Rhöndorfer Seilbahnstreit

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Der Ziepchesplatz in Bad Honnef-Rhöndorf ist ein ansprechender Platz mit Fachwerkhäusern, einem Brunnen (Drachenfelsquelle), dem Wein-Lehrpfad und dem Café Profittlich. In den 1950-er Jahren lieferte sich dessen Eigentümer des Cafés einen erbitterten Streit mit dem damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer. Während der Bäckermeister mit einer Seilbahn den Drachenfels von Rhöndorf aus erschließen wollte, lehnte dies der erste Bundeskanzler ab. Er befürchtete, dass die Gondelfahrer ihm direkt in den Garten seines Rhöndorfer Hauses blicken würden, was der Bäckermeister mit dem überlieferten Spruch kommentierte: „Mer könne jo nix dafür, dat der Alte so exponiert jebaut hätt.“

1952 gründete Bäckermeister Peter Proffitlich sogar gemeinsam mit Paul Lemmerz, einem Königswinterer Fabrikanten, dem Bad Honnefer Kaufmann Walter Pool und dem Honnefer Bauingenieur Hans Rutsch die „Drachenfels Luftseilbahn Gesellschaft“. Adenauer hielt weiter dagegen, weil der Bau aus seiner Sicht „für eine Verschandlung des Siebengebirges“ sorgen werde. Insgesamt neun Jahre lang setzte er sich in einem umfangreichen Schriftverkehr gegen das Projekt ein, letztendlich verbot der nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Hans Lauscher im Februar 1959 den Bau einer Seilbahn, so dass der Aufstieg von Rhöndorf zum Drachenfels auch heute auf Schusters Rappen in Angriff genommen werden muss.