Kreuzkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Kirche entstand nach den Plänen des damaligen Bonner Universitätsbaumeisters August Dieckhoff; am 15. Dezember 1866 wurde der Grundstein für die Kirche am Kaiserplatz gelegt. <ref>Willy Weyres, Albrecht Mann, Handbuch zur Rheinischen Baukunst des 19. Jahrhunderts ''1800–1880.''</ref> Die Einweihung erfolgte am 18. Dezember 1871.
Die Kirche entstand nach den Plänen des damaligen Bonner Universitätsbaumeisters August Dieckhoff; am 15. Dezember 1866 wurde der Grundstein für die Kirche am Kaiserplatz gelegt. <ref>Willy Weyres, Albrecht Mann, Handbuch zur Rheinischen Baukunst des 19. Jahrhunderts ''1800–1880.''</ref> Die Einweihung erfolgte am 18. Dezember 1871.


Es entstand die größte evangelische Kirche im Rheinland und seit mehr als hundert Jahren ein Wahrzeichen des Protestantismus in Bonn und der Bonner Region. Mit der Herrschaft der Preußen war auch der Protestantismus ins ansonsten mehr oder weniger rein katholische Rheinland gekommen. Die Schlosskirche im Uni-Hauptgebäude reichte schon bald nicht mehr für die vielen Gläubigen aus. Deshalb fand 1866 die Grundsteinlegung für die „Kirche am Kaiserplatz“ statt – die evangelische Gemeinde war längst auf etwa 2.500 Gläubige angewachsen. 141.000 Thaler wurden seinerzeit für den Neubau aufgetrieben, der Ende 1871 fertig gestellt wurde. 1897 war eine erste Renovierung der Kirche fällig, 1935 eine zweite – bis dann das Gotteshaus zwei Luftangriffen im  Oktober und Dezember 1944 zum Opfer fiel. 1946 aber schon wurde die Krypta als Notkirche hergerichtet, die 1947 den Namen Kreuzkirche erhielt. 1950 gewann ein Baurat aus Trier den Wettbewerb für den Wiederaufbau der Kirche, der im März 1954 dann vollendet war.  
Es entstand die größte evangelische Kirche im Rheinland und seit mehr als hundert Jahren ein Wahrzeichen des Protestantismus in Bonn und der Bonner Region. Mit der Herrschaft der Preußen war auch der Protestantismus ins ansonsten mehr oder weniger rein katholische Rheinland gekommen. Die Schlosskirche im Uni-Hauptgebäude reichte schon bald nicht mehr für die vielen Gläubigen aus. Deshalb fand 1866 die Grundsteinlegung für die „Kirche am Kaiserplatz“ statt – die evangelische Gemeinde war längst auf etwa 2.500 Gläubige angewachsen. 141.000 Thaler wurden seinerzeit für den Neubau aufgetrieben, der Ende 1871 fertig gestellt wurde. 1897 war eine erste Renovierung der Kirche fällig, 1935 eine zweite – bis dann das Gotteshaus zwei Luftangriffen im  Oktober und Dezember 1944 zum Opfer fiel. 1946 aber schon wurde die Krypta als Notkirche hergerichtet, die 1947 den Namen Kreuzkirche erhielt. 1950 gewann ein Baurat aus Trier den Wettbewerb für den Wiederaufbau der Kirche, der im März 1954 dann vollendet war. Am 28. März 1954 wurde die wiedererrichtete Kreuzkirche am Kaiserplatz eingeweiht.


Doch die heutige Kreuzkirche hat nicht nur Baugeschichte geschrieben: 1933 war zwar bei der Neubildung des Presbyteriums die Liste der (NS-treuen) Deutschen Christen stärkste Fraktion geworden, aber ohne entscheidende Mehrheit. Über die Liste für die Freiheit des Evangeliums war Professor Karl Barth Mitglied des Presbyteriums geworden. So kam es 1934 zum „Bonner Bekenntnis“, einem Vorläufer der Barmer Theologischen Erklärung. Desgleichen wurde eine Erklärung gegen die Einführung des Führerprinzips und des Arierparagraphen in der Kirche verabschiedet.
Doch die heutige Kreuzkirche hat nicht nur Baugeschichte geschrieben: 1933 war zwar bei der Neubildung des Presbyteriums die Liste der (NS-treuen) Deutschen Christen stärkste Fraktion geworden, aber ohne entscheidende Mehrheit. Über die Liste für die Freiheit des Evangeliums war Professor Karl Barth Mitglied des Presbyteriums geworden. So kam es 1934 zum „Bonner Bekenntnis“, einem Vorläufer der Barmer Theologischen Erklärung. Desgleichen wurde eine Erklärung gegen die Einführung des Führerprinzips und des Arierparagraphen in der Kirche verabschiedet.
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