Lannesdorf

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Lannesdorf liegt im Südwesten von Bad Godesberg und wurde bereits im Jahr 892 als „Landulfesdorp“ erstmals urkundlich erwähnt. Auf eine frühe Besiedelung weisen die am Fuß des Lyngsberges (zwischen Lannesdorf und Muffendorf) im Jahr 1986 gefundenen merowingisch-fränkische Gräber mit wertvollen Beigaben hin.

Kirche Herz-Jesu in Lannesdorf

Der Ort südlich der Godesberger City verfügt über einen gewachsenen Ortskern mit engen Gassen und zahlreichen Obst- und Gemüsegärten. Lannesdorf erstreckt sich längs der Bahnlinie Köln-Koblenz bis hin zur Grenze nach Wachtberg. Es verfügt nach wie vor über eine schöne Ortsmitte, enge Gassen, viele Gärten und ein reges dörfliches Vereinsleben.

Die Lage von Lannesdorf ist im Wesentlichen geprägt durch die Bebauung am Hang des Lyngsbergs (dort lag das alte Dorf mit der alten Schule), zum anderen in der Ebene bis zur Mainzer bzw. Remagener Straße (Bundesstraße 9). In der Lannesdorfer Mitte steht das Sankt-Anna-Wegekreuz an der Straße Am Kirchberg, im Unterdorf plätschert das "Pömpchen" in der Hermann-Löns-Straße mit seinem weichen Quellwasser und das Oberdorf bietet tolle Ausblicke auf den Ortsteil.

Über Jahrhunderte haben Basalt- und Tonabbau sowie die Landwirtschaft für Einkommen gesorgt. Bekannt war Lannesdorf über Jahrzehnte durch den Basaltabbau am Lyngsberg mit den bis heute erhaltenen Hohlwegen. Aus dem 18. Jahrhundert stammt das Fachwerkhaus Korkeiche an der gegenüberliegenden Villa, die 1909 vom Mehlemer Architekten Peter Wald für den Grubenbesitzer Sebastian Metz errichtet wurde.

Der Ort wurde, gemeinsam mit Mehlem, im Jahr 1935 Bad Godesberg zugeschlagen. Nach dem Krieg kam es zur Ansiedlung größerer Industriebetriebe mit den entsprechenden Arbeitersiedlungen im östlichen Teil von Lannesdorf.

Im Ortszentrum liegt die katholische Kirche Herz Jesu, die in den Jahren 1975 bis 1977 anstelle der Vorgängerkirche entstand (mit freistehendem Glockenturm aus dem Jahre 1957) und am 10. April 1977 geweiht wurde. Die neugotische Vorgängerin der neuen katholischen Herz-Jesu-Kirche war in den 70-er Jahren der vorigen Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgerissen worden.

Basalt und Quarzit

 
“Lannesdorf Kugel“ am Brunnenplatz

Lannesdorf war lange Zeit von der Steinbruchindustrie geprägt. Am Lyngsberg wurde Basalt abgebaut, auf der Höhe Quarzit und Ton, wobei ein Teil im Ort zu feuerfestem Material weiterverarbeitet wurde.

Die meisten Materialien aber wurden bis zum Rhein zur weiteren Verschiffung transportiert, anfangs noch mit der Pferdebahn, bevor um 1880 sukzessive drei Förderbahntrassen zum Mehlemer Bahnhof und zum Rheinufer hinunter entstanden. Von den drei Bergbau-Kleinbahnen endete die längste, die "Vygens Bahn", am Mehlemer Rheinufer an der "Vygens Werft" in Höhe des jetzigen Weinhäuschens.

Bau-Planungen

Stand 2024 entstehen in Lannesdorf 160 barrierefreie Wohnungen (davon 30 Prozent förderfähige Wohnungen) nebst Gewerbeeinheiten und Tiefgaragenstellplätze im Bereich zwischen Schenkpfädchen, Deutschherren-, Paracelsus- und Drachenburgstraße. Der an diesem Standort in den 1950-er Jahren gegründete Metallverarbeitungsbetrieb Lubig wurde bereits vor mehr als 20 Jahren aufgegeben und in 1999 verlagert. Der Rat der Stadt Bonn beschloss dazu am 1. Februar 2024 den Bebauungsplan 7014-1 als Satzung. Auf der 1,24 Hektar großen Fläche zwischen Deutscherrenstraße und Paracelsusstraße sollen neben der Wohnbebauung ein Lebensmittel- (2.500 Quadratmeter Verkaufsfläche) und ein Drogeriemarkt (800 Quadratmeter Verkaufsfläche) entstehen.

Kirche

Streiflichter und Einblicke

Stadtbezirk:

Vereine

  • Am 22. Juni 1924 wurde die St. Hubertus-Schützenbruderschaft in Lannesdorf gegründet.
  • Aufgaben des Ortsausschusses Lannesdorf sind u.a. die Pflege des Brauchtums und die Vertretung der örtlichen Belange.
  • Ein ausführliches Vereinsregister (getrennt nach Sport- und sonstigen Vereinen) findet man im Internet unter www.bonn.de/vereine.

Virtuelle Rundgänge

 
Gebäude der Ringsdorff-Werke in Bad Godesberg - seit 1992 SGL Carbon

Weblinks und Quellen