Voreifelbahn: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die Voreifelbahn''' ist eine zumeist zweigleisige, nicht elektrifizierte Bahnstrecke, die von Bonn über das Vorgebirge und die Ville nach Euskirchen und in die Voreifel führt.
'''Die Voreifelbahn''' ist eine zumeist zweigleisige, nicht elektrifizierte Bahnstrecke, die von Bonn über das Vorgebirge und die Ville nach Euskirchen und in die Voreifel führt.


Die Bahnstrecke wurde am 7. Juni 1880 als Sekundärbahn eröffnet, wobei es zu dieser Zeit nur Bahnhofsgebäude an den Stationen in [[Bonn]], [[Duisdorf]], [[Bahnhof Kottenforst| Kottenforst]] ("Kaiserbahnhof"), [[Meckenheim]], [[Rheinbach]], [[Swisttal|Odendorf]] und Kuchenheim gab.  
Die Bahnstrecke wurde am 7. Juni 1880 als Sekundärbahn eröffnet, wobei es zu dieser Zeit nur Bahnhofsgebäude an den Stationen in [[Bonn]], [[Duisdorf]], [[Bahnhof Kottenforst| Kottenforst]] ("Kaiserbahnhof"), [[Meckenheim]], [[Rheinbach]], [[Swisttal|Odendorf]] und Kuchenheim gab.  


Die Strecke von Bonn nach Euskirchen mit ihrer Verbindung in die Eifel und nach Düren und Aachen gewann an Wichtigkeit. So wurde die als Sekundärbahn eröffnete Strecke zum 1.Juni 1890 in eine Vollbahn umgewandelt. Umbauten ermöglichten die Heraufsetzung der Höchstgeschwindigkeit, so dass sich die Fahrzeit zwischen Bonn und Euskirchen von 89 auf 66 Minuten verkürzte. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das gesamte Gebiet links des Rheines, einschließlich der rechtsrheinischen Brückenköpfe um Mainz, Koblenz und Köln im Umkreis von 30km um diese Städte, durch alliierte Truppen besetzt. Frankreich wollte sich einen dauernden Einfluss auf das linke Rheinufer sichern. England und die USA wirkten aber einer vollständigen Loslösung vom Deutschen Reich entgegen. Nachdem die Franzosen im Februar 1923 auch das rechte Rheinufer zwischen Köln, Koblenz und Mainz besetzten, um auch die dortige Eisenbahn unter ihre Kontrolle zu bringen, ließen sie die Strecke Düren nach Bonn zweigleisig ausbauen. Dadurch rollte im Personen- wie auch im Gütertransport erheblicher Mehrverkehr über Bonn. Die Bahnhöfe Duisdorf und [[Bahnhof Witterschlick|Witterschlick (eröffnet 1903)]] waren vor allem für die Güterabfertigung von besonderer Bedeutung.  Es kamen hier unter anderem Glaswaren, Keramikprodukte und Ton zum Versand.  
Die Strecke von Bonn nach Euskirchen mit ihrer Verbindung in die Eifel und nach Düren und Aachen gewann an Wichtigkeit. So wurde die als Sekundärbahn eröffnete Strecke zum 1.Juni 1890 in eine Vollbahn umgewandelt. Umbauten ermöglichten die Heraufsetzung der Höchstgeschwindigkeit, so dass sich die Fahrzeit zwischen Bonn und Euskirchen von 89 auf 66 Minuten verkürzte.  
 
Nach dem 1. Weltkrieg wurde das gesamte Gebiet links des [[Rhein]]s, einschließlich der rechtsrheinischen Brückenköpfe um Mainz, Koblenz und Köln im Umkreis von 30 km um diese Städte, durch alliierte Truppen besetzt. Frankreich wollte sich einen dauernden Einfluss auf das linke Rheinufer sichern. England und die USA wirkten aber einer vollständigen Loslösung vom Deutschen Reich entgegen. Nachdem die Franzosen im Februar 1923 auch das rechte Rheinufer zwischen Köln, Koblenz und Mainz besetzten, um auch die dortige Eisenbahn unter ihre Kontrolle zu bringen, ließen sie die Strecke Düren nach Bonn zweigleisig ausbauen. Dadurch rollte im Personen- wie auch im Gütertransport erheblicher Mehrverkehr über Bonn. Die Bahnhöfe Duisdorf und [[Bahnhof Witterschlick|Witterschlick (eröffnet 1903)]] waren vor allem für die Güterabfertigung von besonderer Bedeutung.  Es kamen hier unter anderem Glaswaren, Keramikprodukte und Ton zum Versand.  


Das Fachwerkgebäude des Bahnhofs Kottenforst war und ist ein besonderes bauliches Kleinod. Er diente seinerzeit als „hoheitlicher“ Bahnanschluss in das wildreiche Jagdrevier des Kottenforsts, was auch Prinz Wilhelm von Preußen als Student an der Universität Bonn und später als Kaiser Wilhelm II. nutzte.
Das Fachwerkgebäude des Bahnhofs Kottenforst war und ist ein besonderes bauliches Kleinod. Er diente seinerzeit als „hoheitlicher“ Bahnanschluss in das wildreiche Jagdrevier des Kottenforsts, was auch Prinz Wilhelm von Preußen als Student an der Universität Bonn und später als Kaiser Wilhelm II. nutzte.
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Nach den im Frühjahr 2023 vorgestellten Plänen der Bahn sollen die derzeit eingesetzten Dieselzüge auf der Voreifelstrecke bald der Vergangenheit angehören. Bis Ende 2026 soll die Strecke zwischen Bonn, der Voreifel und Euskirchen elektrifiziert sein, ebenso deren Verlängerung, die Erfttalbahn bis Bad Münstereifel. Während - wie bisher - ein 15-Minuten-Takt zwischen Rheinbach und Bonn vorgesehen ist sowie ein 30-Minuten-Takt bis Euskirchen, soll es in weiterer Zukunft auch Änderungen im Haltestellenbereich geben mit weiteren S 23-Haltepunkten in Alfter-Volmershoven/Heidgen und Rheinbach-Oberdrees.
Nach den im Frühjahr 2023 vorgestellten Plänen der Bahn sollen die derzeit eingesetzten Dieselzüge auf der Voreifelstrecke bald der Vergangenheit angehören. Bis Ende 2026 soll die Strecke zwischen Bonn, der Voreifel und Euskirchen elektrifiziert sein, ebenso deren Verlängerung, die Erfttalbahn bis Bad Münstereifel. Während - wie bisher - ein 15-Minuten-Takt zwischen Rheinbach und Bonn vorgesehen ist sowie ein 30-Minuten-Takt bis Euskirchen, soll es in weiterer Zukunft auch Änderungen im Haltestellenbereich geben mit weiteren S 23-Haltepunkten in Alfter-Volmershoven/Heidgen und Rheinbach-Oberdrees.
== siehe auch ==
* [[Bahnhof Kottenforst]]
* [[Bahnhof Meckenheim]]
* [[Bahnhof Odendorf]]
* [[Bahnhof Rheinbach]]
* [[Bahnhof Witterschlick]]
* [[Bahnhaltepunkt Bonn-Duisdorf]]


==Weblinks und Quellen==
==Weblinks und Quellen==
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*[[General-Anzeiger]] vom 24.3.2023: [https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/alfter/voreifelbahn-s-23-dichterer-takt-weitere-haltestellen-geplant_aid-87233851 Zukunft der Voreifelbahn - Dichterer Takt und weitere Haltestellen für die S 23 geplant]
*[[General-Anzeiger]] vom 24.3.2023: [https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/alfter/voreifelbahn-s-23-dichterer-takt-weitere-haltestellen-geplant_aid-87233851 Zukunft der Voreifelbahn - Dichterer Takt und weitere Haltestellen für die S 23 geplant]
*Volkhard Stern: ''Verkehrsknoten Bonn''. EK-Verlag GmbH, 2015, ISBN 978-3-8446-6207-8.
*Volkhard Stern: ''Verkehrsknoten Bonn''. EK-Verlag GmbH, 2015, ISBN 978-3-8446-6207-8.
*Reinhard Schmoeckel und Klaus Kemp: ''150 Jahre Eisenbahn in Bonn''. hrsg. von der Stadt Bonn. Bonn: Stadt Bonn, 1994. ISBN 3-922832-11-3.
*Reinhard Schmoeckel und Klaus Kemp: ''150 Jahre Eisenbahn in Bonn''. hrsg. von der Stadt Bonn. Bonn: Stadt Bonn, 1994, ISBN 978-3-922832-11-3.
*[[wikipedia:de:Bahnhof_Meckenheim_Kottenforst|Bahnhof Meckenheim-Kottenforst]]
*[[wikipedia:de:Voreifelbahn|Voreifelbahn]]
*[[wikipedia:de:Voreifelbahn|Voreifelbahn]]
*[[wikipedia:de:Baureihe_515|Baureihe 515]]
*[[wikipedia:de:Baureihe_515|Baureihe 515]]
*[[wikipedia:de:Einheitsdampflokomotive|Einheitsdampflokomotive]]
*[[wikipedia:de:Einheitsdampflokomotive|Einheitsdampflokomotive]]
*[[wikipedia:de:DB-Baureihe_50.40|DB-Baureihe 50]]
*[[wikipedia:de:DB-Baureihe_50.40|DB-Baureihe 50]]


[[Kategorie: Bonn]]
[[Kategorie: Bonn]]
[[Kategorie: Rhein-Sieg-Kreis]]  
[[Kategorie: Eisenbahn]]
 
[[Kategorie: Meckenheim]]
[[Kategorie: Rheinbach]]
[[Kategorie: Rhein-Sieg-Kreis]]
[[Kategorie: Rhein-Sieg-Kreis]]
[[Kategorie: Swisttal]]
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