Bonner Republik: Unterschied zwischen den Versionen

 
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== Bundespräsidenten zur Zeit der Bonner Republik ==
== Bundespräsidenten zur Zeit der Bonner Republik ==
[[Datei:Villa Hammerschmidt.jpg|miniatur|Villa Hammerschmidt. <br/>Foto: Hans-Dieter Weber]]
[[Datei:Villa Hammerschmidt.jpg|miniatur|Villa Hammerschmidt. <br/>Foto: Hans-Dieter Weber]]
Im Jahr 1950 kaufte die Bundesrepublik Deutschland die [[Villa Hammerschmidt]]. Sie war von da an in der Bonner Republik erster Dienstsitz des Bundespräsidenten und wurde so in aller Welt bekannt. Die Villa Hammerschmidt dient heute nach Schloss Bellevue in Berlin als zweiter Dienstsitz des deutschen Staatsoberhauptes.
Am 12. September 1949 trat im Deutschen Bundestag in Bonn die Bundesversammlung zusammen und wählte Theodor Heuss zum ersten Bundespräsident der noch jungen Bundesrepublik. Um das Amt hatten sich der damalige FDP-Vorsitzende Heuss und der damalige SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher beworben.


Bundespräsidenten während der Zeit der „Bonner Republik“ in den Jahren 1949 bis 1999 waren:
Im Jahr 1950 kaufte die Bundesrepublik Deutschland die [[Villa Hammerschmidt]]. Sie war von da an in der Bonner Republik erster Dienstsitz des Bundespräsidenten und wurde so in aller Welt bekannt. Die Villa Hammerschmidt dient heute nach Schloss Bellevue in Berlin als zweiter Dienstsitz des deutschen Staatsoberhauptes, auch des amtierenden Amtsinhabers Frank-Walter Steinmeier.
* [[Theodor Heuss]]
 
Nach [[Theodor Heuss]] (1949-1959) wurden während der Zeit der „Bonner Republik“ in den Jahren 1949 bis 1999 zu Bundespräsidenten gewählt:  
* Heinrich Lübke (1959-1969, CDU), Gustav Heinemann (1969-1974, SPD), Walter Scheel (1974-1979, FDP), Karl Carstens (1979-1984, CDU), Richard von Weizsäcker (1984-1994, CDU), Roman Herzog (1994-1999, CDU), Johannes Rau (1999-2004, SPD). Johannes Rau wurde am 1. Juli 1999 im Rahmen der letzten Bundestagssitzung in Bonn als Bundespräsident vereidigt.


== Demonstrationen ==
== Demonstrationen ==
Politische (Protest-)Kundgebungen in Form von Demonstrationen gibt es zwar auch heute noch vereinzelt in Bonn,  aber längst nicht in der Vielzahl und Größenordnung wie zu Hauptstadtzeiten. Einen Anlass, gegen dieses oder jenes mit einem öffentlichen Aufmarsch Stellung zu beziehen, gab es statistisch gesehen vermutlich einmal pro Woche in der provisorischen Bundeshauptstadt.
[[Datei:Hofgarten Uni80.jpg|thumb|Hofgarten in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.]]
[[Datei:Hofgarten Uni80.jpg|thumb|Hofgarten in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.]]
Politische (Protest-)Kundgebungen in Form von Demonstrationen gibt es zwar auch heute noch vereinzelt in Bonn,  aber längst nicht in der Vielzahl und Größenordnung wie zu Hauptstadtzeiten. Einen Anlass, gegen dieses oder jenes mit einem öffentlichen Aufmarsch Stellung zu beziehen, gab es statistisch gesehen vermutlich einmal pro Woche in der provisorischen Bundeshauptstadt. Älteren Bonnern sind die größeren Kundgebungen noch in Erinnerung, wie jene gegen die Notstandsgesetze (1968), gegen den Vietnamkrieg (mehrmals in den 70er Jahren), vor allem aber jene, die sich im Oktober 1981 gegen den sogenannten Nato-Doppelbeschluss (unter SPD-Kanzler Helmut Schmidt) richtete: 300 000 Demonstranten hatten sich in Bonn eingefunden – rein rechnerisch ein Demonstrant pro Einwohner. Nur ein Bruchteil der Protestler konnte damals naturgemäß die zentrale Veranstaltung im Hofgarten live erleben. Das Erstaunliche: Wie diese Großdemo verliefen auch alle anderen, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, absolut friedlich; die Polizei hielt sich meist demonstrativ im Hintergrund, während die Bonner gelassen am Straßenrand standen und sich das Fahnen-Transparente-Sprechchöre-Spektakel betrachteten, immer nach dem Motto: „Lurens, de Zoch kütt“ – schau mal, der (eigentlich: Rosenmontags-)Zug kommt. Irgendwie muss die Friedfertigkeit der Einheimischen auf die Demonstranten übergesprungen sein.
Älteren Bonnern sind die größeren Kundgebungen noch in Erinnerung, wie jene gegen die Notstandsgesetze (1968), gegen den Vietnamkrieg (mehrmals in den 70er Jahren), vor allem aber jene, die sich im Oktober 1981 gegen den sogenannten Nato-Doppelbeschluss (unter SPD-Kanzler Helmut Schmidt) richtete: 300 000 Demonstranten hatten sich in Bonn eingefunden – rein rechnerisch ein Demonstrant pro Einwohner. Nur ein Bruchteil der Protestler konnte damals naturgemäß die zentrale Veranstaltung im Hofgarten live erleben. Das Erstaunliche: Wie diese Großdemo verliefen auch alle anderen, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, absolut friedlich; die Polizei hielt sich meist demonstrativ im Hintergrund, während die Bonner gelassen am Straßenrand standen und sich das Fahnen-Transparente-Sprechchöre-Spektakel betrachteten, immer nach dem Motto: „Lurens, de Zoch kütt“ – schau mal, der (eigentlich: Rosenmontags-)Zug kommt. Irgendwie muss die Friedfertigkeit der Einheimischen auf die Demonstranten übergesprungen sein.


In den 1980-er Jahre war der Bonner Hofgarten der zentrale Ort in der damaligen Bundeshauptstadt, wo die großen Friedensdemonstrationen  stattfanden.
In den 1980-er Jahre war der Bonner Hofgarten der zentrale Ort in der damaligen Bundeshauptstadt, wo die großen Friedensdemonstrationen  stattfanden.
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== siehe auch ==
== siehe auch ==
[[Datei:Kreuzbauten IMG 1389.jpg|thumb|An den Kreuzbauten im Stadtteil Hochkreuz]]
* [[75 Jahre Grundgesetz]]
* [[Altes Wasserwerk]]
* [[Berlin-Bonn-Gesetz]]
* [[Bundeshauptstadt]]
* [[Bundeshaus]]
* [[Bundeshaus]]
* [[Bundesstadt Bonn]]
* [[Bundesstadt Bonn]]
* [[Bundesviertel]]
* [[Gästehaus Petersberg]]
* [[Hofgarten]]
* [[Hofgarten]]
* [[Schloss Augustusburg Brühl]]
* [[Weg der Demokratie]]


== Weblinks und Quellen ==
== Weblinks und Quellen ==
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