Kirche Sankt Petrus und Paulus Ludendorf

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Die Kirche St. Petrus und Paulus im Swisttaler Ortsteil Ludendorf (Pastoratsstr. 12) gehört zum „Seelsorgebereich Swisttal“.

Durch das kleine Portal unterhalb des verschieferten Turmaufsatzes betritt man die Kirche. Im gegenüber liegenden Chor der Kirche belichten zwei bunte Fenster aus 1895 und von Hans Müller-Hickler aus 1897 den Altarbereich mit dem großen Kreuz über dem schlichten Altartisch. Die großformatigen Fensterfronten rechts und links im flachgedeckten Kirchenschiff wurden bei der Umgestaltung der Kirche neu geschaffen und versetzen diese in helles Licht.

Bauwerk und Geschichte

Der Ort Ludendorf wurde im Jahr 1177 erstmals als „Ludentorp“ urkundlich erwähnt, 1274 lautete die Ortsbezeichnung „Ludolfstorp“. Der Edelherr Konrad von Diest stiftete hier vermutlich im Jahr 1305 eine Kapelle und Ritter Franz von Diest stattete diese aus und sorgte für die Bezahlung eines Geistlichen. Der große Zehnt und das Kirchenpatronat standen der Benediktinerabtei in Siegburg zu, später den Pröpsten im Tochterkloster in Oberpleis.

Für das Jahr 1852 wird von einer zerfallenen, einschiffigen Kirche in Ludendorf berichtet, die damals wiederhergestellt und durch den Anbau eines Chores erweitert wurde. Es entstand ein einschiffiger und verputzter Bruchsteinbau mit vorgesetztem Westturm und halbkreisförmig geschlossenem Chor. Die kleine Kirche war etwa 26 m lang und nur 6,50 m breit. Entsprechend fällt der Blick auf einer älteren Fotografie in eine enge Dorfkirche, auf deren linken Seite eine schmale Kanzel eingebaut war. Davor befand sich auf der linken Wandseite das wertvolle mittelalterliche Holzkreuz, das auch heute noch die Kirche schmückt.

Sehr viel großzügiger wirkt der Kirchenraum, der bei einer grundlegenden Umgestaltung der Kirche in den Jahren 1968-1970 unter Leitung des Architekten Willy Landsberg entstanden ist. Seinerzeit wurde das ehemalige Langschiff der Kirche niedergelegt und durch einen beidseitig erweiterten Beton-Neubau ersetzt, wodurch eine durch zwei Seitenschiffe erweiterte Kirche entstand. Von der Rheinbacher Glasfachschule stammen die 3,50 × 5,80 m großen Glasfenster auf beiden Seiten, die die Kirche zu einem Licht durchfluteten Raum machen. Auf beiden Seiten wurde die Kirche dabei um je 4,25 m verbreitert.

Unverändert erhebt sich der alte Kirchturm mit achtseitigem Schieferhelm in zwei Geschossen. Die Kirche betritt man durch die Westtüre, über der sich ein Gesims und ein kleines Rundfenster befinden. Die aus Eichenholz gefertigte Kirchentüre ist verziert, unter anderem mit dem christologischen Trigramm IHS, auch Christusmonogramm genannt.

Das mittelalterliche „Ludendorfer Kreuz“ , wohl aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts, hat seinen Platz im halbrunden Chorraum über dem Altar gefunden. Es wurde in den 1980-er Jahren aufwändig restauriert. Bis heute nicht geklärt ist, wie das wertvolle Kreuz seinen Weg in den kleinen Ort Ludendorf gefunden hat.

Im Chor zeigt das linke Fenster aus 1897 den heiligen Sankt Petrus, das rechte Chorfenster den heiligen Sankt Michael im Kampf mit dem Drachen.

Im Kircheninnern steht der Taufstein aus dem Jahre 1697. Auf einer Inschrift werden als Stifter Ferdinand Reimbach, Burggraf und Statthalter von Tomberg sowie seine Ehefrau Catharina Labs genannt.

Die heutige Kirchenorgel mit 838 klingenden Pfeifen stammt aus der Werkstatt der Firma Siegfried Schulte in Odenthal – Scheuren und wurde am 17. Mai 1986 geweiht. Sie bietet mit einem dritten Manual erweiterte Spielmöglichkeiten.

Zur jährlichen Kräuterweihe in Ludendorf werden in den Gärten und an den Feldrainen Kräuter und Blumen gesammelt und mit jeweils einer Rose, welche die Gottesmutter Maria symbolisieren soll, zu kleinen Sträußen gebunden.

Ein gepflanzter Apfelbaum im Pfarrgarten und eine Linde vor dem Dorfhaus erinnern an die Flutkatastrophe 2021.

Literatur

  • Hans Peter Schiffer, Kirchen und Kapellen in der Gemeindeswisttal, Kall 2019
  • Peter Wißkirchen, Christus kam bis Ludendorf, Weilerswist 2019

Weblinks und Quellen