Beuel: Unterschied zwischen den Versionen

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Auch heute sind sich viele Beueler sicher, dass sie auf der "Sonnenseite" leben. Das traditionelle Promenadenfest gehört in der wärmeren Jahreszeit zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen auf der rechten Rheinseite. Hin und wieder ist dann auch die „Ode an Beuel“ als gesungene Liebeserklärung des Beueler Schiffervereins an seinen Stadtteil zu hören: „Doo, wo onsere Rhing ne Boore mäht, für dat Ufer ‚des schäl Sick‘ mer sare däht, wo dat Sibbejebirch sing Eng erreich, wo mer für hundert Johr hat de Wäsch jebleich, do litt ming Beuel, ming lieblich Beuel“.
Auch heute sind sich viele Beueler sicher, dass sie auf der "Sonnenseite" leben. Das traditionelle Promenadenfest gehört in der wärmeren Jahreszeit zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen auf der rechten Rheinseite. Hin und wieder ist dann auch die „Ode an Beuel“ als gesungene Liebeserklärung des Beueler Schiffervereins an seinen Stadtteil zu hören: „Doo, wo onsere Rhing ne Boore mäht, für dat Ufer ‚des schäl Sick‘ mer sare däht, wo dat Sibbejebirch sing Eng erreich, wo mer für hundert Johr hat de Wäsch jebleich, do litt ming Beuel, ming lieblich Beuel“.


Realistischere Gemüter schätzen Beuel auch wegen der kurzen Wege in die Natur an [[Rhein]], [[Sieg]] und [[Ennert]] oder wegen der  vielfältigen kulturellen Angebote, die der Stadtteil etwa mit dem Kulturstandort in der alten Tapetenfabrik an der Marquardt- und Auguststraße  oder dem "Jungen Theater Beuel", seit 1979 im ehemaligen Rheingold-Kino an der Hermannstraße, zu bieten hat. Und in der „Brotfabrik“ in der Kreuzstraße 16, wo einst Germania-Brot gebacken wurde, haben seit 30 Jahren Ausstellungen, Programmkino, Theater, Tanz, Musik, Workshops und Seminare ein Zuhause. Auch das Pantheon-Theater ist unlängst mit seiner beliebten Kleinkunstbühne auf die Sonnenseite Bonns in die „Halle Beuel“ des Theaters Bonn gewechselt und vielleicht entwickelt sich hier auf dem Gelände der ehemaligen Rheinischen Jutespinnerei und Weberei an der Siegburger Straße gar eine ganz neue Dynamik.  
Realistischere Gemüter schätzen Beuel auch wegen der kurzen Wege in die Natur an [[Rhein]], [[Sieg]] und [[Ennert]] oder wegen der  vielfältigen [[Kulturstandort Beuel|kulturellen Angebote]], die der Stadtteil etwa mit dem Kulturstandort in der alten Tapetenfabrik an der Marquardt- und Auguststraße  oder dem "Jungen Theater Beuel", seit 1979 im ehemaligen Rheingold-Kino an der Hermannstraße, zu bieten hat. Und in der „Brotfabrik“ in der Kreuzstraße 16, wo einst Germania-Brot gebacken wurde, haben seit 30 Jahren Ausstellungen, Programmkino, Theater, Tanz, Musik, Workshops und Seminare ein Zuhause. Auch das Pantheon-Theater ist unlängst mit seiner beliebten Kleinkunstbühne auf die Sonnenseite Bonns in die „Halle Beuel“ des Theaters Bonn gewechselt und vielleicht entwickelt sich hier auf dem Gelände der ehemaligen Rheinischen Jutespinnerei und Weberei an der Siegburger Straße gar eine ganz neue Dynamik.  


Im Heimatmuseum von Beuel - 1986 unter Federführung des Heimat- und Geschichtsvereins Beuel gegründet - wird nicht nur an die frühgeschichtliche Entwicklung des Beueler Raumes seit der Römerzeit erinnert. Ein Teil der Ausstellung zeigt das frühere Leben und Arbeiten am Fluss und ein Schwerpunkt widmet sich dem vorindustriellen Hauptgewerbe des Ortes, den Beueler Wäschereien. Der Entwicklung von der mühsamen Handwäscherei bis zur Großwäscherei wird ein gesamtes Geschoss gewidmet. Das Museum ist in insgesamt vier Gebäuden untergebracht, die ein abgeschlossenes Hofgelände in der früheren Steinerstraße, jetzt Wagnergasse 2-4 bilden. Das hinterste Haus überlebte als eines von ganz wenigen Häusern in Beuel wegen seines stabilen Steinfundaments das Eishochwasser von 1784. Dem extremen Winter folgten damals extreme Überschwemmungen von denen auch Beuel am Rhein nicht verschont blieb. Heute erinnert in Beuel eine fünfseitige Stele an die fünf Bauabschnitte, die notwendig waren, um einen verlässlichen  Hochwasserschutz von der Wolfsgasse bis zur Ernst-Moritz-Arndt-Straße herzustellen. Am 24. Mai 2011 wurde die Beendigung dieser Hochwasserschutzbaumaßnahme feierlich durch den damaligen Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch besiegelt.
Im Heimatmuseum von Beuel - 1986 unter Federführung des [[Heimat- und Geschichtsverein Beuel|Heimat- und Geschichtsvereins Beuel]] gegründet - wird nicht nur an die frühgeschichtliche Entwicklung des Beueler Raumes seit der Römerzeit erinnert. Ein Teil der Ausstellung zeigt das frühere Leben und Arbeiten am Fluss und ein Schwerpunkt widmet sich dem vorindustriellen Hauptgewerbe des Ortes, den Beueler Wäschereien. Der Entwicklung von der mühsamen Handwäscherei bis zur Großwäscherei wird ein gesamtes Geschoss gewidmet. Das Museum ist in insgesamt vier Gebäuden untergebracht, die ein abgeschlossenes Hofgelände in der früheren Steinerstraße, jetzt Wagnergasse 2-4 bilden. Das hinterste Haus überlebte als eines von ganz wenigen Häusern in Beuel wegen seines stabilen Steinfundaments das Eishochwasser von 1784. Dem extremen Winter folgten damals extreme Überschwemmungen von denen auch Beuel am Rhein nicht verschont blieb. Heute erinnert in Beuel eine fünfseitige Stele an die fünf Bauabschnitte, die notwendig waren, um einen verlässlichen  Hochwasserschutz von der Wolfsgasse bis zur Ernst-Moritz-Arndt-Straße herzustellen. Am 24. Mai 2011 wurde die Beendigung dieser Hochwasserschutzbaumaßnahme feierlich durch den damaligen Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch besiegelt.


Ein besonderes Areal hat sich in den letzten Jahren am Bonner Bogen direkt am Rheinufer auf der Grenze der Stadtteile [[Ramersdorf]] und [[Oberkassel]] entwickelt. Entstanden ist auf dem Gelände der ehemaligen Beueler Zementfabrik ein Gebäudeensemble, das unter Beibehaltung einiger ursprünglicher Gebäude jetzt aus Büro-, Restaurant- und Hotelflächen besteht, darunter das [[Kameha Grand Bonn|Kameha Grand Hotel]]. In drei aufeinander folgenden Bauabschnitten entstanden hier etwa Gebäudekomplexe mit der Bezeichnung Rheinwerk 1 bis 3 und die dem Rhein abgewandten Teile des Areals sind die letzten großen baulichen Reserveflächen innerhalb des Gebiets dieser Entwicklungsmaßnahme.
Ein besonderes Areal hat sich in den letzten Jahren am [[Bonner Bogen]] direkt am Rheinufer auf der Grenze der Stadtteile [[Ramersdorf]] und [[Oberkassel]] entwickelt. Entstanden ist auf dem Gelände der ehemaligen Beueler Zementfabrik ein Gebäudeensemble, das unter Beibehaltung einiger ursprünglicher Gebäude jetzt aus Büro-, Restaurant- und Hotelflächen besteht, darunter das [[Kameha Grand Bonn|Kameha Grand Hotel]]. In drei aufeinander folgenden Bauabschnitten entstanden hier etwa Gebäudekomplexe mit der Bezeichnung Rheinwerk 1 bis 3 und die dem Rhein abgewandten Teile des Areals sind die letzten großen baulichen Reserveflächen innerhalb des Gebiets dieser Entwicklungsmaßnahme.


=== Literatur ===
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