Beueler Industriegeschichte: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Geschichte der Beueler awa reicht bis ins Jahr 1888 zurück. Damals übernahm August Wilhelm Andernach am heutigen Firmensitz an der Maarstraße eine Teerkocherei und gründete daraus die "Mittelrheinische Theerproducten- und Dachpappen-Fabriek A.W. Andernach".
Die Geschichte der Beueler awa reicht bis ins Jahr 1888 zurück. Damals übernahm August Wilhelm Andernach am heutigen Firmensitz an der Maarstraße eine Teerkocherei und gründete daraus die "Mittelrheinische Theerproducten- und Dachpappen-Fabriek A.W. Andernach".


Das Unternehmen machte sich mit seinen "Bonner Schindeln" einen Namen in der Branche. Zu seinen besten Zeiten, in den 1980er Jahren, beschäftigte das Unternehmen in Beuel mehr als 300 Mitarbeiter. Seitdem sank die Zahl der Stellen kontinuierlich. Ein Teil der Produktion wurde nach Polen ausgelagert.<ref>"Traditinsfirma schliesst zum Jahresende", URL: <nowiki>https://ga.de/news/wirtschaft/regional/beueler-traditionsfirma-awa-schliesst-zum-jahresende_aid-40358529</nowiki> (Abgerufen: 30.05.2023)</ref></blockquote>
Das Unternehmen machte sich mit seinen "Bonner Schindeln" einen Namen in der Branche. Zu seinen besten Zeiten, in den 1980er Jahren, beschäftigte das Unternehmen in Beuel mehr als 300 Mitarbeiter. Seitdem sank die Zahl der Stellen kontinuierlich. Ein Teil der Produktion wurde nach Polen ausgelagert.<ref>"Traditinsfirma schliesst zum Jahresende", URL: <nowiki>https://ga.de/news/wirtschaft/regional/beueler-traditionsfirma-awa-schliesst-zum-jahresende_aid-40358529</nowiki> (Abgerufen: 30.05.2023)</ref></blockquote>Die Firma wurde am 2.12018 aus dem Handelsregister (Eintrag HRA 1226, RG Bonn) gelöscht.


=== Rheinische Tapetenfabrik Schleu & Hoffmann G.m.b.H. ===
=== Rheinische Tapetenfabrik Schleu & Hoffmann G.m.b.H. ===
Hier wurde ebenfalls ein beachtenswerter  Beitrag zur Aufwärtsentwicklung der Beueler Industrie geleistet. Das Werk war einmal das bedeutendste seiner Branche, aber in der Nacht vom 18. Oktober 1944, wurden fast die Hälfte der Fabrikgebäude bei einem alliierten Bombenangriff zerstört. Unter heute kaum vorstellbaren Schwierigkeiten wurde das Werk wieder instandgesetzt. Dank der vorhandenen Papiervorräte, die während des Kreiges zugeteilt waren, hätte die Produktion recht früh wieder anlaufen können.Doch die Militärregierung war der Auffassung, dass Tapeten nicht zu den lebenswichtigen Gütern gehören, die von der deutschen Industrie erzeugt werden durften. Größere Menge der Rohstoffe wurden beschlagnahmt und aus dem Werk geschafft. Die mühsam wieder zusammen gebauten Maschinen ruhten, bis zu dem Tag der Währungsreform, an dem das Werk seinen Produktionspermit erhielt.
Auf einem Teil des Werkgeländes entsteht die chemische Fabrik Dr. L. C. Marquart. Zwei Jahre nach Beginn des Wiederaufbaus arbeiten bereits wieder 130 Mann an 16 Druckmaschinen (tägliche Produktion von 25.000 Tapetenrollen). Im Aufschwung der 50er Jahre wird die Produktion gesteigert und es entstehen neue Werksflächen und Bürogebäude. 1957 wird das gegenüberliegende Gelände der Rheinischen Möbelfabrik erworben. Durch den Bau einer Brücke sind jetzt beide Gebäude miteinander verbunden. Der neu erworbene Teil beherbergt die Buchbinderei für die Musterbücher, das Papierlager und den gesamten Filmdruck.
Die 70er Jahre kündigen die bevorstehende Krise an, der Wohnungsbau läßt spürbar nach. Es wurde noch einmal modernisiert, aber zu Beginn der 80er Jahre geht das Unternehmen Konkurs<ref>Eintrag im HRB 303: Zeile 9: "Durch Beschluss des Amtsgerichts Bonn vom 1.2.1980 ist über das Vermögen der Gesellschaft das Anschlußkonkursverfahren eröffnet worden. Damit ist die Gesellschaft aufgelöst." Zeile 10: "Durch Beschluss des Amtsgerichts Bonn vom 30. April 1985 ist das Konkursverfahren über das Vermögen der Gesellschaft nach Abhalten des Schlußtermins aufgehoben". Zeile 13: Am 25. September 1986 wurde die Gesellschaft von Amts wegen aus dem Handelregister gelöscht.</ref>. Damit endet die Geschichte der Rheinischen Tapetenfabrik.<ref>"Fabrikgeschichte der Tapetenfabrik Bonn-Beuel", URL: <nowiki>https://www.tapetenfabrik.de/index.php?s=fg</nowiki> (Abgerufen: 25.05.2023)</ref>
Seit 1984 wird das Fabrikgelände in der Auguststraße als Kultur- und Gewerbepark genutzt. Teile der Anlage, dabei besonders die Fassaden, sind als eingetragenes Baudenkmal geschützt.


=== Nährmittelwerk Kessler & Comp. (KESSCO) ===
=== Nährmittelwerk Kessler & Comp. (KESSCO) ===
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