Pützchens Markt

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Riesenrad auf Pützchens Markt.
Foto: Hans-Dieter Weber.

Jeweils am zweiten Wochenende im September findet "Pützchens Markt" in Beuel statt, eine der größten Kirmesveranstaltungen in Deutschland. Der traditionsreiche Jahrmarkt mit seinen Ursprüngen im 14. Jahrundert wird seit Anfang des 18. Jahrhunderts hauptsächlich auf den Marktwiesen im Ortsteil Pützchen aufgebaut.

Inzwischen bieten hier etwa 80.000 Quadratmeter alljährlich Platz für rund 500 Geschäfte und den traditionellen "Pluutenmarkt". [1] Mit mehr als einer Million Besucher/innen pro Jahr zählt Pützchens Markt zu den größten Volksfesten im Rheinland und ist der größte Jahrmarkt in Bonn. Schon ab Mitte August reisen die ersten Schausteller an und beginnen mit dem Aufbau ihrer Geschäfte, darunter auch die Bayernfesthalle.

In 2024 wird am Vorabend der Traditionskirmes außerdem der Abschluss des Jubiläumsjahres „200 Jahre Beueler Weiberfastnacht“ im Festzelt gefeiert.

Geschichte

Pützchens Markt. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Angefangen hat das alles in grauer Vorzeit als Rahmengeschehen einer Wallfahrt zum Adelheidis-Brunnen in Pützchen. Seinen Ursprung hat das Volksfest darin, dass seit der Mitte des 14. Jahrhundert viele Menschen zum Grab der hl. Adelheid und zur Quelle in Pützchen pilgerten, durch die viele Wunder geschehen sein sollen. Dazu entstand ein Markt mit Verpflegungsständen, Händlern und Gauklern, der frühe Pützchens Markt.

Wie immer am verlängerten zweiten Wochenende (freitags bis dienstags) im September erwartet die Besucher heute der umsatzstärksten Fünf-Tage-Kirmes Deutschlands und eine unschlagbare Mixtur aus traditionellen Karussells, aktueller Kirmestechnik, aber auch kulinarischen Angeboten – bis hin zum nostalgischen Markt mit Kleidung, Küchengeräten, Gewürzen und allerlei Trödel, den man auf dem Pluutemaat (Plundermarkt) findet.

Im Jahre 2017 wurde "650 Jahre Pützchens Markt" gefeiert.

Kapelle und Quellwunder

Kapelle und Brünnchen in Pützchen

Bis heute lautet die Devise vieler Marktbesucher: „Zuerst geht es zum Brünnchen und dann auf Pützchen“. Etwas abseits des Rummels liegt vor einer Kapelle ein Brunnen und zum Ritual gehört das Waschen der Augen. Denn alles begann mit einem Wunder. Nach der Sage vom Quellwunder von Pützchen kniete die hl. Adelheid (* ca. 970 † ca. 1015) während einer großen Dürrezeit auf freiem Felde nieder und an der Stelle, an der ihr Äbtissinnenstab den Erdboden berührte, entsprang eine Quelle. In unmittelbarer Nähe des später gefassten Brunnens entstand die Kapelle und die Adelheid-Kirche, die 1760 geweiht wurde.

Nach Adelheids Tod stiegen mit der Verehrung der Äbtissin des Stifts in Vilich auch die Popularität des Brünnchens ("Pützchen") und der Strom der Pilger. Dem Wasser wurde schnell Heilkraft zugesprochen und eine Wallfahrtskapelle und ein Kloster wurden errichtet. Bis heute zählt für viele Gäste der Besuch der Wasserquelle zum festen Zeremoniell, denn dem alaunhaltigen Wasser wird heilende Kraft besonders bei Augenleiden zugesprochen.

Mediografie

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

Weblinks