Adelheid von Vilich
Die heilige Adelheid von Vilich ist eine Stadtpatronin der Stadt Bonn.
Sie wirkte Anfang des 11. Jahrhunderts als Äbtissin in Vilich. Bis zur kommunalen Neugliederung 1969 war sie Patronin der Stadt Beuel – und blieb es danach für den Stadtbezirk. 2008 wurde Adelheid mit Zustimmung des Vatikans neben Cassius und Florentius zur Bonner Stadtpatronin erhoben.
Geschichte
Das Vilicher Kloster war einst geistliches und kulturelles Zentrum im Rechtsrheinischen. Der lothringische Adelsherr Megingoz und seine Frau Gerberga sollen im Jahre 978 nach dem Tod ihres Sohnes dessen Erbteil für den Bau eines Frauenkonvents auf ihrem Besitz in Vilich gestiftet haben. Adelheid, Tochter der Stifter, wandelte den Konvent in ein Benediktinerinnen-Kloster um und wurde dessen erste Äbtissin. Sie starb im Jahre 1015 und wurde in Vilich beigesetzt. Bald machte die Kunde von Wunderheilungen an ihrem Grab die Runde, Wallfahrer pilgerten in Strömen nach Vilich. So baute man schon ab 1020 die Stiftskirche in eine dreischiffige Basilika um. Zerstörung und (teilweiser) Wiederaufbau kennzeichnen die weitere Geschichte des Kirchenbaus.
Da in den frühmittelalterlichen Kriegswirren die Reliquien der (übrigens erst im vergangenen Jahrhundert heilig gesprochenen) Adelheid abhanden gekommen waren, hatten sich die Wallfahrer allerdings schon bald mehr und mehr dem Adelheidisbrunnen in Pützchen (s. auch Pützchens Markt) zugewandt.