel kein Bier mehr gebraut, sondern das Bier kam von der [[Kurfürstenbrauerei Bonn]]. Die Oberkasseler Brauerei wurde geschlossen. Im Jahr 1986 meldete das Unternehmen  dann Konkurs an.
 
== Literatur ==
* Heimatverein Bonn-Oberkassel e.V.: "Lecker Bierche aus der Oberkasseler Brauerei" - über die Gaststätten und die Brauerei in Kaassel, Band 29 der Schriftenreihe des Heimatvereins, Bonn-Oberkassel 2024
 
== Weblinks und weitere Quellen ==
*Dennis Scherer, Artikel im [https://ga.de/bonn/beuel/oberkasseler-brauerei-kehrt-mit-neuem-pils-zurueck_aid-61571147 Bonner General-Anzeiger vom 19.7.2021: Oberkasseler Brauerei kehrt mit neuem Pils zurück]
*[[Ebba Hagenberg-Miliu]], Artikel im [https://ga.de/bonn/beuel/brauerei-in-oberkassel-100-jahre-lecker-bierche_aid-119942153 Bonner General-Anzeiger vom 15.10.2024: Als in Oberkassel noch Pils gebraut wurde]
*[https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/vmuseum/historie/abfrage_sql.php?rolle=ja&serie=Oberkasseler%20Brauerei virtuellesbrueckenhofmuseum.de (Fotos der ehemaligen Brauerei)]
*[https://www.facebook.com/people/Oberkasseler-Brauerei/100054327019726/ facebook-Seite mit Fundstücken zur Oberkasseler Brauerei]
* [https://www.beerbellycologne.de/collections/seven-mountains-brewery?srsltid=AfmBOoo8XP6Hn7OEUZsthw0uj7l_3fyZjmsrLwbdifRitoGxyzjdOKL_ Seven Mountain Brewery Königswinter]




[[Kategorie: Beuel]]
[[Kategorie: Beuel]]

Aktuelle Version vom 16. Oktober 2024, 21:34 Uhr

Die von Hubert Dreesen (1844-1918) gegründete Brauerei in Oberkassel entstand zu Beginn der 1870-er Jahre (andere sprechen vom Gründungsjahr 1866). Sie bestand mehr als 100 Jahre. Im Jahr 1983 wurde sie geschlossen und das gesamte Gebäude niedergelegt. Die Oberkasseler Brauerei befand sich an der Hauptstraße, die jetzt Königswinterer Straße heißt. Heute sind dort Büros entstanden.

Geschichte

Mit der Schließung der Oberkasseler Brauerei endete eine rund 600 Jahre alte Bierbrautradition am Ort. Bereits um 1360 soll es dort einen „braxator“, also einen Brauer gegeben haben. Und ab dem 17. Jahrhundert rodeten Bauern in Oberkassel ihre Weingärten für den Hopfenanbau, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aber wieder aus dem Ortsbild verschwand.

Es ist zu vermuten, dass die Brauerei an der Königswinterer Straße Ende 1872 gegründet wurde, auch wenn es nur noch spärliche Unterlagen zum Unternehmen gibt. Für eine Gründung zu dieser Zeit sprechen insbesondere zwei Anzeigen aus dem Jahr 1873, in denen neben einem „erfahrenen Brauerburschen“ auch zwei „Brauergehülfen“ und ein Fuhrknecht gesucht wurden.

Die Brauerei entwickelte sich zunehmend positiv. Ein Beleg ist eine weitere Anzeige eines Bierhändlers in der Bonner Zeitung vom 18. Januar 1888, in der für „Feinstes Export-Tafelbier“ der „bestrenommirten Dampf-Bierbrauerei Hubert Dreesen in Obercassel bei Bonn“ geworben wurde.

Im gleichen Jahr entstand die Obercasseler Bierbrauerei-Gesellschaft und 1899 die Obercasseler Brauerei AG, nachdem eine Aktiengesellschaft die Brauerei übernommen hatte. Der Gründer blieb in dieser Zeit noch bis zum Jahr 1905 Vorstand der „Obercasseler Bierbrauerei Gesellschaft vormals Hubert Dreesen“.

Vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Brauerei 30 Mitarbeiter, in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Belegschaft auf 60.

Für das Maischverfahren stand ab 1929 das Geheimrezept des bayrischen Bierbrauers Peter Stiglbauer zur Verfügung, der aus Viechtach in Bayern nach Oberdollendorf zugezogen war (vgl. dazu: virtuellesbrueckenhofmuseum.de).

Ab 1982 wurde auf dem Gelände in Oberkassel kein Bier mehr gebraut, sondern das Bier kam von der Kurfürstenbrauerei Bonn. Die Oberkasseler Brauerei wurde geschlossen. Im Jahr 1986 meldete das Unternehmen  dann Konkurs an.

Literatur

  • Heimatverein Bonn-Oberkassel e.V.: "Lecker Bierche aus der Oberkasseler Brauerei" - über die Gaststätten und die Brauerei in Kaassel, Band 29 der Schriftenreihe des Heimatvereins, Bonn-Oberkassel 2024

Weblinks und weitere Quellen