Kloster Heisterbach: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Grenzstein Kloster Heisterbach IMG 0017.jpg|thumb|Grenzstein des Klosters Heisterbach]]
[[Datei:Chorruine Heisterbach IMG 0071.jpg|thumb|Chorruine Heisterbach]]
'''Kloster Heisterbach''' war eine ehemalige Zisterzienserabtei im Tal des [[Heisterbach]]s im [[Siebengebirge]] und offenbar in einem Buchenwald gelegen. "Heister" werden junge Buchenstämme genannt. Unmittelbar am Klostergelände vorbei fließt der Bach ''Brüchsiefen'', ein Zufluß des Heisterbachs.
'''Kloster Heisterbach''' war eine ehemalige Zisterzienserabtei im Tal des [[Heisterbach]]s im [[Siebengebirge]] und offenbar in einem Buchenwald gelegen. "Heister" werden junge Buchenstämme genannt.  
 
Unmittelbar am Klostergelände vorbei fließt der Bach ''Brüchsiefen'', ein Zufluß des Heisterbachs.


Als bedeutenstes Relikt der ehemaligen mittelalterlichen Klosteranlage, ursprünglich Kloster „Maria im Peterstal in Heisterbach“ genannt, ist die Chorruine erhalten geblieben, die zwischen Oberdollendorf und Heisterbacherrott liegt, heute Ortsteile von [[Königswinter]].
Als bedeutenstes Relikt der ehemaligen mittelalterlichen Klosteranlage, ursprünglich Kloster „Maria im Peterstal in Heisterbach“ genannt, ist die Chorruine erhalten geblieben, die zwischen Oberdollendorf und Heisterbacherrott liegt, heute Ortsteile von [[Königswinter]].


== Caesarius von Heisterbach ==
== Caesarius von Heisterbach ==
[[Datei:Grenzstein Kloster Heisterbach IMG 0017.jpg|thumb|Grenzstein des Klosters Heisterbach]]
In der noch jungen Zisterzienser-Abtei in Heisterbach wirkte im 13. Jahrhundert der Mönch Caesarius von Heisterbach (* um 1180 + um 1240), zugleich ein produktiver Schriftsteller, von dem 39 Schriften verfasst wurden. Seine Schriften fanden bereits im Mittelalter große Beachtung.  
In der noch jungen Zisterzienser-Abtei in Heisterbach wirkte im 13. Jahrhundert der Mönch Caesarius von Heisterbach (* um 1180 + um 1240), zugleich ein produktiver Schriftsteller, von dem 39 Schriften verfasst wurden. Seine Schriften fanden bereits im Mittelalter große Beachtung.  
* '''vgl. dazu:''' Swen Holger Brunsch, Caesarius von Heisterbach, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/caesarius-von-heisterbach-/DE-2086/lido/57c6879c59b097.08268411 (abgerufen am 25.09.2023)
* '''vgl. dazu:''' Swen Holger Brunsch, Caesarius von Heisterbach, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/caesarius-von-heisterbach-/DE-2086/lido/57c6879c59b097.08268411 (abgerufen am 25.09.2023)


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Chorruine Heisterbach IMG 0071.jpg|thumb|Chorruine Heisterbach]]
[[Datei:Informationen zur Chorruine IMG 0070.jpg|thumb|Informationen zur Chorruine]]
[[Datei:Informationen zur Chorruine IMG 0070.jpg|thumb|Informationen zur Chorruine]]
Im Jahr 1189 hatte sich ein Dutzend Mönche des Zisterzienserorden, 1098 durch Robert von Molesme gegründet, aus der Abtei Himmerod in der Eifel zunächst in einem ehemaligen Augustinerkloster auf dem 331 m hohen Stromberg (dem heutigen Petersberg) angesiedelt, um ein Gott zugewandtes Leben in Einsamkeit und Armut zu führen. Die Grundmauern der Ordensniederlassung sind noch heute auf dem Petersberg zu besichtigen. Doch schon im Jahr 1193 zogen die Mönche ins heutige Heisterbachtal und begannen am Fuße des Weilbergs (247 m hoch) mit dem Bau eines neuen Klosters, umgeben von fruchtbarem Land und ohne den Wassermangel, der auf dem Stromberg den Alltag bestimmt hatte. In Heisterbach entstand auch die damals wohl größte Kirche des Rheinlands, die der Gottesmutter Maria geweiht wurde und mit 17 Altären ausgestattet war. Der Ausbau dieser 88 m langen Abteikirche als dreischiffige Pfeilerbasilika im romanischem Stil erfolgte ab dem Jahr 1202, die Weihe fand am 18. Oktober 1237 statt. Der verwendete Latit für die Kirche wurde im Steinbruch am Stenzelberg gewonnen.
Im Jahr 1189 hatte sich ein Dutzend Mönche des Zisterzienserorden, 1098 durch Robert von Molesme gegründet, aus der Abtei Himmerod in der Eifel zunächst in einem ehemaligen Augustinerkloster auf dem 331 m hohen Stromberg (dem heutigen Petersberg) angesiedelt, um ein Gott zugewandtes Leben in Einsamkeit und Armut zu führen. Die Grundmauern der Ordensniederlassung sind noch heute auf dem Petersberg zu besichtigen.  
 
Doch schon im Jahr 1193 zogen die Mönche ins heutige Heisterbachtal und begannen am Fuße des Weilbergs (247 m hoch) mit dem Bau eines neuen Klosters, umgeben von fruchtbarem Land und ohne den Wassermangel, der auf dem Stromberg den Alltag bestimmt hatte.  
 
[[Datei:Klostergelände Heisterbach IMG 0063.jpg|thumb|Klostergelände Heisterbach]]
In Heisterbach entstand auch die damals wohl größte Kirche des Rheinlands, die der Gottesmutter Maria geweiht wurde und mit 17 Altären ausgestattet war. Der Ausbau dieser 88 m langen Abteikirche als dreischiffige Pfeilerbasilika im romanischem Stil erfolgte ab dem Jahr 1202, die Weihe fand am 18. Oktober 1237 statt. Der verwendete Latit für die Kirche wurde im Steinbruch am Stenzelberg gewonnen.


[[Datei:Torhaus Heisterbach IMG 0058.jpg|thumb|Barockes Torhaus Heisterbach]]
[[Datei:Torhaus Heisterbach IMG 0058.jpg|thumb|Barockes Torhaus Heisterbach]]
[[Datei:Klostergelände Heisterbach IMG 0062.jpg|thumb|Klostergelände Heisterbach]]
[[Datei:Klostergelände Heisterbach IMG 0062.jpg|thumb|Klostergelände Heisterbach]]
[[Datei:Klostergelände Heisterbach IMG 0063.jpg|thumb|Klostergelände Heisterbach]]
Im Jahr 1327 war die komplette Klosteranlage fertiggestellt. Teile des vor 1448 entstandenen "Heisterbacher Altars", ein Flügelaltar aus der Werkstatt eines anonymen Kölner Meisters, befinden sich heute unter anderem im Kölner Wallraf-Richartz-Museum und in der Münchener Alten Pinakothek.
Im Jahr 1327 war die komplette Klosteranlage fertiggestellt. Teile des vor 1448 entstandenen "Heisterbacher Altars", ein Flügelaltar aus der Werkstatt eines anonymen Kölner Meisters, befinden sich heute unter anderem im Kölner Wallraf-Richartz-Museum und in der Münchener Alten Pinakothek.


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