Beueler Industriegeschichte: Unterschied zwischen den Versionen

Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 63: Zeile 63:
Jedoch verblasste der wirtschaftliche Erfolg in den 1980er Jahren und die Produktion wurde eingestellt. „Puzzi“ gibt es auch heute noch. Doch das Werk in dem es einst erfunden wurde, gibt es schon lange nicht mehr. Es wurde, nachdem es zu 100 Prozent dem Flick-Konzern gehörte, aus dem Handelsregister der Stadt Bonn gelöscht. Mindestens zwei Firmen haben jedoch die Namens- und Markenrechte der Produkte von der Firma rheinischen Schmirgelwerke erworben.<ref name=":2" /><ref>'''Aus den Bonner Handelsregistereinträgen HRA83 und HRB1091:'''
Jedoch verblasste der wirtschaftliche Erfolg in den 1980er Jahren und die Produktion wurde eingestellt. „Puzzi“ gibt es auch heute noch. Doch das Werk in dem es einst erfunden wurde, gibt es schon lange nicht mehr. Es wurde, nachdem es zu 100 Prozent dem Flick-Konzern gehörte, aus dem Handelsregister der Stadt Bonn gelöscht. Mindestens zwei Firmen haben jedoch die Namens- und Markenrechte der Produkte von der Firma rheinischen Schmirgelwerke erworben.<ref name=":2" /><ref>'''Aus den Bonner Handelsregistereinträgen HRA83 und HRB1091:'''


[[:Media:NW-Bonn HRA 83+HD-20230526112136.pdf|HRA 83: Am 1. September 1920 wurde das Unternehmen unter den Namen ''Rheinische Schmirgelwerke Wilhelm Jürges & Co''. im Handelsregister der Stadt Bonn, HRA 83, eingetragen, und seit 4. Januar 1934 als offene Handelsgesellschaft (OHG) geführt. Das Vermögen der OHG ist am 6.11.1969 auf die ''Carl Wilhelm Jürges Gesellschaft mit beschränkter Haftung'' (GmbH) übertragen. Die OHG ist mit der Eintragung der GmbH aufgelöst und erloschen. Die GmbH ist im HRB 1091 eingetragen.]]  
[[Medium:NW-Bonn HRA 83+HD-20230526112136.pdf|HRA 83: Am 1. September 1920 wurde das Unternehmen unter den Namen ''Rheinische Schmirgelwerke Wilhelm Jürges & Co''. im Handelsregister der Stadt Bonn, HRA 83, eingetragen, und seit 4. Januar 1934 als offene Handelsgesellschaft (OHG) geführt. Das Vermögen der OHG ist am 6.11.1969 auf die ''Carl Wilhelm Jürges Gesellschaft mit beschränkter Haftung'' (GmbH) übertragen. Die OHG ist mit der Eintragung der GmbH aufgelöst und erloschen. Die GmbH ist im HRB 1091 eingetragen.]]  


[[:Media:NW-Bonn HRB 1091+HD-20230526114620.pdf|HRB 1091: Am 8. September 1971 wurde durch Beschluss der Gesellschafterversammlung die Übertragung des Vermögen der GmbH auf die ''Feldmühle Anlagen- und Produktionsgesellschaft mit beschränkter Haftung'' beschlossen. Damit ist die bisherige Firma erloschen.]]</ref>
[[Medium:NW-Bonn HRB 1091+HD-20230526114620.pdf|HRB 1091: Am 8. September 1971 wurde durch Beschluss der Gesellschafterversammlung die Übertragung des Vermögen der GmbH auf die ''Feldmühle Anlagen- und Produktionsgesellschaft mit beschränkter Haftung'' beschlossen. Damit ist die bisherige Firma erloschen.]]</ref>


=== Guilleaume-Werk ===
=== Guilleaume-Werk ===
Zeile 78: Zeile 78:
Das Werk ist sehr jung auf Beueler Boden, aber schon fest verwurzelt und setzt die Tradition seines Inhaber und Leiter Gerhard Kopprasch in Pirna an der Elbe gegründete Unternehmen fort. Am 13. Dezember 1948 musste der Fabrikant seinen Besitz in Pirna verlassen und zog mit seiner Familie nach Beuel. Hier begann er aufs neue einen eigenen Betrieb aufzubauen. Im Januar 1950 hat er seine Werkstätten im ehemaligen Entgiftungsbunker in der Südstraße<ref name=":1">Südstraße, so hieß der Abschnitt zwischen Siegburger Straße bis zum Schwarzen Weg, sozusagen die Industriemeile in Beuel, bis sie durch einen Ratsbeschluss von 1955 in Königswinterer Straße umbenannt wurde.</ref> eingerichtet.
Das Werk ist sehr jung auf Beueler Boden, aber schon fest verwurzelt und setzt die Tradition seines Inhaber und Leiter Gerhard Kopprasch in Pirna an der Elbe gegründete Unternehmen fort. Am 13. Dezember 1948 musste der Fabrikant seinen Besitz in Pirna verlassen und zog mit seiner Familie nach Beuel. Hier begann er aufs neue einen eigenen Betrieb aufzubauen. Im Januar 1950 hat er seine Werkstätten im ehemaligen Entgiftungsbunker in der Südstraße<ref name=":1">Südstraße, so hieß der Abschnitt zwischen Siegburger Straße bis zum Schwarzen Weg, sozusagen die Industriemeile in Beuel, bis sie durch einen Ratsbeschluss von 1955 in Königswinterer Straße umbenannt wurde.</ref> eingerichtet.


Sie wurde die Keimzelle des Geko-Werkes, das sich in der kurzen Zeit von fünf Jahren zu einem der größten Industrieunternehmen der Stadt Beuel und zur bedeutendsten Tonmöbel-Spezialfabrik entwickelte. Schon vier Jahre nach seiner Gründung beschäftigte das Geko-Werk über 500 Mitarbeiter. Geko-Tonmöbel wurden, bundesweit, in Westeuropa und Amerika,  zu einem Begriff für die Qualitätsarbeit deutscher Serienfertigung.
Sie wurde die Keimzelle des „Geko”-Werkes, das sich in der kurzen Zeit von fünf Jahren zu einem der größten Industrieunternehmen der Stadt Beuel und zur bedeutendsten Tonmöbel-Spezialfabrik entwickelte. Schon vier Jahre nach seiner Gründung beschäftigte das „Geko”-Werk über 500 Mitarbeiter. „Geko”-Tonmöbel wurden, bundesweit, in Westeuropa und Amerika,  zu einem Begriff für die Qualitätsarbeit deutscher Serienfertigung.


1955/56 wurde das Unternehmen um eine neue, größere Produktionsstätte, das Geko-Werk II, an der Pützchen Chaussee erweitert.
Am  26.8.1955 veröffentlichte die Bonner Rundschau einen Artikel über das „Geko”-Werk:<ref>Der Artikel ist leider (noch) nicht digital verfügbar. Der Autor hat nur eine Fotokopie vom Stadtarchiv bekommen.</ref><blockquote>Vor sechs Jahren ein Trümmerhaufen:


Laut Handelsregistereintrag wurde am 26.10.1958 unter dem Aktenzeichen Bonn 13 N 58/58 vom A.G. Bonn das Konkursverfahren über die Firma eröffnet. Die Firma wurde am 21. Januar 1963 im Handelsregister gelöscht. <ref>[[:Media:NW-Bonn HRA 880+HD-20230525221902.pdf|Auszug aus dem Bonner Handelregister zur Firma Geko-Möbelfabrik Gerhard Kopprasch. Die Eröffnung des Konkursverfahrens und die Löschung der Firma sind aus dem Auszug ersichtlich ]]
''Heute Europas bedeutendste Tonmöbelfabrik''
 
<small>Das „Geko”-Werk in Beuel ist mit neuesten Modellen auf der Düsseldorfer Funkaustellung vertreten.</small></blockquote>1955/56 wurde das Unternehmen um eine neue, größere Produktionsstätte, das „Geko”-Werk II, an der Pützchen Chaussee erweitert.
 
Laut Handelsregistereintrag wurde am 26.10.1958 unter dem Aktenzeichen Bonn 13 N 58/58 vom A.G. Bonn das Konkursverfahren über die Firma eröffnet. Die Firma wurde am 21. Januar 1963 im Handelsregister gelöscht. <ref>[[Medium:NW-Bonn HRA 880+HD-20230525221902.pdf|Auszug aus dem Bonner Handelregister zur Firma Geko-Möbelfabrik Gerhard Kopprasch. Die Eröffnung des Konkursverfahrens und die Löschung der Firma sind aus dem Auszug ersichtlich ]]
</ref>
</ref>


283

Bearbeitungen