Den Titel einer selbständigen Stadt durfte Beuel nur 17 Jahre lang führen, nämlich von 1952 bis 1969. Dann kam die Eingemeindung, gegen die man sich erfolglos wehrte. Seither ist Beuel ein Bonner Stadtbezirk.

Blick auf Beuel - Foto: Hans-Dieter Weber
Kameha-Grand-Hotel - Foto: Hans-Dieter Weber

Seit Jahren steigt die Beueler Einwohnerzahl. Wohnen auf der "Schääl Sick", der rechten Rheinseite wird immer beliebter. Der Ausdruck stammt noch aus der Zeit, als die auf Bonner Seite stromaufwärts treidelnden Pferde eine Augenklappe trugen, damit sie vom Strom und seinen Sonnenreflexen nicht irritiert wurden.

Auch heute sind sich viele Beueler sicher, dass sie in Bonn auf der "Sonnenseite" leben. Das traditionelle Promenadenfest gehört zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen auf der rechten Rheinseite. Und hin und wieder ist dann auch die „Ode an Beuel“ als gesungene Liebeserklärung des Beueler Schiffervereins an seinen Stadtteil zu hören: „Doo, wo onsere Rhing ne Boore mäht, für dat Ufer ‚des schäl Sick‘ mer sare däht, wo dat Sibbejebirch sing Eng erreich, wo mer für hundert Johr hat de Wäsch jebleich, do litt ming Beuel, ming lieblich Beuel“.

Realistischere Gemüter schätzen Beuel auch wegen der kurzen Wege in die Natur an Rhein, Sieg und Ennert oder schätzen die vielfältigen kulturellen Angebote, die der Stadtteil etwa mit dem Kulturstandort in der alten Tapetenfabrik an der Marquardt- und Auguststraße oder dem "Jungen Theater Beuel", seit 1979 im ehemaligen Rheingold-Kino an der Hermannstraße, zu bieten hat. Und in der „Brotfabrik“, wo einst Germania-Brot gebacken wurde, haben seit 30 Jahren Ausstellungen, Programmkino, Theater, Tanz, Musik, Workshops und Seminare ein Zuhause. Auch das Pantheon-Theater ist unlängst mit seiner beliebten Kleinkunstbühne auf die Sonnenseite Bonns in die „Halle Beuel“ des Theaters Bonn gewechselt und vielleicht entwickelt sich hier auf dem Gelände der ehemaligen Rheinischen Jutespinnerei und Weberei an der Siegburger Straße gar eine ganz neue Dynamik.

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