Badehaus und Drachenquelle
Die Bad Honnefer Mineralquellen befinden sich auf der sogenannten Kohlensäurelinie, die sich von der Niederrheinischen Bucht her in das Mittelrheintal zieht. Entlang dieser Linie treten an zahlreichen Stellen mineralhaltige Wässer und Kohlendioxid-Gas auf, was zur Bildung von Mineralquellen wie in Bad Godesberg, Roisdorf oder Bad Honnef geführt hat.

In Honnef wurde am 12. Dezember 1897 die erste Mineralquelle Honnefs erbohrt, die 249 m tiefe Drachenquelle. Die Erbohrung der Quelle in 1897 auf dem zur Steinstraße hin gelegenen Grundstück des Weingroßhändlers Carl Weckbecker (1850 – 1900) läutete die Entwicklung Honnefs zum Heilbad ein. Mit der Mineralquelle an der Austraße und deren Einweihung in 1898 wurde Honnef Badestadt.
In dieser Zeit entstanden viele Gründerzeitvillen der Stadt, die bis heute das Straßenbild prägen. So wurden in 1906/07 das Kurhaus mit dem Kursaal im Jugendstil sowie eine Wandelhalle und ein Musikpavillon errichtet, nachdem die Villa Haarhaus vorübergehend als Kurhaus gedient hatte. Das renovierte Kurhaus hat sich heute zu einem attraktiven Veranstaltungsort gewandelt.
An die Zeit der Jahrhundertwende erinnert auch das bereits 1901 erbaute ehemalige Badehaus (Austraße 25) mit Stilmerkmalen der italienischen Renaissance, das auf zeitgenössischen Ansichtskarten die Bezeichnung Fürstenbad trug. Es ist heute ein Baudenkmal der Stadt Bad Honnef. Der Pavillon mit jugendstilartig verglasten Rundbogenfenstern war in den Jahren 1972 bis 1982 Veranstaltungsort des Clubs Pseudonym und legendärer Jazzkonzerte.
Am 24. Juli 1898 wurde die "Drachenquelle" mit einem großen Fest eröffnet. Ein Maschinenhaus mit Abfüllanlage nebst Verpackungsraum wurde gebaut, ein Brunnen errichtet, und gleichzeitig entstanden im Park der früheren Villa Roeder die ersten Kuranlagen mit Pavillons, steinernen Balustraden, Restaurant, Badehäusern und dem Fürstenbad.
- Quelle: ga.de vom 4. August 2008
Heute liegt das Fürstenbad etwas verloren nahe der Schallschutzwand zur Bundesstraße B 42 hin - auch als ein verbliebener Rest der Bad Honnefer Mineralbrunnen GmbH, die bis 2009 bestand.
Geschichtsweg Bad Honnef
Der Geschichtsweg Bad Honnef führt durch die Ortsteile der Stadt und macht mit Hinweistafeln auf die historische Bedeutung von Gebäuden, Straßen und Plätzen aufmerksam, auch zum Kurviertel in Bad Honnef.
- siehe dazu: www.buergerstiftung-badhonnef.de/kurviertel
Literatur
- Ursula Gilbert, Michael Klein, 111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss, Emons-Verlag, Köln 2023