Beueler Industriegeschichte: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Geko - Möbel - Fabrik Gerhard Kopprasch e. K. ===
=== Geko - Möbel - Fabrik Gerhard Kopprasch e. K. ===
Das Werk ist sehr jung auf Beueler Boden, aber schon fest verwurzelt und setzt die Tradition seines Inhaber und Leiter Gerhard Kopprasch in Pirna an der Elbe gegründete Unternehmen fort. Am 13. Dezember 1948 musste der Fabrikant seinen Besitz in Pirna verlassen und zog mit seiner Familie nach Beuel. Hier begann er aufs neue einen eigenen Betrieb aufzubauen. Im Januar 1950 hat er seine Werkstätten im ehemaligen Entgiftungsbunker in der Südstraße<ref name=":1">Südstraße hieß in Beuel der Abschnitt zwischen Siegburger Straße bis zum Schwarzen Weg. Sie wurde durch einen Ratsbeschluss von 1955 in Königswinterer Straße umbenannt.</ref> eingerichtet.
Das Werk ist sehr jung auf Beueler Boden, aber schon fest verwurzelt und setzt die Tradition seines Inhaber und Leiter Gerhard Kopprasch in Pirna an der Elbe gegründete Unternehmen fort. Am 13. Dezember 1948 musste der Fabrikant seinen Besitz in Pirna verlassen und zog mit seiner Familie nach Beuel. Hier begann er aufs neue einen eigenen Betrieb aufzubauen. Im Januar 1950 hat er seine Werkstätten im ehemaligen Entgiftungsbunker in der Südstraße<ref name=":1">Südstraße hieß in Beuel der Abschnitt zwischen Siegburger Straße bis zum Schwarzen Weg. Sie wurde durch einen Ratsbeschluss von 1955 in Königswinterer Straße umbenannt.</ref> eingerichtet. Sie wurde die Keimzelle des „Geko”-Werkes, das sich in der kurzen Zeit von fünf Jahren zu einem der größten Industrieunternehmen der Stadt Beuel und zur bedeutendsten Tonmöbel-Spezialfabrik entwickelte. Schon vier Jahre nach seiner Gründung beschäftigte das „Geko”-Werk über 500 Mitarbeiter. „Geko”-Tonmöbel wurden, bundesweit, in Westeuropa und Amerika,  zu einem Begriff für die Qualitätsarbeit deutscher Serienfertigung. <ref>Stadtverwaltung Beuel. Unsere Stadt Beuel : Zerstörung Und Wiederaufbau 1945-1955. Beuel: W. Knauth; 1956. Seite 197
 
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Sie wurde die Keimzelle des „Geko”-Werkes, das sich in der kurzen Zeit von fünf Jahren zu einem der größten Industrieunternehmen der Stadt Beuel und zur bedeutendsten Tonmöbel-Spezialfabrik entwickelte. Schon vier Jahre nach seiner Gründung beschäftigte das „Geko”-Werk über 500 Mitarbeiter. „Geko”-Tonmöbel wurden, bundesweit, in Westeuropa und Amerika,  zu einem Begriff für die Qualitätsarbeit deutscher Serienfertigung.


Am  26.8.1955 veröffentlichte die Bonner Rundschau einen Artikel über das „Geko”-Werk:<ref>Der Artikel ist leider (noch) nicht digital verfügbar. Der Autor hat nur eine Fotokopie vom Stadtarchiv bekommen.</ref><blockquote>Vor sechs Jahren ein Trümmerhaufen:  
Am  26.8.1955 veröffentlichte die Bonner Rundschau einen Artikel über das „Geko”-Werk:<ref>Der Artikel ist leider (noch) nicht digital verfügbar. Der Autor hat nur eine Fotokopie vom Stadtarchiv bekommen.</ref><blockquote>Vor sechs Jahren ein Trümmerhaufen:  
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=== Rheindorfer Möbelfabrik ===
=== Rheindorfer Möbelfabrik ===
Die Fabrik gehört zu den Unternehmen, die schon seit Jahrzehnten mit leistungsfähigen Betrieben in Beuel vertreten sind. Nach dem Ende des WW2 hat sie einen beachtlichen Aufschwung nehmen können. Es werden hauptsächlich Anbaumöbel und Schlafzimmer hergestellt. Nach der Währungsreform konnte es Kapazität gegen über dem Vorkriegsstand  um 50% erhöhen.
Die Fabrik gehört zu den Unternehmen, die schon seit Jahrzehnten mit leistungsfähigen Betrieben in Beuel vertreten sind. Nach dem Ende des WW2 hat sie einen beachtlichen Aufschwung nehmen können. Es werden hauptsächlich Anbaumöbel und Schlafzimmer hergestellt. Nach der Währungsreform konnte es Kapazität gegen über dem Vorkriegsstand  um 50% erhöhen. <ref name=":8">Stadtverwaltung Beuel. Unsere Stadt Beuel : Zerstörung Und Wiederaufbau 1945-1955. Beuel: W. Knauth; 1956. Seite 198</ref>


Zu dem weiteren Schicksal des Unternehmens ist nur aus dem Handelsregistereintrag zu entnehmen, dass die Gesellschafterversammlung im November 1973 die Auflösung des Unternehmens  beschlossen haben. Im Juni 1976 ist die Firma erloschen.<ref>Amtsgericht Bonn HRB 459 – Rheindorfer Möbelfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Zu dem weiteren Schicksal des Unternehmens ist nur aus dem Handelsregistereintrag zu entnehmen, dass die Gesellschafterversammlung im November 1973 die Auflösung des Unternehmens  beschlossen haben. Im Juni 1976 ist die Firma erloschen.<ref>Amtsgericht Bonn HRB 459 – Rheindorfer Möbelfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung
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=== Alana-Textil G.m.b.H. ===
=== Alana-Textil G.m.b.H. ===
Das Unternehmen befasst sich mit der Herstellung, Bearbeitung, Verarbeitung und Vertrieb von Textilien und Kunststoffen in jeder Art und Form , insbesondere Verbindungen zwischen Textilien und Kunststoffen.
Das Unternehmen befasst sich mit der Herstellung, Bearbeitung, Verarbeitung und Vertrieb von Textilien und Kunststoffen in jeder Art und Form , insbesondere Verbindungen zwischen Textilien und Kunststoffen. Im Oktober 1955 hat es in der Nordstraße in den seit dem Krieg leerstehenden Gebäuden der Rhein. Möbel A. G. seine Produktionsstätte eingerichtet. <ref name=":8" />
 
Im Oktober 1955 hat es in der Nordstraße in den seit dem Krieg leerstehenden Gebäuden der Rhein. Möbel A. G. seine Produktionsstätte eingerichtet.


Über das weitere Schicksal des Unternehmen ist nur (aus den Einträgen im Handelsregister) zu erfahren, dass es 1962 nach Düsseldorf verlagert und im Januar 1972 aus dem Handelsregister gelöscht wurde.<ref>Bonn, HRB 213; Düsseldorf, HRB 9545</ref>
Über das weitere Schicksal des Unternehmen ist nur (aus den Einträgen im Handelsregister) zu erfahren, dass es 1962 nach Düsseldorf verlagert und im Januar 1972 aus dem Handelsregister gelöscht wurde.<ref>Bonn, HRB 213; Düsseldorf, HRB 9545</ref>


=== Manometerfabrik Max Preiss ===
=== Manometerfabrik Max Preiss ===
Sie gehörte zu den Betrieben, die nach dem Krieg im Jahr 1954 in Beuel neu entstanden sind. Nach ihrer behelfsmäßigen Unterkunft an der Rheinstraße (heute Rheinaustraße) hat sie sich auf einem größeren Gelände an der Helenenstraße eine neuzeitliche Produktionsstätte errichtet.  
Sie gehörte zu den Betrieben, die nach dem Krieg im Jahr 1954 in Beuel neu entstanden sind. Nach ihrer behelfsmäßigen Unterkunft an der Rheinstraße (heute Rheinaustraße) hat sie sich auf einem größeren Gelände an der Helenenstraße eine neuzeitliche Produktionsstätte errichtet. <ref name=":8" />


Nach den Informationen aus dem Handelsregister (Amtsgericht Bonn HRA 1398) wurde das Unternehmen im Oktober 1991 aufgelöst.<ref>[[Datei:NW-Bonn HRA 1398+HD-20230601005814.pdf|mini|Handelregisterblatt HR A 1398; Kann über https://www.handelsregister.de/rp_web/erweitertesuche.xhtml von jedermann abgerufen werden ]]
Nach den Informationen aus dem Handelsregister (Amtsgericht Bonn HRA 1398) wurde das Unternehmen im Oktober 1991 aufgelöst.<ref>[[Datei:NW-Bonn HRA 1398+HD-20230601005814.pdf|mini|Handelregisterblatt HR A 1398; Kann über https://www.handelsregister.de/rp_web/erweitertesuche.xhtml von jedermann abgerufen werden ]]
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