Kirche Sankt Peter Herchen

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Kirche St. Peter in Windeck-Herchen

Die Kirche St. Peter im Windecker Ortsteil Herchen (Höher Landstraße 1) wurde erstmals 1131 in einer päpstlichen Urkunde erwähnt, als dem Bonner Cassiusstift die Zehntpflicht bestätigt wurde. Neben ihrer pfarrlichen Funktion war sie seit dem Mittelalter eine bedeutende Station der Jacobus-Wallfahrt.

Das genaue Baujahr der Kirche ist nicht bekannt. Sie entstand als dreischiffiger Bruchsteinbau mit romanischem Westturm, der später einen Spitzhelm erhielt. An das Mittelschiff der Kirche schließt sich die spätgotische Choranlage an. Die Seitenschiffe sind aus neuerer Zeit. Der heutige Bau stammt in wesentlichen Teilen aus dem 17. Jahrhundert.

Im Innern steht ein frühgotischer Taufstein, der auf das 13./ 14. Jahrhundert geschätzt wird. Weiterhin sind im Innenraum ein Triumphkreuz aus dem 16. Jahrhundert und im südlichen Seitenschiff Wandmalereien aus dem späten 15. Jahrhundert zu sehen. Bei der Renovierung der Kirche in 1965 wurde ein Fresko wiederentdeckt, das die sog Hühnerlegende darstellt.

Im Zuge der Reformation wurde der Ort Herchen lutherisch und die Kirche St. Peter im Jahr 1578 evangelisch. Die verbliebenen Katholiken nutzten zunächst die alte Klosterkirche. Ab dem 17. Jahrhundert bis 1876 diente St. Peter dann als Simultankirche beiden Konfessionen bevor 1878/79 die evangelische Kirche am Ort fertiggestellt wurde.

Die katholische Pfarrkirche wurde 1878 restauriert und das Gebäude um die neu errichteten Seitenschiffe und die Sakristei erweitert.

Besonders zu erwähnen sind der frühgotische Taufstein aus den 14. Jahrhundert sowie das in der Vierung hängende Kruzifix aus der Schule des Tilmann van der Burch aus der Zeit um 1500.

Neben den Kirchenfenstern, die um das Jahr 1890 und um 1900 entstanden sind, sind zahlreiche ornamentale Kompositionen und figürliche Darstellungen des Glasmalers Paul Weigmann aus dem Jahr 1985 zu sehen.

Zur Kirchengemeinde gehört als weitere Kirche: St. Martin in Windeck-Altenherfen.

"Hühnerlegende"

Die vor der Kirche aufgestellte Infotafel des „Künstlerwegs Sieg“ enthält Informationen zur Pfarrkirche St. Peter und der auf einem Fresko aus dem 15. Jahrhundert im südlichen Seitenschiff der Kirche dargestellten „Hühnerlegende“, bei der die Falschanklage an einem frommen Wallfahrer durch die Wundertätigkeit des hl. Jakobus aufgedeckt wird.

Kloster in Herchen

Ein im Jahr 1247 gegründetes Zisterzienserinnenkloster am Ort wurde 1581 aufgehoben und dem Kloster Merten angegliedert. Von ihm existieren noch wenige Mauerreste und die zur Erinnerung in 1701 erbaute Antonius-Kapelle.

Wandern

Der Künstlerweg Sieg und der Natursteig Sieg führen an der Kirche vorbei.

Weblinks und Quellen