Jüdische Geschichte und Kultur in Bornheim: Unterschied zwischen den Versionen

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In den 1930er Jahren lebten 110 Juden in [[Bornheim]]. Es wird geschätzt, dass 70 von ihnen Opfer der Nationalsozialisten wurden. An ihr Schicksal erinnern 55 Stolpersteine im Stadtgebiet. <ref>[https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/bornheim/wie-juden-aus-bornheim-den-holocaust-ueberlebten_aid-48566237 General-Anzeiger vom 27.1.2020: Wie Juden aus Bornheim den Holocaust überlebten]</ref>
In den 1930er Jahren lebten 110 Juden in [[Bornheim]]. Es wird geschätzt, dass 70 von ihnen Opfer der Nationalsozialisten wurden. An ihr Schicksal erinnern 55 Stolpersteine im Stadtgebiet. <ref>[https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/bornheim/wie-juden-aus-bornheim-den-holocaust-ueberlebten_aid-48566237 General-Anzeiger vom 27.1.2020: Wie Juden aus Bornheim den Holocaust überlebten]</ref>


Neben vier jüdischen Friedhöfen ist in [[Bornheim]] ein Synagogenstandort bekannt. Der jüdische Friedhof Bornheims ist geschlossen, ebenso wie die Friedhöfe in Hersel und Walberberg. Die jüdischen Gemeinden wurden in der Zeit von 1940 bis 1945 vernichtet.
Neben vier jüdischen Friedhöfen ist in [[Bornheim]] ein Synagogenstandort und ein Bethaus in Hersel bekannt. Der jüdische Friedhof Bornheims ist geschlossen, ebenso wie die Friedhöfe in Hersel und Walberberg. Die jüdischen Gemeinden wurden in der Zeit von 1940 bis 1945 vernichtet.


== Aktion Stolpersteine ==
== Aktion Stolpersteine ==
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== Orte des Erinnerns ==
== Orte des Erinnerns ==
[[Alter Jüdischer Friedhof am Hexenturm in Walberberg]]
[[Alter Jüdischer Friedhof am Hexenturm in Walberberg]]
* Der nicht mehr erhaltene ältere jüdische Friedhof in Walberberg lag oberhalb des sogenannten „Hexenturms“. Er wurde vom 18. Jahrhundert bis 1836 belegt. Grabsteine sind hier nicht mehr vorhanden. Eine Tafel an der benachbarten Pfarrkirche St. Walburga zum „Natur-Kultur-Pfad Walberberg" erläutert, dass der jüdische Friedhof bis zum 19. Jahrhundert am Hexenturm gelegen habe. Ab dem Jahr 1856 fanden Begräbnisse auf dem jüdischen Friedhof am Matthias-Claudius-Weg statt.
* Der nicht mehr erhaltene ältere jüdische Friedhof in Walberberg lag oberhalb des sogenannten „Hexenturms“. Er wurde vom 18. Jahrhundert bis 1836 belegt. Grabsteine sind hier nicht mehr vorhanden. Eine Tafel an der benachbarten Pfarrkirche St. Walburga zum „Natur-Kultur-Pfad Walberberg" erläutert, dass der jüdische Friedhof bis zum 19. Jahrhundert am Hexenturm gelegen habe. Ab dem Jahr 1856 fanden Begräbnisse auf dem jüdischen Friedhof am Matthias-Claudius-Weg statt.
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[[Bethaus in Hersel]]
[[Bethaus in Hersel]]
* Beginn vor 1843, Ende 1954
* Der Betsaal ist 1843 belegt und wurde 1896 grundlegend renoviert. Heute steht hier das örtliche Feuerwehrgerätehaus. Eine Hinweistafel am Gebäude verweist auf die Geschichte des Standorts:<br/>''Jüdisches Bethaus''<br/> ''An dieser Stelle stand das 1896 wiedereingeweihte Bethaus der jüdischen Gemeinde Hersel. Unter dem nationalsozialistischen Regime wurden die Mitglieder der Synagogengemeinde systematisch unterdrückt, verschleppt und ermordet. Das Bethaus musste um 1940 unter Zwang an die Gemeinde Hersel verkauft werden. Im Jahre 1954 errichtete man hier das heutige Feuerwehrgerätehaus.''<br/> ''Quelle: Stadtarchiv Bornheim''


[[Jüdischer Friedhof Hersel]]
[[Jüdischer Friedhof Hersel]]
* Beginn 1848 bis 1853
* Nachdem die Herseler Juden zunächst den Jüdischen Friedhof in der Lessingstraße in Bornheim mitbenutzt hatten, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts – vermutlich zwischen 1848 und 1853 – der bis 1942 belegte Friedhof an der Elbestraße (früher Karweg) in Hersel angelegt. Hier geben 34 Grabmale aus der Zeit zwischen 1854 und 1933 Aufschluss über die Geschichte der jüdischen Familien in den Bornheimer Rheinorten.


[[Jüdischer Friedhof Lessingstraße in Bornheim]]
[[Jüdischer Friedhof Lessingstraße in Bornheim]]
* Der Friedhof datiert möglicherweise schon aus dem 16. Jahrhundert, der älteste Grabstein ist von 1771. Es sind 107 Grabstätten erhalten, insgesamt 110 Inschriften aus den Jahren 1771 bis 1938 sind in der epidat-Datenbank des Essener Salomon Ludwig Steinheim-Instituts dokumentiert. Auf dem Bornheimer Friedhof wurden auch in Hersel, Heimerzheim und Sechtem verstorbene Juden bestattet.  
* Der Friedhof wurde möglicherweise schon im 16. Jahrhundert angelegt, der älteste Grabstein ist von 1771. 111 Grabmale und Fragmente aus den Jahren zwischen 1771 und 1938 sind auf dem Friedhof erhalten, insgesamt 110 Inschriften sind in der epidat-Datenbank des Essener Salomon Ludwig Steinheim-Instituts dokumentiert. Auf dem Bornheim Friedhof wurden auch in Hersel, Heimerzheim und Sechtem verstorbene Juden bestattet.  
* '''vgl. dazu:''' [http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=bor - Friedhof Bornheim - www.steinheim-institut.de]
* '''vgl. dazu:''' [http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=bor - Friedhof Bornheim - www.steinheim-institut.de]


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[[Kategorie: Bornheim]]
[[Kategorie: Rhein-Sieg-Kreis]]
[[Kategorie: Rhein-Sieg-Kreis]]
[[Kategorie: Jüdische Geschichte und Kultur]]
[[Kategorie: Jüdische Geschichte und Kultur]]
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